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Special - Overwatch vs. Battleborn : SHMOBA?

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Overwatch von Blizzard und Battleborn von Gearbox sind nur zwei der Kontrahenten, die in den kommenden Monaten um die Gunst sowohl der Shooter- als auch der MOBA-Fans buhlen. Die HiRez Studios, ihres Zeichens Entwickler von Tribes Ascend und SMITE, schicken mit Paladins ein weiteres sogenanntes SHMOBA ins Rennen. Doch was bedeutet die kryptische Bezeichnung? Warum scheint das Genre gerade jetzt Hochsaison zu haben und wer ist die Zielgruppe? Fragen, die wir im Folgenden beantworten.

Insert Coin - Sendung #296
Insert Coin #296 mit: Paris Games Week 2015. Darksiders II (PS4). Overwatch vs. Battleborn. The Park. Perlen der Last-Gen und Xbox One Elite Controller.

Einige haben wissen gar nicht, wofür die Abkürzung MOBA steht, da klopft bereits die nächste Wortverschandelung an der Tür, um resignierte Oldschooler endgültig an den Rand der Verzweiflung zu treiben. SHMOBA steht für Shooter Multiplayer Online Battle Arena Auch als FPS-MOBAs werden Titel wie Blizzards neuester Blick über den Tellerrand treffenderweise gerne bezeichnet: First Person Shooter Multiplayer Online Battle Arena. Geht so einfach von den Lippen wie Herpes, könnte die dem Genre zugehörigen Titel jedoch nicht treffender umschreiben.

Shooter + MOBA = SHMOBA

Zu den Spielregeln: In den teambasierten Shootern versucht ihr, euren Gegnern auf unterschiedlichen Karten durch den Einsatz eurer klassenspezifischen Fähigkeiten den Garaus zu machen und dabei das Kartenziel für eure Seite zu sichern. Um sich von klassischen Team-Shooter-Modi à la Deathmatch oder Capture the Flag abzugrenzen, beinhalten die Maps meist eines oder mehrere Kartenziele, um die es sich zu prügeln gilt.

Wer gut zielen kann und auch noch die Fähigkeiten der einzelnen Klassen sinnvoll miteinander kombiniert, gewinnt in der Regel. Einzelkämpfer schauen in die Röhre. Der Fokus liegt je nach Spielmodus ganz klar auf „Objective Based Combat“. FPS-MOBAs sind also der Versuch, die beiden kompetitivsten Online-Spiel-Genres zu vereinen – unserem ersten Eindruck nach scheint das erstaunlich gut zu funktionieren. Die von vielen angezweifelte Daseinsberechtigung hat das Genre allemal.

Lieber gut geklaut als schlecht erfunden

Seit Jahren erfreut sich Team Fortress bei Shooter-Fans größter Beliebtheit. Die kurzweiligen Shooter-Scharmützel mit dem bunten, überzeichneten Grafikstil ziehen seit dem Erscheinen des Spiels im Jahr 2007 kontinuierlich Millionen von Spielern vor den Bildschirm. TF2 gehört damit zu den drei meistgespielten Titeln auf Valves Distributionsplattform. Fast Forward ins Jahr 2015: Team Fortress erfreut sich noch immer großer Beliebtheit und ist mit seinen klug platzierten Mikrotransaktionen eine Gelddruckmaschine für Valve. Andere Entwickler wollen mittlerweile auch ein Stück vom Kuchen abhaben.

Bühne frei für die Kontrahenten: Overwatch von Blizzard, Battleborn von Gearbox, aber auch Dirty Bomb von Shooter-Entwicklerveteran Splash Damage um nur vier von ihnen zu nennen. Unzählige Titel schicken sich an, auf der Erfolgswelle von Genre-Primus TF2 mitzuschwimmen. Der gewählte Grafikstil, das Gameplay und auch die Monetarisierungsoptionen unterscheiden sich von Spiel zu Spiel auf den ersten Blick nur marginal. Doch die Gemeinsamkeiten hören damit nicht auf: leichte Zugänglichkeit, free to play, niedrige Hardware-Anforderungen. Die Eintrittshürde wird möglichst gering gehalten, um ein Maximum an Spielern zu erreichen.

