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Test - Rainbow Six Extraction : Mehr Grind als Shooter?

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Erst knapp zwei Wochen liegt unser letztes Preview zum taktischen PvE-Shooter Rainbow Six Extraction zurück. Doch die damalige Version lockte uns in Sachen Anspruch auf eine falsche Fährte. Denn im Gegensatz zur Vorschau fordert uns das fertige Spiel bereits auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad heraus. 

Am eigentlichen Ablauf von Rainbow Six Extraction hat sich natürlich nichts mehr verändert: Zu dritt nehmen wir es mit den gefährlichen Archaeen-Parasiten auf, die verschiedene Regionen in den USA befallen haben. Unser Team muss stets drei verschiedene, zufällig ausgewählte Aufgaben wie die Rettung eines Zivilisten, das Ausschalten eines Elite-Gegners oder die Zerstörung mehrerer Archaeen-Nester erledigen. Nach jedem Erfolg können wir das Gebiet über eine Abholzone verlassen und damit unsere Erfahrungspunkte sichern. Geht das gesamte Squad allerdings im Missionsverlauf drauf, ist der bis dato gesammelte Fortschritt verloren.

Zu Beginn stehen acht Operator zur Verfügung, die mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufwarten, beispielsweise Heilung, Feind-Radar, Sprengsatz oder Hologramm-Köder. Dazu hat jeder seine Stärken und Schwächen in den Bereichen Geschwindigkeit und Rüstung. Dass eine gute Mischung ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist, wissen wir längst. Dennoch braucht es ein paar Runden, bis wir unseren Rhythmus gefunden haben. Konnten wir in der Vorschau gleich von Beginn an auf stärkere Charaktere zugreifen, müssen wir in der finalen Fassung bei Null anfangen.

Überhaupt sind Verbesserungen ein zentraler Bestandteil des Spiels. Bei den Operatorn verkürzt sich dadurch beispielsweise die Abklingzeit einer Spezialfähigkeit, ebenso erhalten sie neue Waffen wie Maschinenpistole oder Shotgun. Parallel dazu klettert der sogenannte Gesamt-Fortschritt nach oben: Auf jeder Stufe gibt es eine Marke für die Freischaltung neuer Geräte wie Heilspritze oder Klebegranate. Aber auch die Verfügbarkeit weiterer Operator, Schwierigkeitsgrade und Spielgebiete ist daran geknüpft: Erst wenn die entsprechenden Stufen erreicht sind, können wir neben New York auch San Francisco, Alaska und die Kleinstadt Truth or Consequences auswählen.

Taktik im Team

Ein ruhiges Vorgehen, präzise Aktionen und eine ständige Kommunikation im Squad stehen bei Extraction immer im Mittelpunkt. Bereits ein berstendes Fenster oder eine hastig geöffnete Tür können Feinde alarmieren und Nester aufwecken, die bis zu ihrer Zerstörung unaufhörlich Archaeen-Nachschub produzieren.

Anfangs ist das feindliche Aufgebot noch überschaubar: Streiter attackieren im Nahkampf, Verseucher verströmen ein Giftgas, Sprenger explodieren in unserer Nähe und Schützen verschießen Projektile. Stärkere Kreaturen tauchen ab dem dritten von vier Schwierigkeitsgraden auf, doch ebenso wie die Missionen wird auch das allgemeine Gegner-Vorkommen vom Zufall bestimmt. Wir sind allerdings froh, wenn es unser Team nicht mit einem gepanzerten Wüter oder dem ebenso schnellen wie tödlichen Quäler zu tun bekommt ...

Geht ein Operator zu Boden, kann er von einem Kollegen aufgenommen, zu einer speziellen Kammer getragen und somit gerettet werden. Gelingt das nicht, gilt der Charakter als verschollen. Zugleich sind die erspielten Erfahrungspunkte weg, sodass wir im Gesamt-Fortschritt stillstehen oder gar zurückgeworfen werden. Erst nach der Rettung des Operators im Rahmen einer Mission landen die mit ihm gesammelten XP auf dem Konto.

