Test - Tiger Woods PGA Tour 10 : Wii hat die Nase auf dem Grün vorn

Besser als gepflegten Rasen kaputt zu treten ist es, darauf eine weiße Kugel elegant in Richtung Ziel zu schlagen. Wer lieber vor der Konsole sitzen bleiben will, greift einfach zu Tiger Woods PGA Tour 10. Das lohnt sich vor allem auf der Wii. Weshalb? Das erfahrt ihr im Test.

Das Streben nach dem Loch

Mit Es grünt so grün entzückte Eliza einst Dr. Higgins im Musical My Fair Lady. Dank Electronic Arts entzückt das virtuelle Grün jedes Jahr die Golf-Anhänger unter den Videospielern. Auch 2010 schickt der Redmonder Videospielriese seinen Vorzeige-Golfer Tiger Wood in die Verkaufsregale. Tiger Woods PGA Tour 10 ist genauso wie die letztjährige Ausgabe beileibe keine Revolution. Stattdessen polierten die Entwickler subtil die Spielmechanik, verfeinerten diese minimal und schraubten vor allem am Inhalt.

Am eigentlichen Spielprinzip wurde erwartungsgemäß nicht gerüttelt. Nach wie vor handelt es sich um eine astreine Golf-Simulation. Ihr versucht also, mit eurem Eisen in möglichst wenigen Schlägen einen kleinen weißen Golfball über ein zu diesem Zweck gestaltetes Gelände zu dreschen, um in möglichst wenigen Schlägen das Golfloch am Ziel zu erreichen. Wem diese Infos etwas brachten, der ist bei Tiger Woods PGA Tour 10 allerdings ohnehin falsch: Gerade die neueste Variante richtet sich klar an Kenner. Zwar gibt es ein Tutorial, doch selbst dieses stellt Einsteiger vor einige Herausforderungen. Spätestens bei den eigentlichen Spielmodi dürften Unkundige rasch das virtuelle Eisen ins Korn werfen.

Beschwingter Ausflug ins Grüne

Das Wichtigste an einem Golfspiel ist die Steuerung. Hier hat EA das letztjährige System übernommen, anstatt nach dem schwächeren Tiger Woods PGA 08 erneut ins Fettnäpfchen zu treten. Ihr habt jederzeit die Qual der Wahl: Schwungsteuerung oder 3-Click-Steuerung. Bei der einen holt ihr mit dem linken Analog-Stick aus, baut also mit dem Daumen kräftig Schwung auf, und bestimmt mit dem rechten Stick die Flugbahn des Balls. Bei der anderen drückt ihr jeweils einen Button, um den Schlag einzuleiten, die Stärke zu bestimmen und die Präzision zu justieren.

Nahe am Loch kommt die neue Precision-Putting-Steuerung zum Zug. Die erinnert zwar an die ebenfalls vorhandene traditionelle Steuerung, gibt euch dank einer Linie aber mehr Feedback. Außerdem könnt ihr die Situation rund um das Loch, etwa das Gefälle, mehr berücksichtigen. Überhaupt könnt ihr dank genauer Anzeigen im gesamten Spiel stets eruieren, was ihr noch verbessern müsst, um eure Leistung zu steigern. Schon bekannt ist das Dynamic-Skills-System. Dabei ändern sich die Attribute des Profis von Schlag zu Schlag - je nach Erfolg oder Misserfolg beim vorherigen Schlag.