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Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag – mehr schlecht als recht?

Quelle: www.unsplash.com

Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 ist das Glücksspiel in Deutschland endlich legal. Darauf musste man hierzulande sehr viele Jahre warten. Nun sind die Zeiten der Duldung und des Spielens in der Grauzone endlich zu Ende. Doch natürlich hat jede Medaille zwei Seiten.

Die Legalisierung ist sicher die positive Seite, doch auf der anderen Seite finden sich einige Fakten, die von der Spielerschaft als nicht besonders positiv angesehen werden. Durch die Regelungen, die das überarbeitete Gesetz mit sich bringt, fühlen sich viele Spieler aber sehr eingeschränkt.

Es gibt aber noch immer Casinos, die ihren eigenen Weg gehen und somit weiterhin das gesamte Spielesortiment anbieten, kein Einsatzlimit haben und auch keine 5-Sekunden-Pause zwischen den Drehs an den Slots implementiert haben. Dabei ist es so, dass die besten Casinos ohne deutsche Lizenz natürlich weiterhin über eine Lizenz aus der EU verfügen. Malta, Zypern und Gibraltar vergeben die europäischen Lizenzen.

Legalisierung und Spielerschutz

Mit Abstand die positivste Veränderung, die seither in Kraft getreten ist, ist, dass nun jeder Deutsche endlich in Online-Casinos legal um Geld spielen darf. Der Fokus der neuen Regelungen liegt klar auf dem Spielerschutz. Insbesondere junge und suchtgefährdete Spieler sollen durch das neue Gesetz deutlich besser geschützt werden. Um diesen Spielerschutz zu gewährleisten, wurde unter anderem die Sperrdatei OASIS eingeführt.

Dank dieser Sperrdatei soll für sehr viel Sicherheit gesorgt werden. Die Daten aller Spieler werden hier nicht nur detailliert gesammelt, sondern sie werden auch noch an die übrigen Online-Casino-Betreiber weitergegeben. Auf diese Weise soll künftig eine sinnvolle Kontrolle gewährleistet werden.

Mithilfe einer solchen Sperrdatei wird sofort ersichtlich, welcher Spieler gesperrt ist. Nur so ist es möglich, Spielern das Weiterspielen auf anderen Portalen zu verwehren. Das gilt darüber hinaus auch für die mehrfache Teilnahme am Spielgeschehen, welches so ebenfalls effektiv unterbunden werden kann. Ein gleichzeitiges Anmelden auf mehreren Portalen kann so verhindert werden.

Nicht alle Spieler zeigen sich begeistert über die neu eingeführten Regelungen. Vor allem gilt das für gestandene Spieler. Sie sehen ihr Spielvergnügen eher deutlich reduziert. Welche Änderungen bei den passionierten Spielern zum Unmut führen, wird im Folgenden aufgezeigt.

Ohne Registrierung gibt es keine kostenlosen Spiele mehr

Bisher war es durchaus möglich im Online-Casino sämtliche Casinospiele mit Spielgeld genießen zu können. Dafür musste man sich weder anmelden noch musste man sich registrieren. Die Begeisterung war hier insbesondere bei jenen Spielern sehr groß, deren Ambitionen nicht darin lag, um echtes Geld zu spielen, sondern die sich einfach nur mit Spielgeld ein wenig vergnügen wollten.

Dass diese Maßnahme nun getroffen wurde, wird damit begründet, dass man die Verlockung, am Glücksspiel teilzunehmen, von vornherein unterbinden will. Somit ist allen Online-Casinos untersagt, kostenlose Spiele ohne Registrierung anzubieten.

Anmelden allein genügt nicht

Ab jetzt ist es nicht mehr ausreichend, sich in einem Online-Casino anzumelden, um sich an einem kostenlosen Spielchen zu erfreuen. Nach der Anmeldung muss man sich nun auch sofort verifizieren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob ein Spieler nur spaßeshalber ein Spiel wagen möchte, oder ob er um echtes Geld spielen will. Ohne eindeutige Verifizierung geht gar nichts.

