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Special - PlayStation 2 – Der Rückblick: Die Hardware : Special

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Ein schwarzer Kasten auf dem Weg zur Weltherrschaft: Nach dem großen Erfolg der PSone warteten die Videospieler gespannt auf die Nachfolgekonsole. Konnte Sony den Erwartungen entsprechen, was ging bei der PS2 schief und in welchen Bereichen konnte die Konsole gnadenlos punkten? Willkommen zur Geschichtsstunde über die PlayStation 2.

Schwarzer Monolith
PlayStation 2

Systemkriege mal beiseite: Sowohl PlayStation 2 als auch Xbox und GameCube hatten ihre Vorzüge und eine treue Fangemeinde, doch es ist nicht zu bestreiten, dass die PS2 die Nummer eins der vergangenen Konsolengeneration war. Sie verkaufte sich nicht nur mit Abstand am häufigsten, sondern konnte mit der größten Palette an Spielen aufwarten, deckte die unterschiedlichsten Genres ab und war auch bei den Gelegenheitsspielern die erste Wahl. Dass es so weit kommen würde, hatte zum Start der Konsole aber nicht jedermann gedacht, denn die PS2 hatte alles andere als eine leichte Geburt.

PlayStation 2

Der Druck auf Sony Computer Entertainment war enorm: Nachdem Sony mit der PSone den Markt im Sturm erobert, die langjährigen Platzhirsche Nintendo und Sega auf die hinteren Plätze verwiesen, Videospiele aus der Kinder- und Freak-Ecke herausgeholt und zum trendigen Lifestyle-Produkt gemacht hatte, konnte sich das Unternehmen mit dem Nachfolger keine Enttäuschungen erlauben. Alle Spieler erwarteten ein Hightech-Gerät, das die etablierte PlayStation-Marke konsequent in die nächste Hardware-Generation führen und wieder der unumstrittene Marktführer werden würde.

Schon das Aussehen der Konsole war aber gewöhnungsbedürftig: Der länglich-eckige schwarze Klotz hatte so gar nichts gemein mit dem typischen Design der vergangenen Konsolen und ihren meist abgerundeten Ecken. Die PS2 passte dagegen visuell eher in ein TV-Rack und konnte sogar horizontal oder vertikal aufgestellt werden. Auch der Preis war ungewöhnlich – ungewöhnlich hoch: Mit 869 DM (699 CHF) kostete die PS2 in Europa zum Start weit mehr als die bisherigen Systeme.

PlayStation 2

Dazu war eine starke Konkurrenz vorhanden, die schon einen Vorsprung hatte: Segas Dreamcast erschien bereits 1998 bzw. 1999 zum günstigeren Preis, bot eine scheinbar zukunftsorientierte Online-Buchse und konnte mit visuell beeindruckenden Spielen sowie starken Marken wie ’Sonic’, ’Virtua Fighter’, ’Soul Calibur’ oder ’Sega Rally’ aufwarten. Trotzdem blieben die Verkaufszahlen enttäuschend: Viele Videospieler und insbesondere PSone-Fans warteten lieber auf die bereits im Vorfeld hoch gepriesene PlayStation 2, außerdem machte Sega mehr durch verkorkste Werbe-Spots von sich reden.

Das Publikum hatte sich verändert: Der Massenmarkt war nicht mehr mit Arcade-Umsetzungen zu ködern und Hardcore-Zocker waren durch die MegaCD/32X/Saturn-Fehlschläge Segas verunsichert. Obwohl die Dreamcast zum PS2-Start gar mit Spielen mit deutlich besseren Texturen aufwarten und eine naturgemäß reichere Spielepalette zum kleineren Preis anbieten konnte, ging die Sega-Konsole im Fahrwasser der PS2 rasch unter – sehr zum Kummer vieler Games-Freaks.

Alt und Neu

Ridge Racer 5

Konkurrenz, ein hoher Preis und ein mäßiges Launch-Spieleangebot konnten den Erfolg der PS2 nicht beeinträchtigen. Am 4. März 2000 ging sie mit einem dürftigen Line-up an den Start, aus dem bloß ’Ridge Racer V’ und das Japano-Strategiespiel ’Kessen’ herausragten. Trotzdem war die Konsole sofort ausverkauft. Das änderte sich auch nicht, als mehrere enttäuschte Käufer sich bei Sony aufgrund der stark flimmernden Grafik beschwerten.

Sonys Antwort: Die Leute sollten bessere (Sony-)TVs kaufen. Am 26. Oktober 2001 erblickte die PS2 in den USA das Licht der Welt, in Europa war es am 24. November 2001 soweit. Überall war der Launch von Mitternachtsverkäufen, Menschenschlangen, zu wenigen Geräten, teils zu wenig Zubehör und von einem noch nie dagewesenen Medieninteresse begleitet. Selbst teure Bundles hielten die Käufer nicht vor dem Zuschlagen zurück. In Europa zählten ’Ridge Racer V’, ’Tekken tag Tournament’, ’Fantavision’, ’Rayman Revolution’, ’SSX’, ’TimeSplitters’ und ’FIFA 2001’ zu den beliebtesten Starttiteln. Also größtenteils bekannte Franchises aus PSone-Zeiten oder zumindest altbekannte Spielkonzepte.

PlayStation 2

Trotz des durchwachsenen Angebots (etwa auch betreffend schwacher PAL-Anpassungen) griffen unzählige Fans zu, was nicht zuletzt an zwei Argumenten lag: Zum einen konnte man auf der PS2 die meisten PSone-Spiele in leicht verbesserter Optik zocken, zum anderen ließen sich Film-DVDs abspielen. Tatsächlich war die PS2 zu diesem Zeitpunkt einer der günstigsten DVD-Player und trug maßgeblich zum Siegeszug des Film-Silberlings bei.

Dieser Mix aus Alt und Neu war auch sonst allgegenwärtig bei der PS2: Der DualShock-Controller etwa sah außer der schwarzen Farbe fast genauso aus wie der PSone-Controller. Allerdings boten nun alle Tasten eine analoge Abfrage – was bei den Action-Buttons eher zweifelhaft praktisch war. Außerdem konnte die PS2 mit einem optischen Ausgang für 5.1-Surroundsound aufwarten, im Gehäuse war aber kein entsprechender Chip vorhanden, der 5.1 in Echtzeit hätte berechnen können. Eher modern waren die USB-Anschlüsse, wohingegen das Fehlen einer Ethernet-Buchse enttäuschte.

Schnell war klar, dass Sony vor allem auf etablierte Marken aus PSone-Zeiten setzen wollte. So war schon bald Konamis ’Metal Gear Solid 2’ eine Art heiliger Gral, dem monatelang entgegengefiebert wurde. Ähnliches gilt für ’Gran Turismo 3’.

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