Preview - Might & Magic: Heroes VI : Helden auf Probe
- PC
Kinder, wie die Zeit vergeht! Dieses Jahr feiert Might & Magic bereits seinen 25. Geburtstag. Neben der Originalrollenspielserie beehrten uns unter dieser Marke auch zahlreiche Crusaders, Warriors, Legends, ein Dark Messiah und selbstverständlich auch die Heroes of Might & Magic. Die beliebte Rundenstrategiereihe macht sich gerade bereit für die sechste Runde und ändert dafür nicht nur den Namen. Wir vertieften uns einige Tage lang in die aktuelle geschlossene Beta von Might & Magic: Heroes VI.
Diese bietet uns drei Einzelspieler- und eine Mehrspielerkarte für insgesamt drei Spieler im Hot-Seat-Modus. Zwei der drei Kampagnenkarten dienen aber hauptsächlich der Einführung ins Spiel und dessen Handlung, die 400 Jahre vor dem letzten Teil angesiedelt ist. Wir begleiten dort zunächst den Herzog Slava, dessen fünf Kinder später auch für die fünf Fraktionen des Spiels stehen: Zuflucht, Sanktuarium, Nekropole, Inferno und Bastion. Habt ihr die Einstiegsmissionen mit Papa Slava beendet, steht es euch im fertigen Spiel frei, in welcher Reihenfolge ihr die fünf Fraktionenkampagnen seiner Kinder anpackt.
Spielerisch geht ihr die Kampagnen genauso an wie im Vorgänger - zumindest auf den ersten Blick: Runde für Runde bewegt ihr eure Heldenfigur über farbenfrohe und bezaubernd detaillierte Fantasielandschaften, sammelt Rohstoffe und tragt Schlachten in separaten Kampfbildschirmen aus. Die funktionieren zwar ebenfalls rundenweise, wie wir es gewohnt sind, beinhalten aber neben den liebevollen Animationen bereits die erste offensichtliche Änderung. So bleibt euch diesmal das Initiativesystem erspart, das laut den Entwicklern im Vorgänger für zu viel Verwirrung sorgte und alle Einheiten kommen einfach der Reihenfolge nach dran. Auf Wunsch greift euer Held pro Runde ein Mal ins Geschehen ein, indem er je nach Fähigkeiten die eigenen Truppen defensiv unterstützt oder sich offensiv in die Schlacht stürzt.
Quo vadis?
Von solchen Entscheidungen auf dem Schlachtfeld und von den multiplen Handlungsmöglichkeiten für bestimmte Missionen auf der Hauptkarte hängt es dann auch ab, in welche Richtung sich euer Held später entwickelt. Es gibt jetzt nämlich eine Art Gut-oder-Böse-System, das in Might & Magic: Heroes VI klangvoll ″Blut″ und ″Tränen″ genannt wird. Eure Reputation beeinflusst dabei auch das Aussehen eurer Figur und was aus ihr wird: Entwickelt sie sich vom Ritter zum edlen Paladin oder eher zum grausigen Reaper? Den detaillierten Fortschritt steuert ihr mittels eines Talentbaumes, der mehrstufig unterteilt ist und euch schon früh mit Spezialfähigkeiten belohnt.
In der Beta gab es davon natürlich noch bei Weitem nicht alles zu sehen. Worin wir uns aber schon austoben konnten, war die wohl größte Neuerung des neuen Heroes: das Territorialsystem. Bislang konntet ihr Minen noch einzeln erobern - jetzt belagert ihr sie nur noch. Zieht ihr weiter, geht die jeweilige Mine sofort wieder an den eigentlichen Besitzer über. Heißt das jetzt, dass ihr auf jeder einzelnen Mine dauerhaft Truppen hinterlassen müsst? Das ist taktisch durchaus interessant, da ihr so eure Kontrahenten von ihren Ressourcen abschneiden könntet, aber ihr könnt die Minen auch endgültig für euch beanspruchen. Dazu ist es notwendig zu verstehen, wie Might & Magic: Heroes VI aufgebaut ist.
Lagerverwaltung
Die Hauptkarten sind unterteilt in Territorien. In jedem dieser Areale befinden sich entweder eine Stadt oder ein Außenposten und jede Menge Rohstoffquellen darum herum, die ihr wie oben beschrieben temporär belagern könnt. Erobert ihr aber die dazugehörige Stadt beziehungsweise den Außenposten, gehen diese Minen in euren Besitz über. Die taktischen Möglichkeiten, die dieses Konzept bietet, wurden von der künstlichen Intelligenz in der Betaversion noch kaum genutzt. Wer erleben möchte, was hier möglich ist, hält sich besser an den Mehrspielerteil, in dem es bereits in der geschlossenen Beta wesentlich herausfordernder zuging als in der relativ einfachen Kampagne.
Der friedlichere Teil des Spiels, der Städtebau und das Aufstocken der Truppen, erinnerte wiederum an den Vorgänger. Die Menüstruktur ist angenehm übersichtlich: Ihr produziert schnell das, was ihr braucht – vorausgesetzt natürlich, ihr besitzt genügend Rohstoffe. Statt den sieben verschiedenen des Vorgängers macht ihr euch jetzt nur noch auf die Suche nach Holz, Kristallen, Erz und Gold. Das entschlackt den Spielablauf und dürfte auch neuen Heroes-Spielern entgegenkommen.
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