Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Wild Hearts : Monster Hunter bekommt Konkurrenz

  • PC
  • PS5
  • XSX
Von  |  |  | Kommentieren

Bedrohliche Monster, motivierendes Crafting und abwechslungsreiche Waffen: Die Versprechen für Wild Hearts klingen vollmundig. EA und Entwickler Omega Force (Dynasty Warriors) blasen zur Jagd auf den Platzhirsch im Genre der Hunting Games: Monster Hunter. Wir haben in einer Alpha-Version auf dem PC erste Kemono erlegt.

Für viele Spieler dürfte die Ankündigung von Wild Hearts zunächst für Stirnrunzeln gesorgt haben. Nicht nur, dass ausgerechnet EA als Publisher für die japanische Monsterjagd fungiert, vor allem das verantwortliche Entwicklerstudio ließ reichlich Skepsis aufkommen. Die Koei-Tecmo-Tochter Omega Force machte sich in der Vergangenheit schließlich eher durch zünftige Musou-Keilereien einen Namen, allen voran der Dynasty-Warriors-Reihe.

Doch völlig fremd sind den Entwicklern die Hunting Games nicht, immerhin unternahmen sie bereits mit den beiden Toukiden-Teilen erste Versuche, Monster Hunter etwas Wasser abzutragen. Mit Wild Hearts wird nun aber wahrlich zum Großangriff geblasen, und meinen ersten vier Spielstunden nach zu urteilen, kann sich Capcoms Alphatier warm anziehen.

Kemono auf dem Speiseplan

Aus der vordefinierten Genre-Blaupause bricht Omega Force mit Wild Hearts nicht aus. Der grundlegende Spielablauf bildet einmal mehr einen simplen und motivierenden Kreislauf: Monster verkloppen, Materialien erbeuten, neue Waffen und Rüstungen craften, noch größere Monster verkloppen, bessere Materialien erbeuten, mächtigere Waffen und Rüstungen craften und so weiter. Wie schon beim offensichtlichen Vorbild dreht sich schnell eine Motivationsspirale, auch, weil weniger Grinding als bei Monster Hunter nötig scheint. Mein Katana konnte ich direkt nach dem ersten erlegten Kemono mit dessen Teilen verbessern.

„Moment, stopp, was ist ein Kemono?“, wollt ihr nun wissen? So heißen die kleinen und großen Biester, die in der Spielwelt von Wild Hearts zu Hause sind. Angelehnt scheinen sie lose an japanische Tiergötter zu sein, ihre Designs orientieren sich an Waschbären, Ratten oder Wildschweinen, die stark mit der Natur verwachsen und regelrecht überwuchert sind. Diese Verbindung äußert sich jedoch nicht nur optisch: Die Kemono nehmen oftmals auch direkten Einfluss auf ihre Umgebung, was zu beeindruckenden Schauspielen führt. So kann es schon mal passieren, dass sich beim Erkunden der Welt plötzlich über euch wie aus dem Nichts eine Brücke aus Ranken bildet, die ein Kingtusk nutzt, um einen Abgrund zu überwinden. Da kann der Kiefer schon mal Richtung Schreibtisch klappen.

Beim Kingtusk handelt es sich um ein riesiges Wildschwein mit mehreren Hauern und Augen. Seine Fähigkeit zur Ranken-Kreation setzt er zudem dafür ein, um euch das Leben im Kampf schwer zu machen. Ach, und außerdem ist er so groß wie ein durchschnittlicher Doppeldecker-Fernbus. Der zweite mächtige Kemono in der Alpha war der Ragetail, eine riesige Ratte, die zwar von hübschen Blumenblüten bedeckt ist, unvorsichtige Jäger aber durch einen wuchtigen Hieb mit der Knolle an ihrem Schwanz hart bestraft.

Der dritte Gegner im Bunde hat mir das Leben wahrlich nicht leicht gemacht: Dem Sapscourge gelang es gar als einzigem, mich zu killen. Optisch erinnert er an eine Mischung aus Waschbär und dem Luftbison Appa aus dem Anime Avatar: Herr der Elemente. Besonders gefährlich macht ihn, dass er eine gesundheitsschädliche rote Substanz versprüht und Jäger mit einem schrillen Schrei kurzzeitig bewegungsunfähig stehen lässt.

Das Design der Biester kann sich also durchaus sehen lassen, vor allem aber eben auch die Kämpfe machen jetzt schon riesigen Spaß. Man lernt die Biester mit jedem Anlauf besser kennen und die Wucht hinter den eigenen Angriffen passt schon in der Alpha. Die Kamera dürfte für meinen Geschmack etwas weniger zickig ausfallen, aber wenn ich einem Kingtusk mit einem mächtigen Hammerluftangriff das Horn aus der Fresse breche, sind solche Ärgernisse schnell vergessen.

Waffen und Karakuri: die perfekte Kombi

Welches Moveset und somit welchen Spielstil ihr bei der Jagd einsetzt, entscheidet die Waffenauswahl. Acht Klassen wird es in Wild Hearts geben, die Monster-Hunter-Veteranen größtenteils bekannt vorkommen dürften. Das Katana ist schnell und ausgeglichen, der Hammer langsam aber wuchtig, mit dem Bogen verursacht ihr auf größere Distanzen Schaden und nutzt mächtige, aufgeladene Schüsse – die aber viel Vorbereitungszeit brauchen.

