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Test - Wild Wild Racing : Wild Wild Racing

  • PS2
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Wild Wild Racing
Auf der Island-Strecke gibt es vereisten Boden.

Der 'Zeitangriff' bietet mehrere Herausforderungen, in denen es stets gilt, einen vorgegebenen Rekord zu unterbieten. Dazu wählt ihr zunächst den Schwierigkeitsgrad in Form der drei Level (Anfänger, Amateur und Profi) wie im 'Meisterschafts'-Modus. Die jeweilige Strecke wird in drei Teile zerlegt: 'Bergauf-', 'Bergab-' und 'Flachrennen'. In höheren Levels wird es natürlich immer schwieriger, den sehr knapp bemessenen Rekord zu brechen. Ihr müsst praktisch alle freigeschalteten Abkürzungen finden und dann auch noch zeitsparend nutzen, um als Sieger die Strecke zu verlassen. Nur viel Übung und Ausdauer wird euch zum Erfolg führen. Für jede Strecke, in der ihr alle Rekorde eines Levels gebrochen habt, erhaltet ihr ein Upgrade für die Off-Road-Fahrzeuge.

Die gelungene Idee mit den zu bewältigenden kleinen Aufgaben wird im 'Herausforderung'-Modus noch konsequenter verwirklicht. Auf den ersten Blick erkennt ihr allerdings kaum Unterschiede zum 'Zeitangriff'. Auf teils speziellen kurzen Strecken müsst ihr eine vorgegebene Zeit unterbieten. Allerdings gibt es neben dem Schlagen des Rekords noch anderes zu tun:
Im 'Suchmodus' müsst ihr teils versteckte Buchstaben auf dem Weg einsammeln und so den Namen eines neuen Boliden zusammensetzen, der euch nach erfolgreicher Fahrt fortan zur Verfügung steht.
Der 'Geschicklichkeitsmodus' spricht wohl das Kind im Off-Road-Fahrer an. Ihr müsst innerhalb eines knappen Zeitlimits einen Strandball ins Ziel bugsieren. Hier zeigt sich, ob ihr mit den Wagen gefühlvoll umgehen könnt. Auch hier gibt es nach erfolgreichem Absolvieren einige Boni.
Im 'Stuntmodus' solltet ihr euer Steuergeschick mit Tempo verbinden können. Wieder gilt es, ein unbarmherziges Zeitlimit zu unterbieten. Die Strecke ist dabei vollgestopft mit Schanzen und anderem Stunt-Zubehör, das euch zu waghalsigen Trickmanövern verleitet. Natürlich erwartet euch auch hier eine Belohnung nach dem Sieg.

Wild Wild Racing
Im 'Suchmodus' sammelt ihr Buchstaben ein.

Wie schon erwähnt, fahrt ihr in 'Wild Wild Racing' nur selten auf festen Strassen. Meist müsst ihr querfeldein über Erdhügel, Wiesen, Felsen und sogar Baustellen brettern. Dabei besteht euer Weg allerdings leider stets aus einer recht schmalen Fahrbahn, die mit farbigen Planken abgesteckt ist. Schade, dass das Off-Road-Element nicht konsequenter umgesetzt wurde und man freier durch die Pampa hätte rasen dürfen. Selbst die in höheren Schwierigkeitsgraden überlebenswichtigen Abkürzungen sind nur gerade, kleine und enge Wege. Immerhin sind sie dank dem guten Radar am Bildrand schnell zu sehen und dementsprechend erfolgreich benutzbar. Aber auch die gegnerischen Fahrer setzen die Abkürzungen gerne und oft zu ihrem Vorteil ein. Überhaupt gehen diese sehr intelligent vor und rempeln euch schon mal fies an. Solche eigentlich recht harmlosen Kämpfe führen wegen der äußerst pingeligen Kollisionsabfrage meistens dazu, dass ihr euch überschlagt oder wild im Kreis dreht. Bis ihr euren sperrigen Boliden wieder in die richtige Fahrrichtung bugsiert habt, sind eure fiesen Kollegen meist, im wahrsten Sinne des Wortes, über alle Berge.

Wild Wild Racing
Schnell ins Ziel mit dem Ball.

Leider sorgt das Kollisionssystem und die Steuerung zuweilen für Frust. Immer wieder kommt es vor, dass ihr an irgend einem klitzekleinen Eckchen hängen bleibt und dann mit zeitraubenden Rückwärtsfahrten und dem Hantieren mit der Handbremse davon loszukommen versucht. Gerade bei solchen Off-Road-Maschinen wirkt es einfach ziemlich deplaziert, wenn der Wagen penibel an einem herumliegenden Ast, Bäumchen, Stein oder kleinem Zaun sofort zum Stillstand kommt, anstatt darüber zu fahren. Dazu kommt die sehr anspruchsvolle und sensible Steuerung der Fahrzeuge. Ständig müsst ihr gefühlvoll mit der Handbremse und dem Gasgeben hantieren, um selbst einfachere Kurven meistern zu können. Dazu verhalten sich die Boliden je nach Untergrund recht zickig und drehen sich schon mal selbst bei kleinen Unebenheiten auf der Strasse oder kippen bergab um. Das ist natürlich besonders in den beiden Modi 'Zeitangriff' und 'Herausforderung' nervend, wo Sekundenbruchteile über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Auch technisch kann 'Wild Wild Racing' nicht so recht überzeugen. Die Strecken sehen alle etwa gleich langweilig und unspektakulär aus. Meist fahrt ihr über matschig-grau-braunen Boden, während nur ab und zu kleine Details wie ein paar Bäume, einsame Zuschauer oder Werbeplakate am Streckenrand Abwechslung bieten sollen. Die Fahrzeuge sind zwar schön modelliert, dies sieht man aber eigentlich nur in den Nahaufnahmen der Replays. Dazu wirkt es seltsam, wenn die schweren Maschinen über Schlamm fahren, die Räder aber keinen Millimeter in den weichen Boden einsinken. Unverständlicherweise läuft das Spiel nicht einmal flüssig, die nicht gerade hohe Framerate geht immer mal wieder in die Knie, was zu unschönen Rucklern führt. Hallo Rage, ihr habt da eine PlayStation 2 vor euch! Sprachausgabe, Musik und Geräuschkulisse sind ebenfalls nur Durchschnitt und dümpeln unmotiviert und unauffällig vor sich hin.

 

Fazit

von David Stöckli
Während des Spielens von 'Wild Wild Racing' hat man stets das Gefühl, die Programmierer hatten viel zu wenig Zeit, sich mit der Hardware auseinander zu setzen. Bei der kargen und ruckeligen Grafik will einfach kein richtiges Renn-Feeling entstehen. Da gehen leider die schön detaillierte Darstellung der Wagen und die rasanten Replays ziemlich unter. Zwar macht es nach einiger Übung Spaß, über den mittlerweile bekannten Kurs zu rasen und alle Abkürzungen zu nutzen. Der Frust wegen der übersensiblen Steuerung und der nervigen Kollisionsabfrage überwiegt allerdings. Die Idee mit den verschiedenen Herausforderungen ist sehr löblich und wird hoffentlich wieder einmal in anderen Rennspielen weiterverwendet, kann aber nicht über die geringe Anzahl an Strecken hinwegtäuschen. Somit sollten sich nur Off-Road-Fans das Spiel näher ansehen, alle anderen greifen zu den besseren Racing-Games auf der PS2 wie 'Ridge Racer V' oder 'Smuggler´s Run'.  

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