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Test - Razer Fujin Pro : Test: 1.200 Euro teures Sitzvergnügen

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Razer versucht sich schon seit einiger Zeit an Gaming-Stühlen zur Abrundung des Portfolios für Gamer. Das hat bisher auch relativ gut geklappt. Nach preislich eher moderaten Exemplaren hat der Hersteller nun ein neues Premium-Modell im Aufgebot, das sich vom klassischen Schaumstoff-Kunstleder-Polster löst und auf luftdurchlässiges, flexibles Mesh-Gewebe setzt, wie man es beispielsweise vom Herman Miller Aeron kennt. Damit rutscht Razer allerdings in eine Preisregion, in der einem keine Fehler unterlaufen dürfen.

Bei 1.199,99 Euro für den Razer Fujin Pro bewegen wir uns in einer Preisregion, die sicherlich nur von wenigen Gamern in Anspruch genommen wird. Natürlich geht es noch teurer, der Aeron von Herman Miller, quasi der Mercedes der Stühle, kostet immerhin an die 1.800 Euro bei ähnlicher Bauweise und vergleichbaren Features. Allerdings bekommt man auch für deutlich unter 1.000 Euro durchaus vergleichbare Stühle, aber wir wissen auch alle, dass Razer gern mal etwas teurer ist. Schließlich will man sich nicht erst seit gestern als High-End-Gaming- und Gaming-Lifestyle-Marke etablieren.

Fehler sind in der Preisklasse natürlich nahezu inakzeptabel, aber Razer lässt es gut angehen. Der Stuhl ist sauber verpackt, ebenso wie etwaige Bauteile und sicher vor Beschädigungen. Es gibt zwar viel Kartonage zu entsorgen, aber immerhin könnt ihr den Karton für den Aufbau auch direkt noch als Montagerahmen nutzen. Alle notwendigen Werkzeuge, Schrauben und sogar Montagehandschuhe liegen bei. Selbst an Reserveschrauben wurde gedacht, falls sich in den hoffentlich langen Jahren der Nutzung doch etwas losrappelt.

Die Montage selbst ist super einfach und nimmt nach dem Auspacken vielleicht 10 oder 15 Minuten in Anspruch. Dabei hilft, dass die Mechanik bereits am Sitz vormontiert ist. Also: die fünf 60-mm-Rollen ins Alukreuz einsetzen, Rückenlehne mit vier und Armlehne mit jeweils zwei Schrauben festziehen. Dabei hilft, dass die Passform exzellent ist und es sogar Aussparungen zur richtigen Positionierung gibt. Wenn wir recht überlegen, hatten wir noch keinen Stuhl, der einfacher zu montieren war.

Wie man auf den Bildern gut erkennen kann, setzt Razer beim Fujin Pro auf Mesh-Gewebe statt Polster und Kunstlederbezug, was natürlich auch für den Rahmen ganz andere Optionen ermöglicht. So verfügt der Stuhl über einen schicken, futuristisch aussehenden Metallrahmen, der dem Stuhl einen edlen und modernen Look verpasst. Sitzfläche und Lehne bestehen aus einem elastisches, robustes Mesh-Gewebe aus thermoplastischen Elastomeren und Polyester.

Das hat natürlich gleich eine ganze Reihe von Vorteilen. Das Gewebe passt sich hervorragend der individuellen Körperform an und bietet dazu eine exzellente Luftzirkulation, was natürlich an warmen Sommertagen eine echte Wohltat ist. Zudem ist das Gewebe superleicht zu reinigen, was die Langlebigkeit verbessert. Verwunderlich ist allerdings, dass Razer lediglich ein Jahr Garantie auf Sitzfläche und Lehne bietet. Da gibt es Hersteller, die auf solch eine Konstruktion deutlich mehr anbieten.

Robust ist der Stuhl allerdings, an Verarbeitung und Materialqualität konnten wir nichts aussetzen, wobei wie die Langlebigkeit mal beim Einsatz im Office beobachten werden. Ausgerüstet mit einer Gasdruckfeder Klasse 4 ist der Fujin Pro für Personen zwischen 170 und 200 cm Körpergröße und einem Gewicht von bis zu 136 kg geeignet, zumindest laut Herstellerangabe.

Mit der wichtigste Teil für einen guten Stuhl sind natürlich die Einstellmöglichkeiten und da zeigt der Fujin Pro keine Schwächen. Das beginnt bei einer hervorragend funktionierenden Synchronmechanik fürs Wippen, sprich wenn ihr euch zurücklehnt, neigt sich auch die Sitzfläche, statt statisch zu sein oder sich im festen Winkel mit der Lehne zu bewegen. Wunderbar ist auch die einstellbare Lordosenstütze, die ihr ziemlich unkompliziert in Höhe und Tiefe an eure Vorlieben anpassen könnt.

Die Lehne kann von 90 bis 130 Grad geneigt werden, zudem gibt es vier Feststellpositionen und auch der Neigungswiderstand ist einstellbar. Abgerundet wird das Ganze durch eine ebenfalls verstellbare Kopfstütze, die übrigens auch auf Mesh-Gewebe statt Polster setzt. Abgerundet wird das alles durch 4D-Armlehnen, die seitlich, in der Höhe und nach vorn oder hinten verstellbar und zudem drehbar sind. Etwas Missfallen haben die Armlehnen allerdings dann doch bei uns ausgelöst, weil sie zwar stabil wirken, aber deutlich klappern. Das sollte in der Preisklasse besser gehen.

Entsprechend komfortabel zeigt sich der Fujin Pro im Dauereinsatz. Das Gewebe passt sich gut an den Körper an, die Luftzirkulation ist ein Gedicht und die Einstelloptionen lassen keine Wünsche offen. Allerdings empfanden wir das Mesh-Gewebe als weniger „straff“ als normale Polster mit Bezug. Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks, was ihr da lieber habt. Alles in allem macht der Fujin Pro aber so ziemlich alles richtig und zeigt sich als klasse Sitzmöbel.

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