Überraschend flott spielt sich das Nodachi, das Pendant zum Großschwert, dessen stärkster Hieb aber dennoch über eine enorm lange Aufladezeit verfügt. Wohl am ungewöhnlichsten fiel von den spielbaren Prügeln aber der Wagasa aus, ein traditioneller japanischer Regenschirm, der mit einzelnen Hieben zwar nicht sonderlich viel ausrichtet, sich bei einer großen Menge an Treffern aber dennoch schnell zum gefürchteten Kemono-Schreck entwickelt. Wie bei der Insektengleve aus Monster Hunter verbringt ihr mit ihm außerdem viel Zeit in der Luft.

Die Waffen verfügen zudem über jeweils eigene Spezialfunktionen, können überladen werden oder steigern ihren Schaden, je effektiver ihr kontert. Das kennt man so ähnlich aus anderen Spielen, dennoch entwickelt jeder Prügel seinen ganz eigenen Charme. Als neu und erfrischend erweisen sich hingegen die Karakuri: Im Kern handelt es sich dabei um eine uralte Technik für Fallen und zur Fortbewegung, die nur wenige Menschen überhaupt zu nutzen wissen – natürlich ist euer Jäger einer davon.

Via Karakuri errichtet ihr beispielsweise Sprungfelder oder quadratische Kisten, die ihr im späteren Spielverlauf sogar miteinander fusionieren könnt. Beispielsweise ergeben sechs kombinierte Kisten eine massive Holzwand, die als Absprungpunkt für starke Luftangriffe dient. Und rennt ein Kemono in sie hinein, wird er effektvoll zurückgeschleudert und ist kurzzeitig benommen. Das macht Lust auf viele weitere Fusionen und Karakuris zum Experimentieren.

Die Karakuri kommen aber auch abseits der Kämpfe zum Einsatz. Als besonders nützlich hat sich der Rankenschießer erwiesen, mit dem quasi Ziplines in der Welt gespannt werden können, die zur schnelleren Fortbewegung dienen. Das ist immens von Vorteil, denn selbst der kleine gespielte Ausschnitt der Spielwelt in unserer Alpha-Demo fiel bereits sehr weitläufig aus, bot viele Verstecke und Möglichkeiten für hinterhältige Angriffe. Die meisten Wände kann der Jäger außerdem direkt hinaufklettern, wobei die Kletterhöhe stets von eurer Ausdauer abhängt, ganz ähnlich wie bei Zelda: Breath of the Wild.

Meine kleine Basis

Als ein Jäger aus fremden Landen müsst ihr euch im Land Azuma natürlich erst einmal häuslich einrichten. Ein Platz für eine Basis ist schnell gefunden. Via Karakuri werden dort erste Bauten errichtet. In der Schmiede erstellt ihr neue Waffen oder verbessert die bereits bestehenden, was meinem Empfinden nach weniger kleinteilig abläuft als bei Monster Hunter. Ein Aussichtsturm deckt Kenomo in der näheren Umgebung auf, und an einem Brunnen füllt ihr euren Vorrat an Heilwasser-Rationen auf.

Wild Hearts - 7 Minuten Gameplay zum Monster-Hunter-Konkurrenten

Noch neugierig auf Wild Hearts, den Monster-Hunter-Konkurrenten von EA und Omega Force? Nun, dann zieht euch doch die sieben Minuten Gameplay aus dem neuen Trailer rein.

Am Lagerfeuer wiederum bereitet ihr Mahlzeiten zu, die jeweils aus zwei Zutaten plus Gewürzen gekocht werden und entsprechend Buffs und Boni gewähren. Viel wichtiger aber noch: Hier finden sich auch die Online-Features. Denn in Wild Hearts können bis zu drei Spieler gemeinsam auf die Jagd gehen, mit einem jederzeit möglichen Ein- und Ausstieg. Der Story-Fortschritt richtet sich nach dem jeweiligen Host, soll aber für alle Teilnehmer zählen, die am selben Punkt in der Geschichte stehen. Es ist also möglich, die komplette Kampagne zusammen durchzurocken. In der Alpha hat das Matchmaking bereits erfreulich schnell und unkompliziert geklappt, und der Schwierigkeitsgrad passte sich der Zahl der Spieler spürbar im richtigen Maße an.

>> Für Jäger und Sammler: 10 Alternativen zu Monster Hunter <<

Allgemein erschien mir Wild Hearts etwas zahmer zu sein als Monster Hunter. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: wer nicht aufpasst, beißt schneller ins Gras, als er „Karakuri“ schreien kann, und Jagden dauerten bisweilen schon 25 Minuten. Aber insgesamt scheint sich Omega Force betont auch an Einsteiger richten zu wollen - wozu auch der Umstand passt, dass Rohstoffe mal eben im Vorbeilaufen gesammelt werden können. Ellenlang stehen bleiben müsst ihr quasi nie.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel