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Test - Halo Infinite : Das beste Halo aller Zeiten?

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18 Monate nach den Ereignissen von Halo 5: Guardians sieht sich der Master Chief einer neuen Gefahr gegenüber, die ihn auf Zeta Halo führt. Dort wartet die bisher größte Herausforderung auf den Spartan: eine große und offene Spielwelt mit vielen Haupt- und Nebenmissionen. Klingt für euch nach Assassin’s Creed und Far Cry? Keine Sorge, das hier ist anders.

Ein blauer Himmel, grüne Wiesen, klare Flussläufe, felsige Anhöhen und warme Sonnenstrahlen. Fast könnte man meinen, Zeta Halo wäre ein beliebtes Urlaubsziel für verdiente UNSC-Soldaten. Doch die einladende Stimmung trügt kräftig. Denn der Planet ist fest in der Hand von Grunts, Brutes, Schakalen und Eliten. Aber nicht mehr lange …

Die freie Wahl

Denn wenn der Master Chief eines kann, dann aufräumen. Und dazu bieten sich in Halo Infinite mehr Möglichkeiten als je zuvor. Los geht es mit den kleinen Vorposten: Sobald sie von Feinden befreit sind, bietet sich dort Nachschub in Form von Waffen und Fahrzeugen: Holt euch frische Munition für das ikonische Sturmgewehr oder fordert einen Mongoose an. Ebenso tauchen UNSC-Truppen auf und schließen sich dem legendären Spartan im Kampf an.

Mit Verstärkung oder allein geht es zu einem der großen Außenposten. Fabrikanlage, Gefängnis oder Materiallager sind schwer bewacht: Scharen von Grunts wuseln umher, Brutes mit dicken Wummen kontrollieren die Wege und Scharfschützen lauern auf den Dächern. Wie ihr die Außenposten angeht, bleibt euch überlassen. Mit dem Warthog vorfahren und das Geschütz sprechen lassen? Aus sicherer Entfernung mit dem Raketenwerfer schießen? Oder einfach hineinlaufen und drauflos ballern? Es ist eure Entscheidung. Zum Teil erzählen die Außenposten sogar kleine Geschichten und konfrontieren euch mit packenden Bosskämpfen.

Zwischendurch helft ihr UNSC-Squads aus der Patsche, die überall auf Zeta Halo von Feinden angegriffen werden. Außerdem macht ihr Jagd auf hochrangige Gegner: Hier erwarten euch einige der heißesten Kämpfe im gesamten Spiel, denn die Kerle greifen stets mit besonderen Waffen und eigenen Taktiken an. Auch sind sie nie allein, sondern haben immer normale Feinde als Verstärkung im Schlepptau. Habt ihr das Ziel ausgeschaltet, gehört euch auch seine spezielle Waffe, die künftig an jedem Vorposten verfügbar ist.

Greif es dir!

Im Kampf kommt es natürlich auf Feuerkraft an. Sind Sturmgewehr, Shotgun oder Pistole leer geschossen, nehmt einfach die Plasmaknarre des just erledigten Grunt auf oder bedient euch an einem der verteilten Waffenschränke – vom Nadelwerfer über eine schwere Pistole bis hin zum energiegeladenen Granatwerfer reicht das Angebot. Das Handling der Knarren ist ebenso erstklassig wie unterschiedlich: Während Pistolen und Gewehre schnell feuern und fix nachgeladen sind, müsst ihr euch bei großen Kalibern etwas Zeit zum Einlegen neuer Munition nehmen. Dafür hauen diese Geschosse aber auch richtig rein!

Schießen allein reicht jedoch nicht, um mit der Übermacht fertig zu werden. Jede Deckung ist darum willkommen, soll es den Master Chief nicht binnen Sekunden aus der Rüstung fegen. Hier kommt der neue Greifhaken ins Spiel. Damit schnellt ihr kurzerhand hinter eine Mauer oder ein Dach hinauf. Einfach zielen, schießen und hochziehen – intuitiver geht’s nicht.

