Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Assassin's Creed: Valhalla : Die Siedlung und die weite Welt

  • PC
  • PS5
  • PS4
  • XSX
  • One
Von  |  |  | Kommentieren

Assassin's Creed: Valhalla wird zweifelsohne einer der großen Titel des Spieleherbstes 2020, neben Cyberpunk 2077 und Call of Duty: Black Ops – Cold War. Zudem wird es Launchtitel für PS5 und Xbox Series X/S, was den Stellenwert von Eivors Abenteuern in Norwegen und England nochmals erhöht. Die erste Anspielsession im Juni war bereits vielversprechend, nun konnten wir nochmals acht Stunden lang in die finstere Wikingerzeit eintauchen und dabei so einige spannende Details entdecken.

Einige Aspekte haben wir bereits in unserer ersten Vorschau zu Assassin's Creed: Valhalla ausführlich abgefrühstückt und gehen an dieser Stelle nicht erneut darauf ein. Andere sind neu oder beinhalten Details, die wir in dieser Form noch nicht tiefer ergründen konnten. Beginnen wir gleich mal mit einem Aspekt, den wir in der ersten Anspielsession noch gar nicht ausprobieren konnten und zu dem sich Ubisoft bisher nur marginal geäußert hat: die Siedlung. Wie genau die entsteht, werden wir erst in der finalen Version begutachten können, wir konnten aber zumindest schon viele Eindrücke sammeln, was in Ravensthorpe, so der Name der Siedlung, möglich ist.

Zunächst überrascht, dass die Siedlung ziemlich groß ist und sich bei vollem Ausbau wohl problemlos in eine Kleinstadt verwandelt. Es gibt eine Reihe von Bauplätzen für verschiedene Gebäude. Ihr müsst allerdings zunächst an die nötigen Ressourcen kommen, um einzelne Gebäude zu bauen. Selbige bekommt ihr durch die Raids, also die Raubzüge und Überfälle. Wir konnten im Rahmen der Demo zwei Klostersiedlungen überfallen und dort Angst und Schrecken verbreiten.

Wie das läuft, kennen wir aus der ersten Session. Hin zum Ziel, die Crew des Langboots rufen, die Verteidiger niedermachen und dann ausräumen, was nur zu kriegen ist. Wichtig sind dabei vor allem große Beutekisten, die ihr nur mithilfe eurer Kameraden öffnen könnt. Darin verbergen sich reichlich Ressourcen und Reichtümer, was den Raids einen Sinn gibt und sie nicht nur zur optionalen Open-World-Aktivität macht. Auch die Inszenierung gefiel, mit Alarm, panischen Bewohnern, am Ende brennenden Gebäuden und jeder Menge Kampf. Da kam richtig Plündererfeeling auf.

Mit den erbeuteten Ressourcen wertet ihr die bis dahin nutzlosen Bauplätze der Siedlung zu richtigen Gebäuden und Einrichtungen auf, die euch mitunter neue spielerische Möglichkeiten eröffnen, aber außerdem permanente Boni verpassen können. Gebäude gibt es reichlich. Tätowierer, Schmied, Farmen, Fischer, Jagdhütte, Laden, Werft, Bäcker, Kartograph und vieles mehr stehen auf der To-Do-Liste für eine blühende Siedlung.

Beim Schmied könnt ihr fortan eure Ausrüstung upgraden, sodass mehr Aufwertungen möglich sind und Runen-Slots erscheinen, mit denen ihr die Werte verbessern könnt. Beim Tätowierer könnt ihr Tattoos, Bart und Frisuren von Eivor anpassen. Jagdhütte und Fischer bescheren euch die Möglichkeit, Fische, Felle, Geweihe und mehr abzugeben oder seltene Tiere zu jagen, um als Belohnung unter anderem Runen und andere Aufwertungen einzusacken. In der Werft könnt ihr das Aussehen eures Langboots verändern. Im Laden kauft ihr Ausrüstung oder neue optische Anpassungen und Dekorelemente für die Siedlung. Der Kartograph verschafft euch Hinweise auf versteckte Mysterien oder Reichtümer und im Stall verändert ihr das Aussehen von Pferd und Rabe.

Einige Gebäude verschaffen euch zudem permanente Buffs, zusätzlich könnt ihr Feste ausrichten, die euch einen temporären Buff verschaffen. Der Ausbau der Siedlung ist also nicht nur eine Spielerei, sondern bringt euch verschiedene Vorzüge für das gesamte Spiel. Abgesehen davon ist es nett, mal ein eigenes Zuhause zu haben und nicht, wie in Odyssey, einfach nur ein Weltenbummler ohne wirkliche Heimat zu sein. Was sich aus der Siedlung noch an Interaktionen ergibt, bleibt abzuwarten. Eins steht fest: Bündnisse und Allianzen werden sicherlich eine Rolle spielen.

