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Test - LEGO Worlds : Minecraft trifft auf Plastiksteine

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Wer heutzutage an Sandbox-Spiele denkt, dem schießt unweigerlich der Name Minecraft durch den Kopf. Mit LEGO Worlds steht jetzt allerdings ein mehr als vielversprechender Konkurrent im Laden. Immerhin hat er eine bärenstarke Lizenz zu bieten. Doch reicht das aus, um den Platzhirsch aus dem Sandkasten zu verdrängen?

LEGO und Minecraft: Die Verwandtschaft ist mehr als nur augenscheinlich. Eigenen Aussagen zufolge wurde Markus „Notch“ Persson bei der Entwicklung von Minecraft maßgeblich von den bunten Steinen aus Dänemark inspiriert. Bricht man beide Marken auf ihr Grundprinzip herunter – das Bauen mit Klötzchen –, dürfte das selbst begriffsstutzigen Gemütern auffallen. Doch die Verbindung geht noch weiter, denn vor einigen Jahren brachte LEGO tatsächlich offizielle Spielsets auf den Markt, die in der Minecraft-Welt angesiedelt sind. Da ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass jetzt mit LEGO Worlds das nächste Kapitel in dieser Geschichte aufgeschlagen wird: Minecraft als digitales LEGO-Spiel.

Die ganze Welt der LEGO-Steine

Ob wir es hier mit einem simplen Minecraft-Klon zu tun haben, wollen wir jedoch erst später klären. Kümmern wir uns zunächst mal um den Kern von LEGO Worlds – das Gameplay. Das ist prinzipiell schnell erklärt, denn im Grunde dreht sich alles um den Bau mit den aus der echten Welt so geliebten Bauklötzchen. Um eines gleich vorweg zu klären: Im Gegensatz zu all den anderen LEGO-Videospielen sind eurer Kreativität in LEGO Worlds kaum Grenzen gesetzt.

Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler von TT Games nahezu jeden jemals produzierten LEGO-Stein in digitaler Form anbieten. Das reicht vom kleinsten „Einerstein“ bis hin zu ausgefalleneren Elementen wie Blumen, Antennen oder Flügeln für Raumschiffe und Flugzeuge. Es ist zu jedem Zeitpunkt zu spüren, wie viel Liebe zum Detail das Team hat walten lassen, um eine möglichst originalgetreue Kopie der LEGO-Welt auf den Bildschirm zu zaubern. Selbst wer bisher wenig mit den Plastiksteinen zu tun gehabt hat, kann sich dem Charme des Spiels kaum entziehen.

Doch ihr dürft in LEGO Worlds nicht einfach wild drauflosbauen. Nun, eigentlich schon. Allerdings gibt es da einen kleinen, wenn auch nicht ganz unbedeutenden Haken – und damit auch gleich einer unserer größten Kritikpunkte an dem Spiel. Es gibt zwar einen Sandbox-Modus, bei dem ihr nach Herzenslust mit den digitalen LEGO-Steinen hantieren dürft, allerdings müsst ihr ihn zunächst mithilfe von 100 goldenen Steinen freischalten. Letztere erhaltet ihr jedoch ausschließlich im Story-Modus. Selbst wenn ihr also keine Lust auf Story-Missionen habt, müsst ihr erst mal etwas Zeit investieren, um völlig frei bauen zu können.

Zwar ist die Absicht der Entwickler dahinter offensichtlich: Die Spieler sollen sich zunächst eingehend mit den Elementen von LEGO Worlds wie zum Beispiel der Steuerung, dem prinzipiellen Aufbau der Welten oder den Bausteinen auseinandersetzen. Dennoch wäre es unserer Meinung nach deutlich angenehmer und vor allem komfortabler, wenn der Sandbox-Modus von Beginn an frei zugänglich wäre.

Abenteuer in der Klötzchenwelt

Dann schauen wir uns mal den Story-Modus von LEGO Worlds etwas genauer an. Allzu viel Tiefgang solltet ihr hierbei nicht erwarten, da die Geschichte recht simpel gestrickt ist: Ihr fliegt an Bord eures Raumschiffes von einem zufallsgenerierten Planeten zum nächsten, um dort kleinere Aufgaben zu meistern. Dafür erhaltet ihr neben den eingangs erwähnten goldenen Steinen nicht nur neue Bauteile, sondern auch Erweiterungen für das Raumschiff. Wenn es gut ausgebaut ist, könnt ihr zu noch größeren Planeten reisen – und so weiter. Mehr hat der Story-Modus von LEGO Worlds prinzipiell nicht zu bieten.

Das klingt im ersten Moment ernüchternd, hat aber trotzdem seinen Reiz. Die Aufgaben sind nicht sonderlich herausfordernd. Meist müsst ihr lediglich einen bestimmten Gegenstand finden und ihn dann zu einem NPC auf dem aktuellen Planeten bringen. Doch es gibt auch interessantere Missionen wie zum Beispiel den Bau eines Unterschlupfs oder die Umgestaltung eines bereits vorhandenen Gebäudes.

Auf Dauer nutzt sich das etwas ab, es dürfte auch gerne mehr Abwechslung sein. Doch das alles ist so charmant und mit dem für die LEGO-Spiele typischen Humor gewürzt, dass ihr euch schnell in der Klötzchenwelt verlieren werdet. Vor allem die Discovery-Option zum Entdecken neuer Bauwerke, die ihr auch abspeichern und beliebig positionieren könnt, weckt schnell den Forschungsdrang in jedem Spieler. Auf Wunsch könnt ihr das auch kooperativ mit einem Freund machen.

Freies Bauen mit einem kleinen Hindernis

Habt ihr euch durch die Story-Missionen gekämpft und somit den Sandbox-Modus freigeschaltet, dürft ihr endlich richtig loslegen. Dank der Vielzahl an verfügbaren Steinen sind euch wahrlich kaum Grenzen gesetzt – den verfügbaren Bauplatz mal außen vor gelassen. Wer möchte, kann sich stundenlang damit beschäftigen, Stein um Stein eine imposante Ritterburg zu bauen. Selbst das Errichten kleiner Städte ist mit der nötigen Portion Zeit und Geduld durchaus möglich. Je mehr Steine ihr zuvor entdeckt beziehungsweise freigeschaltet habt, desto mehr Möglichkeiten habt ihr bei der Gestaltung eurer Projekte.

Allerdings offenbart sich gerade im Sandbox-Modus ein weiteres Manko von LEGO Worlds: die Steuerung. Die ist für sich gesehen eigentlich gut gelungen und intuitiv. Doch beim Bau nach dem Prinzip „Stein um Stein“ haben wir nicht selten über die etwas fummelige Bedienung geflucht. Es ist nämlich nicht immer ganz einfach, kleinere Steine auf Anhieb richtig zu platzieren oder in die richtige Position zu drehen. Hier hätten die Entwickler gerne noch etwas mehr Zeit für den Feinschliff investieren können, da gerade das Bauen eines der Aushängeschilder von LEGO ist.

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