Special - Rainbow Six - History : Die Geschichte einer Spezialeinheit

Urban Operations erschien als Missionspack mit acht neuen sowie fünf überarbeiteten Karten aus dem ersten Spiel. Außerdem beinhaltete das Add-on ein Mod-System, das es erlaubte, Veränderungen am Spiel vorzunehmen, ohne die eigentlichen Spielinhalte zu überschreiben. Daraus entstand eine sehr große Mod-Community und sogar Spezialeinheiten nutzten das Spiel aufgrund seiner Realitätsnähe zu Trainingszwecken. Der eigenständige Ableger Covert Ops Essentials deckte diesen Bereich weiter ab und diente im Grunde als Trainingssimulation mit umfangreicher Echtfilmdokumentation. Eine weitere eigenständige Erweiterung namens Black Thorn brachte nochmals neue Missionen und Karten sowie neue Waffen und einen Lone-Wolf-Multiplayer-Modus. Das von Kama Digital Entertainment entwickelte Spin-off Rainbow Six: Take-Down erschien hingegen ausschließlich in Südkorea.

Rainbow Six im Umbruch

Diese Erweiterungen erschienen zur Zeit eines Umbruchs. Publisher und Entwickler Ubisoft war seinerzeit quasi auf der Suche nach einer neuen Identität. Hatte man zuvor vornehmlich Lizenztitel entwickelt, beispielsweise zu Comic-Reihen, wollte man nun damit beginnen, eigene Marken zu etablieren. Die große Shopping-Tour von Ubisoft machte auch vor Red Storm Entertainment nicht halt. 2000 wurde das Unternehmen von Ubisoft übernommen, was aber nicht das Ende der Taktik-Shooter-Reihe bedeutete.

2003 erschien nämlich Rainbow Six 3: Raven Shield für PC. Ubisoft wollte mit dem Titel einen breiteren Markt erreichen, weswegen einige Features aus populären Shootern wie Counter-Strike übernommen wurden. Wichtige Aspekte wie die Planungsphase wurden jedoch beibehalten – wenn auch nur in der PC-Version. Dieses Mal schickt ihr euer Team in den Kampf gegen neofaschistische Terroristen aus Südamerika, in den auch ein rechtsradikaler Präsidentschaftskandidat verwickelt ist. Erneut eine spannende und komplexe Handlung.

Auch zu Raven Shield gab es Erweiterungen: Athena Sword ergänzte das Hauptspiel um acht neue Missionen, in denen ihr im Mittelmeerraum gegen Überbleibsel der Terrorgruppierung aus dem Hauptspiel, gesteuert von deren Anführer Gutierrez aus dem Gefängnis, antretet. Natürlich waren auch wieder neuen Karten und Waffen im Paket enthalten. Iron Wrath kam erst zwei Jahre später als kostenloser Download, ebenfalls mit neuen Missionen, Karten, Waffen und Spielmodi.

Konsolen im Fokus

Rainbow Six 3 erschien auch für Konsolen, genauer gesagt erst für die Xbox und später für PS2 und GameCube, allerdings nicht inhaltsgleich. So sind die Multiplayer-Karten unterschiedlich und auf dem GameCube werden keine Online-Features unterstützt. Zudem gibt es deutliche spielerische Unterschiede. Die Planungsphase, wichtiger Bestandteil der PC-Version, gibt es auf den Konsolen nicht.

Auch die Story ist eine etwas andere. Zwar geht es ebenfalls in Südamerika in den Einsatz, doch hier tretet ihr gegen scheinbar von Saudi-Arabien gestützte islamistische Terroristen an, hinter denen in Wahrheit jedoch der Präsident von Venezuela steckt. Der wiederum ist nicht nur durch die vermeintlichen Terrorakte an die Macht gekommen, sondern will zudem Saudi-Arabien diskreditieren und von einer internationalen Ölkrise profitieren.

Ihr übernehmt ausschließlich die Rolle von Ding Chavez, begleitet von drei Team-Kameraden, die von der KI gesteuert oder aber direkt von euch über ein In-Game-Menü oder Sprachkommandos befehligt werden. Also ein deutlich actionlastigerer Ansatz als beim PC und auch weniger schwierig, allein schon weil die Team-Mitglieder deutlich mehr Treffer einstecken. Insbesondere der Multiplayer-Modus via Xbox Live konnte bei dem Titel damals kräftig bei den Fans punkten. Ein Ableger namens Rainbow Six 3: Black Arrow bohrte daher selbigen mit neuen Karten und Modi weiter auf. Zudem gab es massive Unterschiede bei den Multiplayer-Modi der verschiedenen Plattformen. So beinhaltet die Xbox-Version exklusiv ein Levelsystem, die PS2-Fassung hingegen einen besonderen Spielmodus. GameCube-Besitzer mussten sich erneut mit einem Zwei-Spieler-Koop begnügen.