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Test - Anno 1701 : Anno 1701

  • PC
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Gekämpft wird auch

Ach ja, der Militärpart: Den gibt es natürlich ebenfalls, er spielt jedoch eigentlich eine eher untergeordnete Rolle. Zwar kommt ihr meist ohne Kampf aus, doch ab und zu fällt schon mal der ein oder andere Schuss. So zieht ihr mit Kriegsschiffen, Grenadieren oder Mörsern in den Kampf, um dem Gegner Paroli zu bieten. Fußtruppen werden gleich im kompletten Verband rekrutiert, was die Aufbauphase der Armee auf ein angenehmes Maß reduziert. Die Infanteristen sind übrigens in der Lage, feindliche Kontore und Markthäuser einzunehmen. Zur Verteidigung stehen euch Kanonentürme zur Verfügung, die jedoch einem geballten Angriff nicht lange standhalten. Hier offenbart sich eine der wenigen Schwächen des Spiels: Die Wegfindung der Fußtruppen ist nicht immer optimal, was manchmal zu nervigen Befehlswiederholungen führt. Da aber das Militär nicht gerade ein Kernelement des Spieles ist, fällt dieses Manko nicht allzu stark ins Gewicht.

Das war es doch schon, oder? Ach nein, der Multiplayer-Modus. Ja, der ist im Spiel enthalten und … er funktioniert hervorragend. Wir hatten zunächst Bedenken, dass es den Partien via Netzwerk oder Internet (GameSpy) an Brisanz mangeln würde – das Gegenteil ist der Fall. Dank der Händlermissionen und Logenaktivitäten liegt eigentlich immer Spannung in der Luft. Wenn dann noch einige KI-Gegner mitmischen, kommt es zu dramatischen Beziehungskisten und Bündnissen. In unseren bisherigen Multiplayer-Partien gab es jedenfalls nur selten echte Durchhänger. Die Erfahrung von Related Designs macht sich hier spürbar bezahlt.

Eine Augenweide

Selbst wer Aufbauspiele nicht mag, bleibt beim Anblick von 'Anno 1701' vor dem Monitor kleben. Noch nie zuvor wurde ein Titel dieses Genres so schön und liebevoll in Szene gesetzt. Angefangen von den detailreich ausstaffierten Gebäuden bis hin zu den putzigen Animationen der Bürger – alles wirkt wie aus einem Guss und ist herzzerreißend hübsch. Die Designer haben übrigens nicht mit modernen Shader-Effekten und anderen Optikspielereien gegeizt. Schon alleine das Wasser sieht so realistisch aus, dass man am liebsten mit einem Kopfsprung hineintauchen will. Zwar ist der Wuselfaktor nicht ganz so hoch wie bei einem 'Siedler', doch man erwischt sich oftmals dabei, einfach nur das Treiben auf dem Bildschirm zu beobachten. Einen halbwegs guten PC solltet ihr jedoch haben, denn ansonsten müsst ihr einige Details runterschrauben, um angenehm spielen zu können. Für zusätzliche Atmosphäre sorgen die grandiose Sprachausgabe sowie der orchestrale Soundtrack im Hintergrund. Sowohl optisch als auch akustisch fühlt man sich sofort in die Zeit von 'Anno 1701' zurückversetzt – und zwar im positiven Sinn.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Was soll ich eigentlich noch groß sagen? 'Anno 1701' macht eigentlich alles richtig: unnötigen Ballast über Bord und sinnvolle Neuerungen rein. Nie zuvor war ein Aufbauspiel dermaßen intuitiv und herausfordernd zugleich. Ok, kleine Macken bei der Wegfindung der Fußtruppen und stellenweise zu oft sich wiederholende Sprachsamples gibt es schon. Doch angesichts der grandiosen Präsentation, der vorbildlichen Zugänglichkeit und des reizvollen Multiplayer-Modus ist das schneller vergessen, als man "Anno" sagen kann. Hier liegt das beste Spiel der Serie vor, das locker auch das beste Spiel dieses Jahres wird – mark my words!

Überblick

Pro

  • zugängliches Spielprinzip
  • Sucht erregendes Aufbauprinzip
  • grandiose Präsentation
  • spaßiger Multiplayer-Modus
  • optisches Feedback statt Statistiken
  • gelungene Sprachausgabe
  • abwechslungsreiche Szenarien

Contra

  • Wegfindung der Infanteristen mit Macken
  • einige Sprachsamples wiederholen ich zu oft
  • Profis vermissen teilweise das Mikromanagement

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