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Test - Onimusha : Onimusha

  • PS2
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Onimusha
Der erste Endboss.

Um diese Energie und die normale Gesundheit des Samurais aufzubessern, ist die dritte Funktion des Handschuhs überaus nützlich. Denn jeder besiegte Feind hinterlässt Seelen. Diese farbigen Lichter sollen nun mit dem Item aufgesaugt werden, bevor sie verschwinden. Rote Seelen bringen Punkte, mit denen sich die Zauberattacke und die Waffe aufwerten lassen, gelbe Seelen verbessern den Gesundheitszustand und blaue Seelen füllen die Zauber-Energie wieder etwas auf.

Den Spielstand absichern könnt ihr nur an spärlich verteilten kleinen Schrein. Hier dürft ihr auch die eingesammelten roten Seelen auf eure Waffen und magischen Attacken verteilen. Ist deren Leiste aufgefüllt, steigen sie einen Level auf. Auch sonstige Gegenstände wie Medizin und Pfeile lassen sich aufwerten - genügend Punkte vorausgesetzt.

Wie schon erwähnt gibt es diese Punkte nur durch das erfolgreiche Bekämpfen der feindlichen Kreaturen. Dazu benützt Samanosuke sein Schwert. Per wiederholtem Knopfdruck schwingt er wie ein Meister die Klinge und vollführt verschiedene Combos. Wird der Gegner dabei umgeworfen, lässt sich mit dem richtigen Timing das Schwert in dessen Körper rammen, was ihn eindeutig zurück ins Totenreich schickt.

Auch sonst bietet die Steuerung einige Feinheiten, die man bei 'Resident Evil' & Co nicht findet. So setzt der Samurai per Knopfdruck einen Meter zurück, blockt gegnerische Hiebe ab, kontert, tritt beherzt zu, weicht seitlich aus oder führt sogar einen Verzweiflungsschlag aus. Die komplexe Steuerung wurde allerdings hervorragend gelöst und ist sehr schnell in Fleisch und Blut übergegangen. Dies ist auch nötig, denn allerlei Zombies, Dämonen, Gespenster, Geister-Samurais und Tentakelmonster wollen euch ans Leben. Dabei gehen sie äußerst geschickt vor und weichen euch gekonnt aus. Dazu greifen sie selten alleine an, sondern oftmals zu viert oder fünft. Glücklicherweise kann Samanosuke durch die Seelen relativ leicht an etwas Energie kommen. Die Magie-Attacken solltet ihr allerdings nicht an den 'kleinen' Gegnern verbrauchen, sondern an den Bossen, die nur durch gezieltes Ausnutzen ihrer Schwächen und geübtem Ausweichen zu besiegen sind. Dafür hinterlassen sie gerne viele Seelen und sogar neue Waffen und Kristalle.

Onimusha
Samaonuske erhält den magischen Handschuh.

Außer von der Magie und seiner Kampfkunst wird der junge Samurai aber auch von zahlreichen Items unterstützt. Es gibt beispielsweise Heilkräuter, Medizin, Diamanten, welche die Energie-Leisten verlängern, Schlüssel, Dietriche und Schriften, die so manchen hilfreichen Hinweis enthalten. Denn neben dem Schlachten von teuflischen Feinden und dem Suchen nach diversen Schlüssel gilt es allerlei knifflige Rätsel zu lösen. Bei Trick-Kisten müssen zum Beispiel Zahlen-Räder richtig gedreht werden, es gilt über die richtigen Felder eines löcherigen Bodens zu gehen, Schalter in der richtigen Reihenfolge zu betätigen oder ein fieses Schieberätsel unter Zeitdruck zu lösen. Es wird also zuweilen etwas mehr Gehirnschmalz abverlangt als bei den 'Resident Evil'-Titeln.

Zur spannenden Story selbst möchte ich nicht zu viel verraten, da sie den Hauptteil des Spielreizes bei 'Onimusha' ausmacht. Ihr werdet auf mehrere (teils historische) Figuren treffen, die die Handlung vorantreiben und etwas Licht ins Dunkeln bringen. Wieso lebt Nobunaga wieder? Woher kommen die Dämonen? Wieso haben sie Yuki entführt? Wer ist der mysteriöse Doppelgänger von Samanosuke und was spielt der verschlossene Junge Yumemaru für eine Rolle? Um diese Fragen zu lösen, kämpfen sich Samanosuke und Kaede, die ihr ebenfalls ab und zu steuert, durch verschiedene Gegenden und Gebäude, wobei einige allerdings mehrmals durchlaufen werden müssen. Es wird einem also einiges geboten, wobei das altbekannt 'Resident Evil'-Spielprinzip auch hier für gute Unterhaltung sorgt und die neuen Elemente wie das fernöstliche Szenario, die Schwertkämpfe, das Seelen-Einsaugen, historische Anspielungen und Puzzles für neue Erlebnisse sorgen. Allerdings ist 'Onimusha' nicht sonderlich schwierig und bereits nach etwa fünf bis sieben Stunden durchgezockt.

 

Onimusha
Ab und zu steuert ihr auch Kaede.

Technisch blieb man seinen 'Resident Evil'-Wurzeln treu. Die Polygon-Figuren bewegen sich also 'bloß' in vorgerenderten Kulissen. Diese sind allerdings auf hohem Niveau und bersten geradezu von liebevollen Details und Abwechslung. Ausserdem wurden einige Animationen eingebaut, wie fließendes Wasser oder sich bewegende Tentakel - und das eine oder andere perfekt in die Umgebung integrierte Polygon-Objekt (zum Beispiel Topf, Kiste oder Truhe) sorgt für Interaktion. Allerdings sorgen die starren Kameraperspektiven nicht immer für Übersicht und das Hin- und Herschalten des Bildes kann während einem Kampf sehr hinderlich sein.

Dafür macht man bei der Gestaltung der Figuren einen großen Schritt nach vorne. Sie sehen dank PlayStation 2-Power nicht nur fast lebensecht aus, sondern sind darüber hinaus phantastisch animiert. Dies fällt vor allem in den Zwischensequenzen auf, die im Gegensatz zum genialen Intro nicht in Renderfilmchen gehalten sind, sondern in der Spiel-Engine. Auch beim Sound wird der Spieler verwöhnt. Neben der recht guten englischen Sprachausgabe und der akzeptable Geräuschkulisse erklingt pompös inszenierte Orchestermusik, die stets hervorragend zur Situation passt und die zuweilen gruseligen Szenarien perfekt unterstreicht.

 

Fazit

von David Stöckli
Wer einen perfekt inszeniertes Horror-Abenteuer mit fernöstlichem Einschlag erleben will, ist bei 'Onimusha Warlords' genau richtig. Die spannende Handlung, die detailverliebte Rendergrafik, der orchestrale Soundtrack, hervorragend gestaltete und animierte Figuren und das geniale Intro ziehen euch sofort in den Bann und lassen euch nicht mehr los. Dazu spielt sich der Titel dank spektakulären Schwertkämpfen und neuen Rätseln angenehm frisch. Allerdings ist das Hauptproblem dieses Spiels das selbe wie bei großen Kinoepen - viel zu schnell ist der Genuss vorbei. Dies ist auch der Grund, wieso 'Onimusha' haarscharf an einem gamesweb.com-Award vorbei rauscht.  

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