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Test - Majin and the Forsaken Kingdom : Soul Reavers Enkel

  • PS3
  • X360
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Steuern werdet ihr jedoch ausschließlich Tepeu, und zwar in einer Third-Person-Ansicht. Der liebenswerte Majin trabt ihm derweil gemächlich hinterher und führt Befehle aus, die ihr ihm erteilt. Neben dem bloßen Bekämpfen der bedrohlichen Ölkrieger kann er unter anderem auch bestimmte Wände einreißen oder schwere Tore öffnen. Genauso praktisch werden seine dicken Muskeln beim Bedienen alter Apparaturen genutzt, die eine zu Beginn der Geschichte nicht näher beschriebene frühere Kultur stehen gelassen hat. Dabei kann es sich um simple Katapulte handeln, aber ebenso um elektrisch betriebene Geräte.

Berühmte Vorbilder

Überhaupt stellt die Vergangenheit ein riesiges Mysterium dar, das neugierig macht: Neben den früheren Bewohnern des Planeten sind es auch die persönlichen Erinnerungen Teotls, die schon früh eine dramatische Geschichte sondergleichen andeuten. Leider kann er sich zu Beginn des Abenteuers nicht mehr vollständig an die Geschehnisse erinnern. Da die Welt von Majin and the Forsaken Kingdom jedoch nicht umsonst einen Tag-Nacht-Wechsel besitzt, werdet ihr schon bald gelbe schwebende Lichter sehen.

Das liegt nicht an versehentlich verspeisten Pilzen, sondern zeigt euch ab den Abendstunden Orte, an denen ihr Erinnerungsscherben findet. Diese Bruchstücke lösen kurze Zwischensequenzen aus, die die Ereignisse vor Beginn des Spiels in einer Art Schattenspiel zeigen. So erfahren wir von einem verschollenen Mädchen, das der Majin einst beschützte und das er nun wiederfinden möchte.

Ihre hehren Ziele führen unsere Helden durch eine fantasievolle Landschaft aus steinernen Ruinen und dschungelähnlichen Bezirken. Ein wenig erinnert das an eine Mischung aus typischen Tomb-Raider-Örtlichkeiten, der Enslaved-Welt und The Legacy of Kain: Soul Reaver. An letztgenannten Klassiker erinnert noch weit mehr. Das fast völlig freie Herumlaufen und Lösen von Rätseln sowie die Kämpfe und das Erscheinungsbild der Gegner lassen wenig Zweifel daran, welches Spiel zu den Lieblingen der Entwickler gehört. Daran ist jedoch nichts Schlechtes, denn schon Darksiders gereichte die spielerische Nähe zu Soul Reaver zum Vorteil.

Rumpeldipumpel und weg war der Kumpel

Leider gilt das nicht für die Grafik. Wo die schöne Musikuntermalung und die verzaubernde Atmosphäre punkten, denkt ihr bei der Betrachtung der grafischen Qualität schnell an veraltete Konsolengenerationen. Die Fähigkeiten der PlayStation 3 und der Xbox 360 werden zu keinem Zeitpunkt weder in Sachen Texturendetails noch bei den holprigen Animationen der Figuren auch nur ansatzweise ausgenutzt. Die matschige Optik vermiest einem viel von der Faszination, die die interessante Geschichte zu Beginn auslöst.

Wie im düsteren Soul Reaver erlangt ihr auch in Majin and the Forsaken Kingdom Zugang zu neuen Bereichen, indem ihr Rätsel löst, die zum Teil erst durch das Erarbeiten neuer Fähigkeiten zu bewältigen sind. Die Schwierigkeit der Denkaufgaben bleibt den größten Teil des Spiels über auf einem moderaten Level. Für erfahrene Spieler stellen nur wenige Rätsel eine ernst zu nehmende Herausforderung dar. Eine Herausforderung ist da schon eher die Steuerung. In den weitläufigen Arealen, die viel unnötiges Backtracking verlangen, fallen die ungenauen Bewegungen des Helden kaum auf. Sobald ihr jedoch mit Jump-'n'-Run-Aufgaben konfrontiert werdet und Tepeu zum x-ten Mal danebenspringt und abstürzt, schießt der Puls schnell hoch und die Lust weiterzuspielen sinkt ebenso rapide.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Majin and the Forsaken Kingdom strotzt nur so vor Potenzial, und hier und da scheint es auch immer wieder durch. Leider sieht es bei Weitem nicht so schön aus, wie es die märchenhafte Geschichte ist. Die fehlende spielerische Herausforderung und die unbefriedigend unpräzise Steuerung lassen euch allzu schnell zu hübscheren Alternativen wie Enslaved greifen – oder gleich auf The Last Guardian warten. Das viele unnötige Hin- und Hergelaufe durch Areale, die ihr schon in- und auswendig kennt, streckt zwar trotz der Schnellreisezonen die Spielzeit, strapaziert aber auf Dauer die Geduld des Spielers.

Überblick

Pro

  • märchenhafte Atmosphäre
  • Geschichte weckt Neugier
  • große, offene Spielwelt
  • sympathische Charaktere

Contra

  • grafisch veraltet
  • häufiges Backtracking
  • ungenaue Steuerung
  • kaum herausfordernd

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