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Test - Splinter Cell: Conviction : Aus dem Schatten geballert

  • X360
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Eine typische Szene sieht so aus: Ihr seid gerade aus dem Lift gestiegen und seht ein Feld von Leichen vor euch. Im Hintergrund hört ihr Stimmen. Also schleicht ihr euch zur nächsten Tür und lugt mit dem Taschenspiegel darunter durch. Mit Schrecken seht ihr, wie Bösewichte lachend eine Gruppe von Wissenschaftlern hinrichten. Schnell geht ihr einige Schritte zurück um die Ecke. Doch ihr wart zu laut - die Wache ist auf euch aufmerksam geworden. Ihr schaltet das Licht aus und wartet. Als er hereinkommt, dreht ihr dem Fiesling den Hals um.

Dann stellt sich die Frage: Schwingt ihr euch aus dem Fenster und hangelt euch außen um die restlichen Feinde herum? Zieht ihr eine nahe stehende Wache aus dem Fenster? Oder werft ihr doch lieber eine Granate in den Raum, um möglichst viele sofort zu erledigen? Ihr seht schon: Ubisoft lässt euch hier jede Menge Freiheiten. Aber keine Angst. Später gibt es auch Levels, die ihr komplett meistern müsst, ohne entdeckt zu werden.

Actionreiche Dramaturgie

Splinter Cell: Conviction punktet jedoch nicht nur bei der Vielzahl an Mitteln, sondern glücklicherweise auch mit der Wahl der Szenarien und der Geschichte. Ständig werdet ihr von einem zum nächsten Schauplatz geschickt. Mal steht ihr in der Vergangenheit im Kinderzimmer eurer Tochter, mal erlebt ihr Sams Schicksal und das seines besten Kumpels im Irak-Krieg. Dann seid ihr wieder beim Überwachen eines Gesprächs mitten in Washington oder in einem Forschungskomplex unterwegs. Dank glaubwürdiger Charaktere wirken die schnellen Wechsel nie aufgesetzt, sondern reißen euch immer wieder von Neuem mit. Zudem werdet ihr durch die Szenarien unterschiedlich gefordert. Dadurch ist viel Abwechslung geboten. Auch dramaturgisch werdet ihr voll von der Geschichte mitgerissen.

Auch im Koop klasse

Abgesehen von dem facettenreichen Einzelspielererlebnis dürft ihr zusammen mit einem Kumpel den Koop-Modus bestreiten. Dieser ist wahlweise über Xbox Live, Split-Screen oder per Systemlink spielbar. Die Ereignisse sind dabei nur teilweise mit der Hauptgeschichte verwoben. Zudem schlüpft ihr in die Einsatzanzüge von zwei anderen Figuren: Der US-Agent Archer und der russische Spion Kestrel müssen einen Waffenhandel verhindern.

Die vier ausladenden Missionen machen gemeinsam viel Spaß. Gerade das Erledigen der Feinde ist eine launige Angelegenheit. Sogar das genannte Mark & Execute wendet ihr in gemeinsam an. Insgesamt dürft ihr euch hier auf noch mal vier bis sechs Stunden Spielspaß gefasst machen.

Noch mehr Mehrspielermodi

Davon abgesehen habt ihr noch drei weitere Zweispielermodi zur Auswahl. In der Variante „Jäger" schaltet ihr alle Feinde in einem Areal aus. Hier dürft ihr auf die zahlreichen Tötungsmethoden zurückgreifen und diese nach Belieben einsetzen. Im „Letzten Gefecht" müsst ihr dagegen eine EMP-Waffe gegen Wellen von Feinden verteidigen. Dies ist keine leichte Aufgabe, bei der es immer wieder ganz schön hektisch wird. Zu guter Letzt dürft ihr gegeneinander kämpfen und sehen, wer wen zuerst überlistet. Hier kommt es allerdings stark auf eure individuellen Fähigkeiten als Spieler an, damit auch ausgewogene Verhältnisse herrschen und Spannung aufkommt. Bei allen genannten Spielarten habt ihr mehrere Karten zur Auswahl, sodass euch auch hier nicht allzu schnell langweilig werden dürfte.

Fazit

von Simon Biedermann
Sam Fishers neue Betonung auf Action ist lange nicht so krass ausgefallen, wie ich vermutet hatte. Wer wild ballernd auf die Feinde zustürmt, wird nach wie vor selten eine Chance haben. Dafür laufen die Missionen im Vergleich zu früher sehr viel dynamischer ab. Manchmal müsst ihr schnell reagieren und von Deckung zu Deckung hetzen, ein anderes Mal habt ihr wieder jede Menge Zeit, um eure individuelle Route durch das Feindgebiet zu planen. Die Steuerung gelingt auch mit dem neuen Interface zu jeder Zeit sehr gut und legt euch keine Steine in den Weg. Nicht zuletzt sind auch die Hintergrundgeschichte und die wechselnden Szenarios ein Garant für ein absolut fesselndes Spielerlebnis. Gerade dadurch setzt Splinter Cell: Conviction echte Akzente. Einziger Kritikpunkt: Manchmal werdet ihr geradezu gezwungen, schnell zu entkommen oder die Waffe zu zücken. Wer dann am Controller nicht flink genug agiert, findet sich schnell am letzten Rücksetzpunkt wieder. (Simon Biedermann) Endlich bin ich auch mal dazu gekommen, die finale Version zu zocken und zu schauen, ob sich der etwas durchwachsene Eindruck der Preview-Version bestätigt. Und siehe da: zwischen den beiden Versionen liegen tatsächlich Welten. Grafisch etwas besser, da final aufpoliert. Spielerisch knackiger, da deutlich mehr Gegner und schärfere KI. Wo ich bei der Preview noch um mich ballernd durchgewetzt bin, lag ich nun nach wenigen Schritten im Dreck. Und mit der Geschichte dahinter wird aus dem Spiel tatsächlich doch noch eine runde Sache. Das einzige, was mich weiterhin nervt ist, das mir die eine oder andere logische Handlungsweise (z.B. Leichen in den Schatten ziehen, "Pflicht" zu töten statt nur zu betäuben) immer wieder verwehrt wird. Aber man gewöhnt sich dran. Gute Arbeit! (Andreas Philipp)

Überblick

Pro

  • gelungenes Schleichsystem
  • facettenreiche Ausrüstung
  • vielseitige Kampfmöglichkeiten
  • äußerst packende Geschichte
  • abwechslungsreiche Szenarien
  • toller Koop-Modus

Contra

  • getötete Gegner können nicht bewegt werden

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