Eine dieser möglichen Allianzen war dann auch Bestandteil des Storyabschnitts, den wir spielen konnten. Dabei ging es darum, in der Provinz Ledecesterscire den amtierenden König Burgred ausfindig zu machen und ihn durch einen befreundeten Herrscher zu ersetzen. Wir konnten uns in der Questreihe über prominente Verstärkung freuen, zum einen Eivors Bruder Sigurd, zum anderen die Brüder Ivarr und Ubba Ragnarson. Bei dem einen oder anderen Vikings-Fan dürften nun die Glocken klingen und ja, es geht um die beiden Söhne von Ragnar Lothbrok. Natürlich nicht in ihrer Serienversion, Ragnar und seine Söhne waren ja durchaus geschichtliche Gestalten.

Die Questreihe bescherte uns eine Belagerung, bei der wir uns nicht nur mit einer ganzen Reihe an Verteidigern kloppen, sondern auch mit einem Rammbock Tore zu Splittern verarbeiten mussten, um am Ende zwei Elitegegnern den Garaus zu machen. Unser eigentliches Ziel, König Burgred, konnte allerdings entkommen und so entwickelte sich eine Spurensuche durch die ganze Provinz, gespickt mit einigen Kämpfen, Infiltration wenig freundlicher Siedlungen und reichlich schick inszenierten Dialogsequenzen, bei denen wir zum Teil Multiple-Choice-Möglichkeiten für unsere Antworten hatten.

Einiges fällt auf beim Durchstreifen der Provinz. So ist das mittelalterliche England bei weitem weniger gespickt mit Aktivitäten als es in Odyssey der Fall war, wo es fast schon nervtötend und ablenkend wurde. Richtige Nebenquests, die im Questlog auftauchen, gab es überraschenderweise gar nicht. Im Log erschienen tatsächlich nur die Storymissionen. Die Nebenaktivitäten sind komplett anders verpackt.

Gelbe, blaue und weiße Markierungen sind lediglich auf der Karte oder dem Kompass zu entdecken. Dabei handelt es sich um Hotspots für die drei Kategorien Reichtümer, Mysterien oder Geheimnisse. An den jeweiligen Örtlichkeiten erwarten euch ganz unterschiedliche Nebenaktivitäten, manchmal in Form von kleinen Quests, manchmal als besondere Orte mit versteckten Mysterien. Ihr werdet tatsächlich nicht mit der Nase drauf gestoßen, was dort zu tun ist, sondern müsst selbst mal Initiative zeigen.

Ein Beispiel: wir gelangen zu einem Farmhaus, vor dem sich zwei NPCs streiten. Und nein, sie haben kein Fragezeichen über dem Kopf. Sie anzusprechen, hilft und nicht viel und zunächst stehen wir wie der Ochs vorm Berg vor dem verschlossenen Haus, zu dem es keinen Zugang gibt. Hören wir den beiden NPCs zu, stellen wir fest, dass sie das Haus niederbrennen wollen, aber sozusagen kein Feuer dabei haben. Also werfen wir flugs mal eine Fackel auf das Reetdach und schon werden die beiden NPCs gesprächiger.

Durch das Feuer ist ein Kistenstapel niedergebrannt, der uns nun die Möglichkeit gibt, einen Zugang ins Haus zu öffnen, das wir nun auf Anweisung der beiden NPCs nach einem bestimmten Objekt durchsuchen. Wohlgemerkt: diese ganze Nebenmission, Welt-Events genannt, sind nicht explizit im Questlog erschienen, sondern wir mussten tatsächlich mal zuhören und aufpassen. Diese Nebenaktivitäten haben zudem auch ihren Sinn, denn natürlich gibt es Belohnungen unterschiedlicher Art. Je nach Kategorie bekommt ihr Ressourcen, Silber, Ausrüstung, Upgrade-Material oder auch Skillpunkte und Fertigkeitsverbesserungen. Oder ihr sammelt alte Artefakte, die ihr beim Historiker in eurer Siedlung gegen etwas Sinnvolles eintauschen könnt.

Die Vielfalt der Aktivitäten gefällt, mal sind es Miniquests, mal müsst ihr versteckte Zugänge finden oder euch durch alte Tunnel oder Gebäude schlagen, mitunter mit kleineren Rätseln garniert, zu denen ihr durchaus auch mal Hinweise in der Umgebung finden könnt. So erschien ein Gebäude unzugänglich, bis wir durch eine gefundene Notiz darauf aufmerksam wurden, dass wir die Türverriegelung auf der Innenseite durch einen Pfeil durch die zerbröckelte Mauer aufschießen konnten. Auch gibt es Animus-Anomalien, in denen ihr Layla spielen könnt.

Parkour- und Klettereinlagen kommen dabei mitunter ebenfalls nicht zu kurz. Euer Rabe, mit dem ihr wie gewohnt die Umgebung erkunden und Markierungen setzen könnt, ist dabei ebenso eine Hilfe wie Odin's View, eine radarähnliche Fertigkeit, mit der ihr kurzzeitig interaktive Objekte und Personen in der Umgebung hervorheben könnt. Dieses neue System gefällt uns gut, da es uns die Nebenaufgaben weniger aufdrängt als das frühere Nebenquestsystem, und uns nicht stetig mit der Nase zum jeweiligen Ziel zerrt, sondern Eigeninitiative abfordert.