Aber der Haken hilft auch in der Offensive weiter: Feuert ihr damit auf einen Gegner, schnellt der Master Chief auf diesen zu und verpasst ihm einen heftigen Schlag. Ebenso legt der Haken kurzzeitig die Schilde von Schakalen lahm oder betäubt anstürmende Brutes für einen Moment. Und wenn eine Waffe mal nicht in unmittelbarer Reichweite liegt, zieht sie einfach mit dem Greifhaken zu euch heran.

Generell macht die neue Bewegungsfreiheit sehr viel aus, denn damit könnt ihr die offenen Gebiete voll ausnutzen. Was stören einen verschlossene Türen oder Tore, wenn sie sich mit dem Greifhaken leicht überwinden lassen? Wieso sollte man den offensichtlichen Weg nehmen, wenn ein versteckter Pfad ungesehen in die Festung führt? Wenn es darum geht, irgendwo hinein- und auch wieder herauszukommen, werden euch fast keine Grenzen gesetzt.

Halo Infinite - Offizieller Launch-Trailer zur Kampagne

Der Launch-Trailer zur Kampagne von Halo Infinite bereitet euch kurz vor dem Release auf die neue Aufgabe des Master Chiefs vor.

Ein Shooter, wie er sein muss

Immer im Mittelpunkt steht bei Halo Infinite die Action – und das werdet ihr lieben! Euch erwartet nämlich keine simple Schießbude: Die Missionen konfrontieren euch nicht nur mit vielen, sondern teils echt fiesen und starken Feinden. Bereits auf dem normalen Schwierigkeitsgrad entwickeln sich anfangs entspannte Einsätze zu einer Herausforderung, weil ihr etwa ins Kreuzfeuer geratet oder von getarnten Elite-Kriegern gejagt werdet. Genauso können stationäre Geschütze oder Fahrzeuge den Chief kalt erwischen, wenn ihr zu siegessicher oder unvorsichtig auftretet.

Der dynamische Ablauf, die verschiedenen Waffen und Möglichkeiten sowie die perfekte Steuerung machen regelrecht süchtig nach jeder Auseinandersetzung. Alle Aktionen gehen total flüssig von der Hand, sodass ihr selbst im heftigsten Getümmel präzise agieren könnt. Gegner geben eine klare Rückmeldung eurer Treffer und verabschieden sich gut sicht- und hörbar von der Bildfläche. Jede Waffe hat einen anderen Effekt und ermöglicht euch unterschiedliche Spielstile: Schlagt mit schweren Geschossen aus der Entfernung zu, attackiert schnell mit leichter Pistole und Gewehr, geht mit Greifhaken und Schrotgewehr in den Nahkampf und so weiter. Tatsächlich könnt ihr jede Aufgabe anders angehen und damit selbst für Abwechslung sorgen.

Neben dem reinen Spielspaß haben die Missionen noch einen schönen Nebeneffekt: Ihr Abschluss füllt den sogenannten Tapferkeits-Rang, der euch an Vorposten den Zugriff auf weitere UNSC-Truppen sowie neue Waffen und Fahrzeuge ermöglicht. Noch mehr Variabilität bringen die Upgrade-Punkte, die in Kisten überall auf Zeta Halo lagern. Damit verbessert ihr unter anderem die Kapazität eures Schildes oder die Reichweite des Greifhakens.

Große Momente

Deutlich stringenter, aber nicht weniger gut läuft die eigentliche Kampagne ab. Die Action findet häufiger in Innenräumen statt, beispielsweise in einem Höhlensystem oder auf den Gängen eines riesigen Turms – der klassische Aufbau bildet einen angenehmen Kontrast zu den Kämpfen unter freiem Himmel. Euch erwarten mysteriöse Bauten, uralte Artefakte und auch die eine oder andere Überraschung. Begleitet wird das erneut von großen Themen und choralen Gesängen, bei denen Gänsehaut praktisch garantiert ist.

