Test - Super Mario Maker : Baumeister gesucht!

Die eigene Handschrift

Vor allem die Möglichkeit, verschiedene Klangeffekte in euer Level einzubauen, erweitert eure Kreationen. Neben vielen Presets von Schlagtönen, Vogelgezwitscher oder Lachen könnt ihr auch eigene Geräusche aufnehmen. Mit dem Mikrofon im Wii-U-Pad sind schnell eigene Geräusche aufgezeichnet. Gerade beim Spielen von fremden Stages ist diese Funktion immer für eine Überraschung gut.

Um ein Level hochzuladen, müsst ihr es zunächst erfolgreich abschließen. Danach erhaltet ihr einen mehrstelligen Code, mit dem sich andere Spieler euer Kunstwerk herunterladen können. Ein toller Schutz, um Fehlkonstruktionen zu vermeiden. Je nachdem, mit was für einer Quote euer Bauwerk abgeschlossen wird, bekommt es die Einstufung leicht, normal oder schwer.

Gut Ding will Weile haben

Etwas ärgerlich ist, dass ihr nicht von Beginn an auf alle Elemente des Editors zugreifen dürft. Während des Bauens wird euch Bescheid gegeben, wann neue Inhalte für den Editor freigeschaltet werden. Es dauert – theoretisch – mehrere Tage, bis ihr alle Sachen freigespielt habt. Da euch für neue Inhalte immer das genaue Datum genannt wird, könnt ihr aber auch die Systemzeit eurer Wii U anpassen und so die Wartezeit verkürzen.

Zum Start eurer Baumeisterkarriere besitzt ihr nur zwölf Gegenstände und das Gewand von Super Mario Bros. auf dem NES. Durch einen Fragezeichenpilz, den es mit der ersten Nachlieferung gibt, darf Mario verschiedene Kostüme anziehen. Hier kommen eure amiibos zum Einsatz. Mit ihnen schaltet ihr das jeweilige Kostüm des amiibos für 8-Bit-Mario frei. Keine Panik: Auch ohne amiibos könnt ihr mit der Zeit alle Variationen freispielen. Leider sind diese Kostüme nur im Stil von Super Mario Bros. gehalten.

Level aus aller Welt

Im "Spielen"-Abschnitt dürft ihr im Zehn-Mario-Modus eure eigenen Kreationen mit nur zehn Leben spielen oder ihr sucht nach Kreationen aus aller Welt. Zum einen könnt ihr hier spezifisch nach Leveln anderer Spieler suchen. In einer Suchmaske legt ihr fest, in welcher Zeitepoche ihr spielen, welchen Schwierigkeitsgrad ihr bewältigen und ob ihr global oder lokal suchen wollt. Jede hier vorgeschlagene Stage wird mit verschiedenen Infos versehen. Es wird eine prozentuale Abschlussrate angezeigt und ihr dürft Sterne als positive Rückmeldung vergeben. Zudem könnt ihr jede Kreation von anderen Baumeistern speichern, um sie immer wieder lokal zu spielen.

Zum anderen könnt ihr auch nach Baumeistern suchen. Die werden in einer Rangliste danach sortiert, wie viele Sterne sie für ihre hochgeladenen Stages bekommen haben. Im 100-Mario-Modus müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Kreationen von anderen Spielern beenden. Dabei bekommt ihr jedes Mal zufällig Bauwerke aus der Community vorgesetzt. Insgesamt habt ihr 100 Leben, um die Herausforderung zu beenden. Hier ist die Motivation groß, immer wieder neu zu starten, um neue Level zu entdecken. Außerdem dürft ihr zwischen leichten und normalen Herausforderung wählen. In unserem Test haben sich die leichten Varianten jedoch oft als viel zu leicht herausgestellt.

Leider ist unsere Review-Version nicht repräsentativ für eine Online-Situation mit vielen Baumeistern. Die Suche ist momentan sehr übersichtlich, da nicht viele Spieler Zugang zur Testphase hatten. Wir können also noch nicht sagen, wie der Suchalgorithmus mit mehreren Tausend Einträgen funktionieren wird. Bei einer überschaubaren Anzahl von Leveln ging die Suche jedoch sehr schnell und einfach vonstatten.

Fazit

von Robin Rottmann

Ein Must-have für Mario-Fans

Ich mag generell keine Editoren, da ich oft das Gefühl habe, ich wäre zu unkreativ für spaßiges Level-Design. Der Super Mario Maker hat es jedoch geschafft, den Baumeister in mir zu wecken. Das Erschaffen von Leveln macht durch die Sound-Untermalung und die Grafik so viel Spaß, dass ich mich kaum losreißen kann. Der Wechsel der verschiedenen Mario-Stile macht unheimlich viel Freude und lädt zum Experimentieren ein. Gerade für diejenigen, die sich Nachfolger der klassischen Spiele im traditionellen Stil wünschen, ist der Super Mario Maker mehr als einen Blick wert.

Der Online-Modus ergänzt die Spielerfahrung angemessen. Das Stöbern nach neuen Herausforderungen unterhält. Zudem entdeckt man ständig neue Ideen, von denen man sich beim eigenen Bauen inspirieren lassen kann. Schade ist jedoch, dass die Möglichkeit fehlt, eigene Levelbündel zu teilen. Zu gerne würde ich komplette Spiele ausprobieren, die andere designt haben. So wäre für Motivation gesorgt. Die liegt nämlich momentan bei mir nach knapp 15 Stunden brach. Zwar macht es Spaß, viel auszuprobieren. Jedoch ist das Abschließen einzelner Level bei Weitem nicht so motivierend wie das Beenden eines „richtigen“ Mario-Spiels. Wer Jump 'n' Runs mag, wird den Super Mario Maker lieben.

Überblick

Pro

• leicht zugänglicher Editor
• Fan-Service erster Klasse
• viele neue Elemente für Mario-Spiele aus anderen Serienablegern
• einfaches Teilen von Leveln mit Freunden
• auch nach langer Spielzeit erschließen sich noch neue Möglichkeiten
• Flair der jeweiligen Mario-Ableger perfekt eingefangen

Contra

• nicht alle Inhalte von Beginn an freigeschaltet
• Editor ist nach längerer Benutzung etwas zu „verspielt“
• Levelcode-Eingaben sind auf Dauer mühsam
• Möglichkeit, ganze Levelbündel zu teilen, fehlt
• Motivation lässt nach mehreren Durchgängen nach, da das „Ziel“ fehlt