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Test - Path of Exile : Kratzt an der Rüstung von Diablo III

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Das Juwel muss nur in einen passenden Slot in der Rüstung oder den Waffen der Spielfigur eingesetzt werden. Diese Slots sind farbcodiert: Tank-Fähigkeiten und schwere Schläge für brachiale Raufbolde sind rot. Besondere Projektile für Bogen und Armbrust und Kampftechniken, die Geschick voraussetzen, sind grün. Blau hingegen ist alles, was mit Intelligenz, Mana und Magie zu tun hat. Die Farbe der Slots in einem Paar Stiefel oder einem Kettenhemd ist zufällig, kann aber mit einem seltenen Gegenstand umgepolt werden. Eure Lieblingsfertigkeiten, die ihr ständig benutzt, werden außerdem mit der Zeit mächtiger, je öfter ihr sie erfolgreich einsetzt.

Da braucht man ja einen ganzen Wandteppich für

Alle Charaktere in Path of Exile haben Zugriff auf einen gigantischen Talentbaum für passive Fähigkeiten, mit denen die üblichen Heldengrundwerte wie Lebenspunkte, Manaregeneration oder die Blockchance mit Schilden gesteigert werden. Mit seinen sage und schreibe 1350 auswählbaren passiven Fertigkeiten, die auf verschlungenen Pfaden miteinander verbunden sind, wirkt das Upgrade-Menü wie die Schaltzentrale eines Atomkraftwerks.

Der verwirrende Ersteindruck täuscht jedoch, da jede Charakterklasse an einem Knotenpunkt in diesem Geflecht beginnt und sich von dort aus Punkt für Punkt entlanghangeln kann, um für jeden Kampfstil die passenden Passivboni aufzustocken. Die Marschrichtung ist dabei klar: Nahkämpfer sammeln Lebens-, Stärke- und Rüstungsboni, um noch bulliger zu werden und im Gefecht besser standhalten zu können, während Schützen auf Geschicklichkeit und Magier auf Intelligenz setzen. Spezialisierungen auf bestimmte Waffen, Magieschulen, Ein- oder Zweihandkampf sind ebenso möglich.

He, wer sind all diese Typen in meiner Stadt?

Einzel- oder Mehrspieler? Genau wie das große Vorbild Diablo III ist auch Path of Exile ein reines Online-Erlebnis. Einen Offline-Modus gibt es nicht. Das macht sich aber nur in den Dungeons und den Zwischenstationen, den Dörfern und Siedlungen zwischen den weitläufigen Außenbereichen, bemerkbar, in denen Händler und Questgeber ihren Geschäften nachgehen, da dort immer wieder die Spielfiguren anderer Spieler geschäftig hin- und hersprinten oder gelangweilt herumstehen, weil ihr Spieler AFK ist. In den Kampfgebieten generiert Path of Exile dagegen für jeden Spieler eine eigene Instanz, die mit niemandem geteilt werden muss – es sei denn, man schließt sich zu einer Abenteurer-Party zusammen.

Fazit

Marcus Rätzke - Portraitvon Marcus Rätzke

Path of Exile ist ein absolut linientreuer Spross aus dem Geschlecht der Action-Rollenspiele, deren Dynastie bis zu Diablo zurückreicht. Alle im Genre gängigen Konventionen und Komfortfunktionen wie Stadtportale, Beuteanzeige per Alt-Taste, Kästcheninventar, identifizierbare Gegenstände, rote Lebens- und blaue Mana-Anzeige sind im Spiel enthalten. Erfrischend ist aber, dass Path of Exile bei den Fertigkeiten und passiven Fähigkeiten einen ganz eigenen Weg geht, bei dem die Charakterspezialisierung alles ist. Die Kehrseite der Medaille ist in diesem Fall, dass es weniger bombastische, speziell für die Charakterklasse zugeschnittene Angriffe und Talente gibt wie in Diablo III, da jede Klasse theoretisch alles können muss. Im direkten Gegenentwurf zu Diablo III und seinem unseligen Auktionshaus steht auch, dass es in Path of Exile gar keine Goldwährung gibt: Für verkaufte Gegenstände erhaltet ihr Schriftrollen der Identifikation, Wetzsteine, Rüstungsflicken oder andere nützliche Upgrade-Helferlein.

Überblick

Pro

  • keine Einschränkungen beim Charakterbau
  • cleveres Skill-System
  • schöne, stimmige Welt mit dramatischer Beleuchtung
  • Monsterdesign nicht nur 08/15
  • riesiger Passiv-Skill-Baum
  • 7 Charaktere, knapp 80 Skills
  • kein Pay-to-win, dezenter In-Game-Shop verkauft nur kosmetische Upgrades

Contra

  • kein „Flow“ in den Kämpfen
  • oft kurze Lag-Verzögerungen beim Treffer-Feedback

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