Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Sennheiser GSP 550 : Surround-Headset mit kleinen Problemen

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Sennheiser hat sich einen guten, wenn auch teuren Namen bei Gaming-Headsets gemacht. Grandiose Teile wie das PC 373D oder das GSP 600 wurden ihrem Preis im Grunde immer gerecht, auch wenn es hier und da noch kleine Verbesserungsmöglichkeiten gab. Mit dem GSP 550 hat der Hersteller nun ein 7.1-Surroundheadset für den PC am Start, das von der Bauweise her dem GSP 600 ähnelt. Bewegt sich der Neuling im Portfolio auch qualitativ wieder auf hohem Niveau?

Das Sennheiser GSP 550 bewegt sich zumindest preislich auf dem Niveau des GSP 600 und ist ebenfalls für 249 Euro zu haben. Die Ähnlichkeit der beiden Headsets wird sofort offenbar, denn die Bauweise ist nahezu gleich. Auch das GSP 550 setzt auf ein recht klobiges Design mit einem Gewicht von 358 Gramm (ohne Kabel), das aber dank beweglicher Ohrmuscheln und eines cleveren Verstellmechanismus, der auch den seitlichen Anpressdruck berücksichtigt, gut abgefangen wird.

Die Verarbeitung des in Mattschwarz und einem dunklen Grünton gehaltenen Headsets lässt keine Zweifel an der Hochwertigkeit, während man über die Optik durchaus streiten kann. Die offene Bauweise, ergänzt durch den atmungsaktiven Polsterbezug, sorgt zudem für kühle Ohren, lässt allerdings auch eine Menge Umgebungsgeräusche durch und ist eher für das ruhige Zuhause geeignet. Positiv ist noch anzumerken, dass Kabel, Polster und Abdeckplatten der Ohrmuscheln austauschbar sind.

Das Headset wird via USB mit einem zweiteiligen Kabel (1,7 + 1,2 Meter) angeschlossen, in das auch ein Surround-Dongle integriert ist. Hiermit könnt ihr per Tastendruck den Surroundmodus an- und ausschalten. Ein Teil der Außenseite der rechten Ohrmuschel ist drehbar und wird intuitiv als Lautstärkeregler genutzt. Das Klappmikrofon verfügt über einen Flip-to-mute-Mechanismus, wird also durch Hochklappen abgeschaltet, wobei ein hörbarer Klick den Schaltpunkt signalisiert. Weitere Anschlussmöglichkeiten gibt es nur in Form eines separat erhältlichen Klinkenkabels für 15 Euro. So etwas sollte bei einem 250-Euro-Headset eigentlich zum Lieferumfang gehören.

Wer noch etwas mehr Bedienkomfort haben will, lädt sich die kostenlose Software herunter. Damit könnt ihr drei verschiedene EQ-Presets auswählen (off, Musik, E-Sport, Game), die Noise-Reduction regeln sowie in vier Stufen den Mikrofon-Sidetone anpassen. Einen Equalizer zum Erstellen eigener Soundpresets oder zumindest zur Anpassung der bestehenden gibt es leider nicht.

Das ist dann auch der größte Knackpunkt, den wir bei dem Headset entdeckt haben, denn die Presets konnten uns beim Test nicht so ganz überzeugen. Der Musikmodus ist vergleichsweise basslastig und nicht für alle Genres geeignet, zudem wird etwaiger Gesang mitunter etwas zu sehr reduziert. Der Off-Modus klingt unseres Erachtens nach besser, ist aber auch nicht sonderlich ausgewogen. Im E-Sport-Modus werden tiefe Töne stark gekappt, damit Nebengeräusche besser wahrgenommen werden. Der Game-Modus wirkt insgesamt ein wenig langweilig und lässt die Akzentuierung vermissen.

Insgesamt taten wir uns schwer, je nach Nutzung für Film, Musik oder Videos zufriedenstellende Einstellungen zu finden. Das ist schade, denn die im Headset verbauten Treiber haben durchaus hohe Qualität, was man schon am Detailgrad des Klangs und der Breite des Klangbilds feststellen kann. Hier hat Sennheiser leider Potenzial verschenkt. Das ist allerdings ein Stück weit Geschmackssache. Es mag durchaus Spieler geben, die mit den vorhandenen Presets glücklich werden. Uns hat das allerdings nicht gereicht.

Sehr gut ist hingegen der räumliche Effekt des Surroundmodus. Er bietet ein schönes breites Klangbild mit punktgenauer Richtungswahrnehmung. Daran gibt es wenig zu bemängeln, auch wenn es noch etwas besser geht, wie das Audeze Mobius kürzlich bewiesen hat, wenn auch auf preislich weit höherem Niveau. Auf ebenso hohem Niveau ist das verbaute Mikrofon, das eine kristallklare Sprachübertragung ohne Störgeräusche zulässt. An dieser Stelle hat Sennheiser wahrlich nicht gespart.

Greift zu, wenn...

… ihr ein eher 7.1-Surroundheadset mit starkem Mikrofon fürs PC-Gaming sucht und mit den spartanischen Einstellmöglichkeiten sowie den etwas durchwachsenen Presets leben könnt.

Spart es euch, wenn...

… ihr euer Headset neben dem Gaming auch verstärkt für Musik oder Filme oder auch an Konsolen beziehungsweise mobilen Geräten nutzen wollt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gut, aber nicht überragend

Eigentlich mag ich die Gaming-Headsets von Sennheiser, allen voran das tolle GSP 600. Doch mit dem GSP 550 werde ich nicht so recht warm. Das liegt weder an der etwas klobigen, aber immer noch bequemen Bauweise noch am guten 7.1-Surroundsound, der eine gute Richtungswahrnehmung zulässt, noch am richtig guten Mikrofon. Mein Problem mit dem GSP 550 liegt eher darin, dass mir die Abmischung der drei verfügbaren Presets nicht zusagt und es leider in der spartanischen Software auch keine Möglichkeit gibt, über ein EQ-Modul eigene Einstellungen vorzunehmen.

Es ist ein bisschen schade, dass Sennheiser bei einem Headset dieser Preisklasse nicht mehr Möglichkeiten zulässt, um das volle Potenzial des an sich sehr guten und hochwertigen Geräts voll auszuschöpfen und dem User ein individuelleres Klangerlebnis zu ermöglichen. Sound ist nun mal auch ein Stück weit Geschmackssache. Wer mit einem Kauf liebäugelt, sollte daher am besten mal Probe hören, ob ihm die Abmischung der Presets zusagt. Unseren Geschmack hat das GSP 550 da leider nicht so ganz getroffen.

Überblick

Pro

  • sehr robuste Verarbeitung
  • cleveres Verstellsystem für Größe und Anpressdruck
  • langes Kabel
  • intuitive Lautstärkeregelung
  • sehr gutes Mikrofon
  • guter Surroundeffekt mit breitem Klang und guter Richtungswahrnehmung
  • an sich guter Grundklang

Contra

  • Klinkenkabel nur separat als Zubehör erhältlich
  • kein EQ-Modul zum Einstellen eigener Soundpresets in der Software
  • Presets eher durchwachsen
  • spartanische Bedienoptionen
  • eher klobiges Design
  • für das Gebotene etwas zu teuer

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel