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Test - Final Fantasy XII : Der Rollenspielhit ist endlich da.

  • PS2
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Es war Hironobu Sakaguchis letzte Chance als Spiel-Designer, als er vor 20 Jahren mit ‘Final Fantasy’ den Anfang von etwas wirklich Großem schuf. Inzwischen muss Square-Enix ohne denn Mann auskommen und überließ für den zwölften Teil ‘Vagrant Story’- und ‘Final Fantasy Tactics’-Director Yasumi Matsuno das Ruder. Der musste zwar auf halbem Wege die Segel streichen, nichtsdestotrotz ist das neue ‘Final Fantasy’ ein unvergleichliches Meisterwerk, welches die Grenzen der eigenen Serie sprengt.

“Make war, not love!”

Spätestens seit ‘Final Fantasy VII’ ist Liebe ein zentrales Element der Serie. Gewesen, um genau zu sein, denn Matsuno bleibt seinem Hang für politische Dramen treu. Das Königreich von Dalmasca hat ein ernsthaftes Problem: Es steckt mitten zwischen zwei Fronten oder, besser gesagt, zwischen zwei großen, miteinander verfeindeten Imperien. Und so kommt es, wie es kommen muss: Der Kaiser von Archadia zettelt einen Krieg gegen das kümmerliche Dalmasca an und siegt quasi mit einem Federstreich.

Im Vorspann werdet ihr Zeuge des ungleichen Kampfes, der zusammen mit der einzigen ernsthaften Liebesstory des Spieles verwoben ist. Vor der Kriegserklärung heiratet Prinzessin Ashe von Dalmasca ihren geliebten Lord Rasler, der jedoch gleich bei der nächstbesten Schlacht ums Leben kommt. Doch das ist nicht der einzige Schicksalsschlag, den Ashe hinnehmen muss: Bei den Friedensverhandlungen beider Reiche, welche auf die Kapitulation Dalmasacas hinauslaufen, wird ihr Vater verraten und ermordet.

Letzteres Ereignis erlebt ihr live und in Farbe in Form eines Tutorials: Für gut eine halbe Stunde steuert ihr den jungen Soldaten Reks, der, angeführt von Captain Basch, genau diesen Anschlag auf den König verhindern will. Nach der Einleitung, deren Ausgang wir euch nicht verraten möchten, springt die Story um zwei Jahre und ihr steuert den eigentlichen Protagonisten Vaan, Reks jüngeren Bruder. Archadia hat inzwischen die Herrschaft in Dalmasca übernommen, während Vaan als Vollwaise zusammen mit seiner besten Freundin Penelo durch die Gassen von Rabanastre zieht. Als kleiner Dieb und Möchtegern-Luftpirat wird er zu einem ungewöhnlichen Helden, der rein von seinem sympathischen Auftreten profitiert und weniger von einer storygewichtigen Rolle.

Diese fällt eher Prinzessin Ashe zu, welche seit dem Zerfall ihrer Welt im Untergrund lebt und nach Gerechtigkeit und Rache dürstet. Mit insgesamt sechs Charakteren, inklusive Penelo, Captain Basch sowie zwei „echten“ Luftpiraten namens Fran und Balthier, sagt ihr dem Imperium von Archadia den Kampf an, dessen Handlungen im Laufe des Spieles immer stärker vom korrumpierenden Lord Vayne, einem Sohn des Imperators, bestimmt werden.

Weniger Story, mehr Spiel

Wir wollen nichts beschönigen: Die Story von ‘Final Fantasy XII’ ist wirklich gut, aber weder revolutionär noch mit gelungenen Überraschungen gespickt. Speziell gegen Ende wirkt der Erzählstil etwas hastig und der Abspann wird euch gar dank eines arg schnulzigen Liedes aus der Feder von Nobuo Uematsu, dem ehemaligen Hauskomponisten der Serie, unnötig madig gemacht. Es ist traurig, dass dies sein einziger musikalischer Beitrag zum Spiel ist, weil es sicherlich eine seiner belanglosesten Arbeiten darstellt und seinem legendären Ruf in keinster Weise gerecht wird.

Zurück zur Story: Manche behaupten, die Charaktere seien blass. Manche vermissen die stereotypische Lovestory. Manche wünschen sich eine stärkere Präsenz von Lord Vayne, dem Bösewicht der Geschichte. Doch all dies wird durch enorm starke Dialoge und eine äußerst gelungene, wenn auch englische Sprachausgabe wettgemacht. Allein die Stimmen von Vaan und Balthier sind praktisch perfekt besetzt und gehören ins Referenzbuch.

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