Solche Probleme gilt es natürlich zu vermeiden, darum prägen wir uns den Aufbau der Gebiete ein, um die Wege kurz zu halten. Ebenso wichtig ist es, die Schwachpunkte der verschiedenen Feinde zu kennen: Gezielte Treffer in den Kopf, Bauch oder Rücken erledigen die Biester sehr schnell. Das wiederum gibt uns Luft, die eigentlichen Aufträge zu absolvieren. Komplex sind die nämlich nicht, denn im Kern geht es fast immer um Zerstörung, Markierung oder Rettung. Bleibt das Feindaufkommen entspannt, schließen wir die Missionen ohne Schwierigkeiten ab.

Grundsätzlich ist das sogar allein machbar. In diesem Fall schraubt das Spiel den Umfang jeder Aufgabe herunter, sodass beispielsweise weniger Nester zerstört werden müssen. Dennoch wird es für Solisten ab dem zweiten Schwierigkeitsgrad happig, alle drei Abschnitte zu überstehen – gerade im dritten Abschnitt kann die Situation rasch außer Kontrolle geraten. Außerdem fällt die Menge an Erfahrungspunkten allgemein geringer aus als im Team.

Gemacht ist der Taktik-Shooter eindeutig für das Zusammenspiel. Sich gegenseitig zu unterstützen, Aufgaben zu verteilen, gemeinsam Gegner zu erledigen und am Ende (hoffentlich) erfolgreich zu entkommen, macht den Reiz der ersten Stunden aus. Auch die Freischaltung neuer Bereiche und die Upgrades der Operator spornen an, versprechen sie doch frische taktische Möglichkeiten.

Rainbow Six Extraction - So funktioniert das Malstrom-Protokoll

Dieser neue Trailer zum nahenden Rainbow Six Extraction erklärt euch die Funktionsweise des Malstrom-Protokolls.

Eine zähe Angelegenheit

Aber die Motivation hält nicht lange an. Schon die ersten Gebiete spielen wir immer und immer wieder, um die Figuren zu stärken und die weiteren Bereiche sowie Schwierigkeitsgrade freizuschalten. Dieses Prozedere wird rasch eintönig, denn es gibt nur rund ein Dutzend Aufgabenvarianten – nach wenigen Stunden haben wir fast alle mindestens einmal gespielt. Auch die späteren Areale bringen keine Abwechslung: Es macht letztendlich keinen Unterschied, ob wir in New York, San Francisco, Alaska oder Truth or Consequences unterwegs sind, weil sich am Spielablauf nichts verändert.

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Als problematisch entpuppt sich auch der Zufallsfaktor. Während manchmal kaum Feinde auftauchen, bricht ein anderes Mal völlig unvermittelt eine Meute über uns herein, auf die wir gar nicht mehr reagieren können. So verlieren wir mehrfach auf einen Schlag das ganze Team und damit viele Erfahrungspunkte, die durch Rettungsmissionen erst mühsam wiederbeschafft werden müssen. Das ist frustrierend, weil wir kaum eine Rückmeldung über mögliche Fehler in unserem Vorgehen bekommen. In diesen Momenten wirkt Rainbow Six Extraction beinahe unfair.

Die verheißungsvollen Verbesserungen für die Operator zünden ebenfalls nicht wie erhofft, denn ihr tatsächlicher Nutzen ist überschaubar: Eine neue Waffe, etwas mehr Panzerung oder ein weiterer Slot für die Spezialfähigkeit machen keinen großen spielerischen Unterschied aus. Steigen wir auf einen anderen Charakter um, müssen wir diesen ebenfalls aufwerten, weil ausschließlich der Gesamt-Fortschritt für alle gleichermaßen zählt.

Ein großer Anreiz für den Grind soll der Endgame-Modus namens Malstrom-Protokoll sein: Dort warten mit insgesamt neun Aufgaben, sehr starken Feinden und einem knackigen Zeitlimit wöchentlich wechselnde Herausforderungen auf erstklassig eingespielte Squads mit der besten Ausrüstung. Allerdings sind der Lohn für die Mühen lediglich kosmetische Gegenstände wie Helme und Masken.

Am Ende noch ein paar Worte zur Technik. Auf der PlayStation 5 können wir in einer 4K-Auflösung mit konstanten 60 fps spielen. Zu den grafischen Stärken gehören eine stimmungsvolle Beleuchtung und die unterschiedlich aussehenden und agierenden Archaeen. Dazu gefallen die vier großen Areale mit einigen schönen Details bei der Ausstattung. Die Akustik überzeugt mit ihrer Räumlichkeit und klar hörbaren Feinheiten, zum Beispiel feindlichen Bewegungen oder aktiven Nestern.

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