Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - NVIDIA GeForce RTX 3070 Founder's Edition : Wirklich so schnell wie die 2080 Ti?

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Wer sich erst kürzlich eine Grafikkarte der RTX-20-Reihe gekauft hat, dürfte sich zur Zeit mächtig ärgern. Denn die neuen Ampere-Karten von NVIDIA wischen mit ihrer Vorgängergeneration dermaßen den Boden auf, dass es schon fast weh tut. Einzig die zur Zeit noch maue Verfügbarkeit schiebt der Freude über die neue Generation noch einen Riegel vor. Bei der RTX 3070 soll das anders laufen, nicht zuletzt aus dem Grunde wurde der Release um etwa zwei Wochen verschoben. Nun ist die dritte Karte endlich da und bildet für 499 Euro derzeit den Einstieg in die Ampere-Generation. Und was für einen ...

Nun ist sie endlich da, die NVIDIA GeForce RTX 3070 Founder's Edition für 499 Euro, die vorerst den Abschluss der neuen Ampere-Grafikkarten bildet. Was noch an weiteren Modellen folgt, steht derzeit noch ziemlich in den Sternen. Zwar gab es Gerüchte um Modelle mit größerem VRAM, doch die scheinen vorerst auf Eis gelegt zu sein. Wir haben bisher also die RTX 3080 als 4K-Monster, das ziemlich problemlos die 4K60 bei maximalen Einstellungen stemmt (siehe unser Test zur ZOTAC GeForce RTX 3080 Trinity), sowie die RTX 3090, die relativ wenig Mehrleistung bietet, aber aufgrund der Shader-Anzahl und des größeren Speichers vor allem für professionelle User interessant ist (Test zur ZOTAC GeForce RTX 3090 Trinity).

Die RTX 3070 richtet sich nun vornehmlich an Spieler, die 1080p oder 1440p als Auflösung bevorzugen. Die Karte soll sich mehr oder weniger auf dem Niveau der RTX 2080 Ti bewegen, was die Karte auch für 4K-Spieler interessant macht, die sich mit weniger als 60 fps oder Einschnitten bei den Grafikeinstellungen der Spiele begnügen können. Sollte das der Fall sein, wäre die Karte ein echtes Brett, immerhin kostet sie weniger als die Hälfte des bisherigen Gaming-Flaggschiffs der letzten Generation. Um es vorweg zu sagen: NVIDIA hat nicht zu viel versprochen.

Vom Design her setzt NVIDIA auf das typische Layout der Founder's Editions mit zwei Lüftern und einem moderat großen Gehäuse, das durchaus auch in älteren Cases genügend Platz finden kann. Ungewohnt ist der 12-Pin-Stromanschluss, aber ein Adapter vom üblichen 8-Pin auf den neuen 12-Pin liegt bei, sodass keine Umbauten im Rechner erforderlich sind. Unser Vorabexemplar wurde mit der Treiberversion 456.96 getestet, die derzeit bereits via GeForce Experience oder Download verfügbar ist.

Auf der Karte werkelt im Gegensatz zu dem GA102-Chip von RTX 3080 und 3090 der GA104. Ihm stehen satte 5.888 CUDA Cores zur Seite mit 96 ROP und 184 TMU. Die GPU ist getaktet auf 1.500 / 1.725 MHz, in der Spitze klettert der Wert auf 1.995 MHz. Als VRAM werden 8 GB GDDR6 verwendet, mit einem 256-Bit Speicher-Interface und einer Bandbreite von 448 GB/s, also die gleiche Ausstattung wie bei der RTX 2070. Der teurere GDDR6X-Speicher ist den beiden größeren Karten vorbehalten. Der Stromverbrauch liegt mit 220W TDP nur relativ geringfügig über dem der RTX 2070 (185W). In der Spitze konnten wir einen Verbrauch von 228,5W messen.

Bei den Raytracing-Cores hat NVIDIA gegenüber der RTX 2070 etwas aufgerüstet, und zwar von 36 auf 46 Kerne. Die arbeiten aber ohnehin noch effektiver, da es sich um Cores der zweiten Generation handelt. Bei den für DLSS zuständigen Tensor Cores sind sogar weniger vorhanden, nämlich nur 184 statt 288, aber auch hier gab es einen Generationswechsel auf die dritte Generation.

Das Kühlsystem ähnelt auf dem ersten Blick stark dem der bisherigen Founder's Edition Modelle, scheint aber deutlich verbessert worden zu sein. Während die Founder's-Karten der früheren Generation immer so um die 80 Grad im Maximum pendelten, konnten wir bei der RTX 3070 einen Maximalwert von 75 Grad verzeichnen. Ein sehr guter Wert, der allerdings von den Partnermodellen noch unterboten werden dürfte. Eins ist auf jeden Fall sicher: Die Lüfter arbeiten ausgesprochen leise und wir konnten kein ungehöriges Rauschen oder Zischen vernehmen.

Bei den Benchmarks liefert die RTX 3070 tatsächlich die von NVIDIA versprochenen Werte, die im Bereich der deutlich teureren RTX 2080 Ti liegen. Je nach Benchmark und Engine liegt die RTX 3070 mal knapp vorn, mal knapp dahinter. Wer sich in den letzten Monaten eine RTX 2080 Ti für teures Geld gekauft hat, dürfte sich jetzt wohl gewaltig in den Hintern beißen.

Das Ergebnis ist jedenfalls eine bockstarte Performance für die Auflösungen 1080p (Full HD) und 1440p. 2.560 x 1.440 Pixel bei maximalen Einstellungen stemmt die Karte problemlos mit über 60 Bildern pro Sekunden, und das bei allen Probanden. Bei Full HD werden zumeist sogar über 100 fps erreicht, ausgenommen bei hungrigen Open-World-Titeln, aber selbst da werden noch lockere 80 fps erreicht. Damit ist die Karte natürlich erste Wahl, wenn ihr mit einer der beiden Auflösungen liebäugelt. Zumindest, solange es noch kein explizites Full-HD-Modell wie eine mögliche RTX 3060 gibt. Bei 1440p ist sogar noch genügend Luuft vorhanden, dass ihr auch bei 21:9-Breitbild-Auflösungen noch voll auf eure Kosten kommt.

Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht, denn selbst bei 4K Auflösung macht die RTX 3070 noch eine ziemlich gute Figur. Wer nicht unbedingt Wert auf 60 Bilder pro Sekunde legt, oder mit lediglich mittleren oder hohen Einstellungen leben kann, darf auch die Königsklasse der Auflösungen mit der RTX 3070 genießen. Über 45 fps bei Open-World-Monstern wie Assassin's Creed: Odyssey, Borderland 3 in der Badass-Einstellung oder Ghost Recon: Wildlands können sich sehen lassen. Allerdings muss man klar sagen, dass kommende Titel wohl aufwendiger werden und sich der Kauf der RTX 3070 als 4K-Karte auf lange Sicht nicht lohnen wird.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel