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Special - Die Amiibo-Situation : Sinn und Unsinn von Amiibo-Figuren

  • WiiU
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Eine Lösung wären die von Nintendo bereits im Vorfeld versprochenen Amiibo-Karten. Sie sollen im Laufe der Zeit veröffentlicht werden und eine Alternative zu den beliebten Figuren darstellen, um einfacher an die daran gekoppelten Inhalte zu gelangen. Die Idee dahinter erscheint sinnvoll, schließlich sind Händler an ihre jeweiligen Lagerkapazitäten gebunden und Karten sind deutlich platzsparender und zudem mit weniger Produktionsaufwand verbunden. Genau aus diesem Grund ist mir schleierhaft, warum es Nintendo noch nicht gelungen ist, diese Alternative anzubieten.

Doch die größten Zweifel kommen mir, wenn ich sehe, welche Inhalte mittlerweile Amiibo-Besitzern exklusiv vorbehalten sind. Super Smash Bros. for Wii U / 3DS, Kirby und der Regenbogenpinsel, Yoshis Wooly World, Mario Kart 8 und Codename: S.T.E.A.M. sind meiner Meinung nach die Aufregung nicht wert. Hier gibt es ein paar neue Kostüme, temporäre Fähigkeiten oder eine KI, die sukzessive besser wird, je länger man gegen sie spielt. Das ist Firlefanz, der den Mehrwert einer Amiibo-Figur erhöht, insbesondere wenn eine Figur in mehreren Spielen verwendet werden kann. So bezahle ich 15 Euro, erhalte eine oftmals ordentliche Produktqualität und kleine, aber in meinen Augen vernachlässigbare Extras, deren Fehlen die Spielerfahrung nicht mindert.

Anders bei Mario Party 10 oder dem kommenden Splatoon. Während mir Mario Party 10 ohne Amiibo-Einsatz einen separaten Spielmodus vorenthält, dessen Mechanik an ältere Ableger der Serie erinnert, soll in Splatoon jede der drei kompatiblen Figuren je 15 kleine Einzelspielerherausforderungen mit zusätzlichen Kostümen als Belohnung freischalten. Noch ist unklar, ob diese nicht auch auf anderem Wege verfügbar sein werden. Nichtsdestotrotz entsteht hier der Eindruck, als würde Nintendo allmählich seine Spiele zugunsten der Amiibo-Popularität inhaltlich beschränken. Es wäre nicht die erste fragwürdige Entscheidung des Unternehmens, aber es ist eine Entscheidung, die die Wahrnehmung der Spiele über alle Grenzen hinweg maßgeblich negativ beeinflussen kann. Und das ist in dieser Form neu.

Nintendo hinkte bei der Online-Funktionalität und potenziellen Zusatzinhalten immer hinterher. Doch es hatte auch seine Vorteile, dass dieser Konzern nicht dazu in der Lage war, gängige Standards zu adaptieren. Kein unnötiger DLC-Ballast, keine Kosten für Online-Mehrspieler und die Existenz von Couch-Koop sind wohl eher Segen als Fluch. Allmählich bricht das Festklammern an alten Tugenden aber immer mehr auf. Das muss nicht zwingend negativ sein. Im Falle von Mario Kart 8 ist es vielmehr positiv. Zwei potente DLC-Pakete zu einem erschwinglichen Preis, bei denen man nicht das Gefühl hat, dass sie künstlich zurückgehalten wurden. Dieser eingeschlagene Weg hat mir gefallen, in der Hoffnung, dass andere diesen Pfad ebenfalls für sich entdecken.

Das komplette Gegenteil zum sich anbahnenden Amiibo-Overkill. Nintendo-Sammelfiguren sind nach wie vor eine tolle Idee, da man als Fan endlich die Gelegenheit hat, auch den Figuren Aufmerksamkeit zu schenken, die sonst viel zu oft vernachlässigt werden. Mario, Link, Pikachu, Kirby und Donkey Kong sind gut und schön. Besser sind aber Captain Falcon, Ness, Pit oder Ike. Es sind die verknüpften, immer wichtiger werdenden Spielinhalte, die geringe Verfügbarkeit und das Fehlen der versprochenen Karten, die immer mehr Zweifel säen und im kompletten Kontrast zur Unbeschwertheit vieler Nintendo-Spiele stehen.

Lasst diese Unbeschwertheit bitte nicht abhandenkommen, Nintendo. Bitte!

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