Auch sonst ist die Akustik von Halo Infinite auf absolutem Top-Niveau: Die Kämpfe klingen herrlich groß, räumlich und druckvoll. Mit einer Surround-Anlage samt Subwoofer könnt ihr beispielsweise den Schuss eines Schafschützengewehrs beinahe spüren! Dazu sind sämtliche Charaktere auf Deutsch professionell und glaubwürdig vertont. Vor allem die Grunts hauen euch einige großartige Sprüche um die Ohren, die von überheblich bis panisch reichen – hört hin und amüsiert euch.

Zur eigentlichen Geschichte halten wir uns bedeckt, um jegliche Spoiler zu vermeiden. Zentrale Elemente sind die Suche nach Cortana und die Auseinandersetzung mit einem neuen Gegenspieler, der einen bösartigen Plan verfolgt. Die Aufmachung bleibt dem bekannten Halo-Muster treu: Kennt ihr die bisherige Seriengeschichte gut, werdet ihr keine Probleme damit haben, die verschiedenen Namen und Ereignisse einzuordnen. Habt ihr viele Zusammenhänge vergessen oder steigt erst mit Halo Infinite in die Reihe ein, solltet ihr euch zumindest eine Zusammenfassung des Vorgängers durchlesen oder ein entsprechendes Video anschauen.

Zwei verschiedene Welten

Während die Spielbarkeit durchweg genial ist, besteht zwischen der offenen Welt und der Kampagne ein grafisches Gefälle. Eine saubere 4K-Auflösung und stabile 60 Bilder pro Sekunde werden immer geboten. Doch unter freiem Himmel fallen viele Pop-ups, detailarme Texturen und eine teils grobe Landschaftsgestaltung auf. Bisweilen wirkt die Welt leblos, weil außer ein paar Vögeln am Himmel und einigen Tierchen am Boden nichts los ist. Die Vorposten sehen praktisch alle gleich aus und auch die Struktur der Außenposten hätte insgesamt etwas mehr Abwechslung vertragen können.

Das Gegenteil bilden die Missionen der Kampagne, denn sie gefallen durchweg mit unterschiedlichen Schauplätzen, überraschenden Verläufen und eindrucksvollen Momenten. Verfügt ihr über einen HDR-fähigen Fernseher oder Monitor, werden euch das geniale Licht- und Schattenspiel, die satten Kontraste und die intensiven Farben begeistern. Zwar ist die allgemeine Qualität von Objekten und Texturen nicht unbedingt höher als im Freien, allerdings fällt das aufgrund des kompakten Leveldesigns und der feinen Beleuchtung kaum auf.

Halo Infinite - Forever We Fight - Fetter Trailer zum Launch veröffentlicht

Mit "Forever We Fight" hat Microsoft einen fetten neuen CGI-Trailer zu Halo Infinite veröffentlicht.

Der Kompromiss aus offenen Nebenmissionen und linearen Hauptmissionen gelingt letztendlich, weil es eure freie Entscheidung ist, wie viel es jeweils sein soll. Möchtet ihr nur die Kampagne spielen, könnt ihr das tun – dafür braucht es weder Upgrades noch zusätzliche Waffen. Soll es ein lockerer Wechsel aus Haupt- und Nebenmissionen sein? Kein Problem. Und wenn ihr gar nicht genug von Zeta Halo bekommen könnt, geht ihr jeder einzelnen Aufgabe nach. Seid ihr noch dazu ein Sammler, dann freut euch über zahlreiche verstreute Audio-Logs, die mehr über Zeta Halo, die Story und ihre Charaktere verraten.

Anmerkung: Wir haben Halo Infinite in einer speziellen Review-Version auf der Xbox Series X gespielt. Die Eindrücke zum Multiplayer-Modus liefern wir in den kommenden Tagen nach.

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