Während es früher vollkommen ausreichend war, die benötigten Dokumente im Falle einer anstehenden Auszahlung hochzuladen, bedarf es heute einer Verifizierung via Video-Ident. Es gibt viele Spieler, für die diese Vorgehensweise eine echte Hürde bedeutet. Manch einer möchte sich nicht in der Kamera zeigen und seinen Personalausweis neben das Gesicht halten.

Die Limits, das hat sich geändert

Seit des Inkrafttretens des neuen Glücksspielstaatsvertrages haben nun auch die Einzahlungslimits in deutschen Online-Casinos Einzug gehalten. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine Limits, eigentlich konnte man unbegrenzt Geld einzahlen. Das hat sich jetzt deutlich verändert, denn ab jetzt ist es nur erlaubt, maximal 1000 Euro pro Monat einzuzahlen. Dieses Limit wurde mit der Begründung eingeführt, dass es vor Verschuldung und des Verlustes des gesamten Hab und Gutes schützen soll.

Das 1 Euro Limit an Spielautomaten

Für einige passionierte Spieler und vor allem für die Highroller ist dieses neu eingeführte Limit ein besonderes Ärgernis. Während es zuvor möglich war, an Slots zum Teil über 100 Euro pro Dreh einzusetzen, hat sich das heute drastisch geändert.

Nun darf lediglich noch ein Euro eingesetzt werden. Logischerweise führt das bei den High-Rollern zu extrem großem Unmut, denn diese Spieler spielen stets mit sehr hohen Einsätzen. Ihre persönliche Alternative sehen sie nur darin, Deutsche Casinos nun nicht mehr zu besuchen, sondern sie weichen dann auf Casinos mit EU-Lizenzen aus.

Die Zwangspause nach jedem Spin

Die Zwangspausen, die nun nach jeder Spielrunde an Spielautomaten, Slots und Videoautomaten vorgeschrieben sind, empfinden viele Spieler ebenfalls als eher nervtötend. Diese Pause dauert mindestens 5 Sekunden. Betroffen sind hier ebenfalls die passionierten und aktiven Spieler, denn ihnen fehlt nun der Nervenkitzel und der Spaßfaktor reduziert sich für sie im Grund auf Null.

Tischspiele sind nun verboten

Glücksspiel und Casino – mit diesen Begriffen assoziiert man auch immer die geliebten Tischspiele. Eigentlich ist ein Casino Besuch ohne Roulette, Black Jack und Poker doch gar nicht vorstellbar. Doch genau das Unvorstellbare ist nun eingetreten, denn nun in deutschen Online-Casinos sind die geliebten Tischspiele passe, sie wurden verboten. Auch hier lautete die Begründung, dass insbesondere die geliebten Klassiker einen extrem hohen Suchtfaktor haben.

Das ist eher nicht so gut nachzuvollziehen, denn jeder weiß letztlich, dass auch die Spielautomaten sehr schnell süchtig machen können. Diese Spiele zu verbieten ist aber nicht möglich, da andernfalls im Grunde alle Slots in Spielhöllen, Kneipen und Raststätten ebenfalls diesem Verbot unterliegen würden.

Auch das Live Casino ist nun Geschichte

Aufgrund der Tatsache, dass Tischspiele nun verboten sind, sind nun auch die Live-Casinospiele ein Relikt der Vergangenheit. Vor dem Inkrafttreten der neuen Regelungen war es noch möglich, mit echten Croupiers zu spielen und an echten Tischen Geld einzusetzen. Ein eigentlich nicht zu verstehender Schritt, denn gerade in diesem Bereich hätte sich auch im Hinblick auf VR-Spiele sehr viel Spielspaß ergeben können.

Glücksspielstaatsvertrag – mehr schlecht als recht!

Der neue Glücksspielstaatsvertrag ist ein bisschen Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite steht nun die langersehnte Liberalisierung des Glücksspiels und es wird extrem viel für den Spielerschutz getan. Auf der anderen bedeuten die neuen Regelungen erhebliche Einschränkungen beim Spielvergnügen.