Overwatch

Der Hype ist groß. Vor wenigen Tagen öffnete Blizzard für eine begrenzte Zahl von Shooter-Freunden den Betatest zu Overwatch und lässt seitdem Tausende Spieler auf die Battle.net-Server stürmen. 18 Helden, unterteilt in 4 Kategorien von Tank bis Support, warten darauf, von euch über den digitalen Jordan geschickt zu werden. In den beiden bisher spielbaren Modi Punkteroberung, der am ehesten dem Rush-Modus der Battlefield-Serie ähnelt, sowie Frachtbeförderung, der nahezu eins zu eins dem Payload-Modus aus Team Fortress 2 gleicht, arbeitet ihr unter Zeitdruck mit eurem Team auf das erfolgreiche Umsetzen der Missionsziele hin.

Die Steuerung ist dem Beta-Eindruck nach eingängig und das bei Shootern extrem wichtige Treffer-Feedback ist gut gelungen. Nachdem Blizzard nicht auf Erfahrung in der Shooter-Entwicklung zurückgreifen kann ein durchaus positiver Umstand. Mit jeweils zwei Spezialfertigkeiten pro Held macht Overwatch zwar Spaß, wirft aber die Frage nach Tiefgang auf. Alles im Spiel ist auf leichten Zugang getrimmt. Selbst die Menüs schreien nach einem Gamepad. Zum Release wird Overwatch nur für den PC erscheinen. Die Anzeichen für eine spätere Konsolenportierung sind jedoch mindestens so offensichtlich wie vor einigen Jahren bei Diablo III.

Battleborn

Battleborn verfolgt einen anderen Ansatz als Overwatch. Nachdem Blizzards SHMOBA sich ungeniert bei Spielmodi anderer Titel bedient und mit gerade einmal zwei in der Beta spielbaren Modi nicht von seiner spendabelsten Seite zeigt, liefert Gearbox in Battleborn zumindest drei Modi. In Meltdown, Incursion und Capture dürft ihr euch gepflegt gegenseitig einen vor den Latz ballern. Doch damit nicht genug. Battleborn verspricht neben den kartenabhängigen Spielmodi mit Splitscreen, Coop, Solo, Story und Competitive auch noch eine Vielzahl globaler Modi. Battleborn spielt sich etwas schneller als Overwatch. Das Treffer-Feedback ist dem aktuellen Stand nach im direkten Vergleich nur in Ordnung.

Bei zwei Titeln, die über eine lange Zeit hinweg nahezu identisch wirkten und sich in einigen Bereichen nach wie vor nur marginal unterscheiden, ist es natürlich schwierig, vor ihrer Veröffentlichung verlässliche Prognosen zu wagen. Blizzard begibt sich mit Overwatch auf Shooter-Neuland, hat jedoch in den letzten Jahrzehnten quasi kein schlechtes Spiel veröffentlicht und konnte seinen hohen Qualitätsstandard halten. Gearbox hat zwar Shooter-Erfahrung, zeichnet jedoch auch verantwortlich für weniger hochwertige Titel wie Duke Nukem Forever und Aliens: Colonial Marines.

Nachdem Overwatch vorerst PC-exklusiv sein wird, bleibt Battleborn für Konsoleros erst einmal die einzige Option. Spielt ihr primär am PC, wird die Entscheidung schon schwieriger. Auf jeden Fall muss sich Gearbox ordentlich ins Zeug legen, denn Overwatch hat Battleborn einen vielleicht entscheidenden Punkt voraus: Es ist free to play. Die daraus resultierende niedrigere Einstiegshürde für neue Spieler kann unter Umständen bei zwei sehr ähnlichen Titeln das Zünglein an der Waage sein.

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