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Test - kill.switch : kill.switch

  • PS2
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Es war einmal ein mit Muskeln bepackter Agent, der hieß Bishop. Bishop bot fremden Menschen seine Dienste an. Die speisten ihn in ein Netzwerk ein und schickten ihn in ferne Kampfgebiete: in den Nahen Osten und ans Kaspische Meer, nach Nordkorea und nach Südamerika sowie in die Basis seines größten Feindes. Doch Bishop war nicht nur stark, er konnte sich auch noch gut verstecken: hinter Kisten, vor Kisten und sogar neben Kisten. Das machte Bishop zu etwas Besonderem und die Jungs von Namco entwickelten ein Spiel um ihn. Wie ihnen das gelungen ist, verraten wir euch in unserem Review.
 

Wir wiederholen uns, doch es muss zu Beginn einfach sein: 'kill.switch' spielt sich nicht wie 'Splinter Cell'! So ähnlich Bishop auch Sam Fisher sehen mag, so sehr einige Locations an den letztjährigen Hit von Ubi Soft erinnern – wer ein weiteres Schleich-Abenteuer erwartet, wird enttäuscht sein. 'kill.switch' ist im Grunde das genaue Gegenteil davon; ein recht simples Shoot'em-Up ohne großen Tiefgang.

Aber der Reihe nach: Ihr schlüpft in die Haut des Soldaten Nick Bishop, der ein Meister im Umgang mit modernem Kriegsgerät ist. Nick arbeitet für einen mysteriösen Mann namens Archer, der zunächst nur akustisch in Erscheinung tritt. Die Story wird im Wesentlichen über kurze Funkbesprechungen in Spiel-Grafik sowie über eine einzige Zwischensequenz fortgeführt, von der nach jedem Level einige neue Sekunden enthüllt werden. Ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen: Die Story von 'kill.switch' ist recht interpretationsfreudig – böse Zungen würden es allerdings wohl eher 'belanglos zwischen die Missionen gequetscht' nennen. Freunde von David Lynch-Filmen dürften jedenfalls auf ihre Kosten kommen, während sich der Otto-Normal-Spieler mit dem üblichen 'Gut gegen Böse – oh nein, doch nicht!' begnügen kann.

Kämpfe wie auf der Leinwand
Was macht ein Mensch im echten Leben, wenn er plötzlich beschossen wird? Richtig, er sucht Deckung. Was machen Charaktere in den meisten Videospielen? Sie bleiben stehen oder rennen sogar im schlimmsten Fall unmittelbar in ihr Verderben. 'kill.switch' ist anders: Stellt ihr euch den Feinden in einem offenen Kampf, liegt ihr schneller auf dem Boden, als ihr 'Kreuzfeuer' sagen könnt. Deshalb müsst ihr euch immer verstecken: In der Regel dienen allgegenwärtige Kisten als Kugelfang, ab und zu dürfen aber auch Mauern als Deckung herhalten. Dann passt ihr den richtigen Moment ab, lehnt euren Helden ein Stückchen aus seiner schützenden Position heraus und schaltet einen Kontrahenten nach dem anderen aus. Theoretisch könnt ihr auch blind feuern, um überhaupt keine Angriffsfläche zu bieten, was sich jedoch als reine Munitionsverschwendung erwiesen hat: Die Treffer-Wahrscheinlichkeit sinkt gegen null.

Die frische Idee der ewigen Deckungssuche hat ihre Stärken und Schwächen: Auf der einen Seite ermöglicht das System lange und teilweise sogar recht taktische Kämpfe, die mitunter aus Action-Streifen wie 'Stirb Langsam' stammen könnten. Andererseits leiden Abwechslung und Level-Design stark unter dem Spielprinzip; das ewige Schießen und Verstecken kann auf Dauer nicht begeistern, weil es schlicht und ergreifend zu eintönig ist. Damit genügend Deckung vorhanden ist, stehen außerdem etliche Hindernisse grundlos in der Gegend – die Levels verlieren dadurch einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit und Faszination, wirken gelangweilt zusammengesetzt: 'Mist, wir haben hier zu wenig Schutz. Stell da mal noch ein paar Kisten rein!'

 

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