Natürlich gibt es auch vieles, was wir aus früheren Teilen kennen, darunter natürlich die Aussichtspunkte, die neue Markierungen auf der Karte aufdecken und als Schnellreisepunkte dienen. Hochklettern, synchronisieren, Leap of Faith – ihre kennt das. Auch spezielle Bossgegner tauchen wieder auf. So etwas kennen wir seit Origins – und in lästig aufgebohrter Version auch aus Odyssey, wo ihr euch durch eine ganze Hierarchie geprügelt habt. In Valhalla geht es wieder ähnlich zu wie in Origins. In der gespielten Provinz drehten zwei dieser Bosse die Runde und die sind richtig übel und nur mit bester Ausrüstung und geduldigem Spiel zu knacken. Wir haben es in der Kürze der Zeit nicht geschafft, einen dieser Brocken niederzustrecken.

Gegenüber der im Juli gespielten Version hat sich übrigens viel getan. Optisch wirkt das Spiel deutlich runder, vor allem, was die Darstellung der Charaktere angeht. Aber auch die Kämpfe spielen sich nun flüssiger. Natürlich könnt ihr auch wieder schleichen, in der Menge untertauchen und Stealth-Kills mit der Assassinenklinge ausführen, aber die direkten Kämpfe machen ebenfalls eine Menge Spaß. Sie sind wuchtig, kurz, knackig, aber durchaus auch taktisch.

Es gibt, mit dem Leben und dem Adrenalin für die Spezialfähigkeiten zu haushalten. Heilung ist nur durch Nahrung möglich, die ihr in Form von Fleisch und Beeren sammeln könnt. Die Vielfalt der nutzbaren Waffen ist groß: Einhandaxt und Schild, zwei Einhandwaffen, wuchtige Zweihandwaffen wie Äxte, Hämmer und Speere, Dolche oder Bögen kommen zum Einsatz. Die Wahl der Waffen ist mitunter wichtig gegen bestimmte Archetypen von Gegnern. Wir entwickelten übrigens viel Respekt vor stämmigen Gegnern mit Lanze und Turmschild – schwer zu knacken. Aber auch die agilen Berserker sind nicht zu unterschätzen, die euch mit ihren schnellen, beidhändigen Angriffen böse zusetzen können.

Die Spezialangriffe sind mitunter ebenfalls kampfentscheidend, wie der Sprung auf einen Gegner, der ihn zu Boden wirft. Oder das Anstürmen eines Gegners, um ihn zu packen und gegen eine Wand zu rammen. Oder der mehrfache Axtwurf, mit dem ihr das Leben gleich mehrerer Gegner dezimieren könnt. Schildblocks und Ausweichmanöver sind mitunter lebenswichtig, gerade, wenn es gegen mehrere Gegner geht. Über den Skilltree könnt ihr neue Fertigkeiten freischalten, auch bei den Nebenaktivitäten findet ihr mitunter Upgrades oder neue Skills. Grundsätzlich ähnelt das Kampfsystem weiterhin dem aus Origins und das ist auch gut so. Die aktiven Kämpfe haben uns immer besser gefallen, als die Parade-Konter-Orgien aus früheren Teilen.

Das Lootsystem hingegen hat sich mächtig verändert. Gab es in Origins und Odyssey noch eine fast Diablo-ähnliche Flut an Waffen und Rüstungsteilen, so ist dies wieder deutlich weniger geworden. Zwar findet man hier und da mal neue Objekte, manchmal sogar besserer Qualität, oftmals macht dies aber nur einen optischen Unterschied. Während der ganzen acht Stunden Spielzeit fanden wir nur drei oder vier Waffen und zwei oder drei Rüstungsteile. Das ist eigentlich ganz angenehm und wertet das Loot deutlich auf, zumal nun jedes Teil, egal wie schlecht es ist, seinen Wert hat. Upgrades stehen nämlich deutlicher im Vordergrund.

Habt ihr entsprechende Materialien, könnt ihr jede Waffe und jedes Rüstungsteil aufwerten, bis zu einer gewissen Grenze. Beim Schmied könnt ihr größere Upgrades vornehmen, um weitere Aufwertungen zu ermöglichen oder den Teilen Runenslots zu verpassen. Diese Runen ermöglichen euch weitere Anpassungen der Werte und können jederzeit ausgetauscht werden, die gehen dadurch auch nicht verloren. Im Grunde könnt ihr damit jedwede Waffe und jedes Rüstungsteil von Anfang bis Ende des Spiels nutzen. Natürlich könnt ihr aber auch alles austauschen, wenn euch andere Teile optisch oder von den Werten her besser gefallen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel