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Test - NACON Pro Compact Controller : Konfigurierbares Xbox-Gamepad

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NACON hat in der Vergangenheit vor allem PlayStation-Controller gebaut, widmet sich nun mit dem Pro Compact aber auch der Xbox. Für 49,90 Euro bekommt ihr einen kabelgebundenen Controller, der sogar über umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten verfügt. Doch kommt der Pro Compact über die Rolle eines Backups hinaus?

Es ist natürlich schwierig, einen Xbox-Controller auf den Markt zu bringen, der hinsichtlich der Ergonomie mit dem Original mithalten kann. Ebenso ist es verständlich, dass man als Hersteller andere Formen versucht, um nicht einfach nur ein Plagiat zu produzieren. NACON geht den Ansatz, ein um etwa 15 Prozent kleineres Gamepad mit veränderter Tastenanordnung zu produzieren, aber immerhin die asymmetrisch angeordneten Analogsticks beizubehalten.

Das Ergebnis ist ein relativ leichter, kabelgebundener Controller, der sich zunächst ziemlich ungewohnt anfühlt. Das liegt vor allem an den recht kurzen Griffstücken, die mir trotz griffiger Textur von Anfang an gar nicht so recht gefallen wollten. Dafür macht die Verarbeitung einen recht hochwertigen Eindruck. Optisch schick in Weiß (gibt es auch in Schwarz) mit schwarzer Frontblende und hübschen Metallringen um die Analogsticks wird der Controller diesbezüglich seinem Preis von knapp 50 Euro durchaus gerecht. Lobenswert ist auch, dass das stabile, textilummantelte Anschlusskabel mit drei Metern ordentlich lang geraten ist, wenn auch leider nicht austauschbar, da fest montiert.

Wenig überraschend, bietet der Pro Compact genau die gleichen Bedienelemente wie der normale Xbox-Controller. Einzig ein Profilwahlschalter an der Rückseite ist abweichend, dazu später mehr. Die Anordnung ist zum Teil allerdings etwas seltsam. Menü- und Select-Taste sind recht weit nach außen gerückt, die Share-Taste befindet sich zwischen Digipad und rechtem Stick. Das ist tatsächlich eher ungünstig, denn bei allen drei Tasten lauft ihr Gefahr, in der Hitze des Gefechts den linken Analogstick, das Digipad oder eine der Aktionstasten zu bedienen. Etwas mehr Abstand wäre da schon ratsam gewesen. Ein Atmos-tauglicher Klinkenanschluss für ein Headset ist vorhanden, ein Chatpad könnt ihr allerdings nicht anschließen.

Auch sonst fallen Kleinigkeiten auf. Die Trigger haben eine etwas zu kräftige Auswölbung, zudem ist der Widerstand etwas größer als beim Original. Das empfanden wir vor allem bei Shootern auf die Dauer unbequem, bzw. ermüdend. Dem Digipad fehlt jegliches taktile Feedback, auch wenn es an der Funktion an sich nichts zu meckern gibt. Sehr gut gefallen uns hingegen die leichtgängigen und hinreichend präzisen Analogsticks. Die Aktionstasten sind relativ groß geraten, was vielleicht nicht jedem gefällt, und arbeiten mit einem guten Feedback. Im Vergleich zum restlichen Controller fühlen sie sich allerdings ein bisschen „billig“ an.

Insgesamt funktioniert der Controller im praktischen Einsatz einwandfrei. Bei längerem Spielen empfanden wir den Pro Compact allerdings als nicht unbedingt bequem. Wie gesagt, relativ lange und schlanke Hände. Spieler mit kleineren Pfötchen dürften damit aber dennoch prima klarkommen und einem eher kurzzeitigen Einsatz als Backup-Controller steht aus unserer Sicht ebenfalls nichts im Wege.

Der Pro Compact verfügt aber über einen gewaltigen Pluspunkt, nämlich die umfangreichen Konfigurationsm in der Pro Compact Companion App, die sowohl im Microsoft Store für PC als auch im Xbox Store kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Der Controller ist sowohl am PC als auch an Xbox One oder Xbox Series X/S einsetzbar, von daher ist das schon mal lobenswert. Der Pro Compact ist komplett lizenziert.

Die App bietet euch die Möglichkeit, die Belegung von Aktionstasten, Bumper, Trigger, Sticks und Steuerkreuz zu ändern. Zudem könnt ihr für beide Sticks getrennt voneinander Ansprechkurven einstellen, wobei Presets für Shooter, Racing, Arcade und Infiltration vorhanden sind. Leider wird in der App nicht erklärt, was Änderungen bewirken, ihr müsst also ein wenig experimentieren. Auch die Triggereinstellungen können verändert werden hinsichtlich des Auslösewegs. Die Funktion der beiden Sticks kann getauscht werden, eine echte Rarität. Und ihr könnt das Digipad auf 4-Wege oder 8-Wege einstellen.

Schade ist nur, dass ihr nicht mehrere Profile anlegen könnt. Ihr habt lediglich die Wahl zwischen dem Modus Classic (Grundeinstellung) und einer Custom-Belegung, zwischen denen ihr mit dem eingangs erwähnten Schalter an der Unterseite des Controllers wechseln könnt. Die Möglichkeit, mehrere Profile zu speichern und on-the-fly abzurufen, wäre ziemlich genial gewesen. Allerdings wäre das bei dem Preis wohl kaum sinnvoll zu bewerkstelligen. Wir reden immerhin von einem 50-Euro-Gamepad und nicht einem Brummer von über 100 Euro, wie beispielsweise Razer sie produziert.

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