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Test - The Walking Dead Episode 5: No Time Left : Kurz und schmerzvoll

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Es ziehen düstere Wolken auf. Das Ende ist da. Die Reise ist vorbei. Episode Nummer fünf von The Walking Dead markiert das Ziel eines Abenteuers, das einer emotionalen Achterbahn gleicht. Hoffnung und Angst liegen so nah beieinander. Wer das vierte Kapitel gespielt hat, ahnt Schlimmes. Gleichzeitig hofft man trotzdem auf ein Wunder. Schafft Telltale einen zufriedenstellenden Abschluss?

Was haben wir in den letzten Monaten in Lees Haut nicht alles erlebt. Anfangs mit der postapokalyptischen Situation überfordert, trafen wir eher zufällig auf die kleine Clementine. Wir lernten Kenny und seine Familie, Doug und Reporterin Carley, Lilly Caul und ihren aggressiven Vater kennen. Zusammen standen wir viele Situationen durch. Freundschaften entstanden und wurden jäh zerstört. Wege trennten sich, neue Weggefährten schlossen sich uns an. Die Beziehung zu Clem wurde inniger. Das kleine Mädchen wuchs einem mit der Zeit ans Herz.

Hoffnungslos?

Und nun stecken wir so tief wie noch nie im Schlamassel. Die vorherige Episode hat erfolgreich die Weichen für einen hochdramatischen Abschluss gestellt. Schon die ersten Minuten haben es in sich. So derbe es bisweilen zur Sache geht, haben zumindest eifrige Zuschauer der TV-Serie kurz Hoffnung, dass diese Geschichte ein positives Ende nimmt. Die Entwickler von Telltale spielen im letzten Akt geschickt mit den Erwartungen, Hoffnungen und Gefühlen der Spieler. Wer jedoch glaubt, dass sie von ihrer konsequenten Vorgehensweise abrücken, der irrt.

In den vorherigen Episoden gab es viele Momente, die emotional stark berührten. Wie kaum ein anderes Spiel nahm euch The Walking Dead auf einen nervenaufreibenden Trip mit und trumpft nun im Finale noch einmal groß auf. Hier werden Emotionen gezeigt, die genreübergreifend ihresgleichen suchen. Nicht nur sind die Dialoge hervorragend geschrieben und eingesprochen, auch die Musik trägt einen erheblichen Teil dazu bei, dass ihr die Szenen nicht so schnell vergesst.

The Walking Dead: The Game - Episode 5 Trailer
Am morgigen Mittwoch veröffentlicht Telltale Games die letzte Episode der ersten Staffel von The Walking Dead: The Game. Was euch erwartet, zeigt der Trailer.

Keine Zeit

Die letzte Episode fällt dabei überraschend kurz aus. Waren die vorherigen Kapitel zwar ebenfalls keine Umfangsmonster, flimmert der Abspann im Schlusskapitel noch ein ganzes Stück eher über den Bildschirm. Etwas mehr als eine Stunde wird zum Bewältigen des Spiels nicht gebraucht. Das ist einerseits schade, da man gerne länger in der Spielwelt verweilen würde, andererseits wird diese Zeit so intensiv genutzt, dass man am Ende trotzdem nicht enttäuscht ist.

Spielerisch gibt es auch im vorerst letzten Teil keine Überraschungen. Ihr bleibt mehr Teilnehmer als Spielgestalter. Ihr formt nicht das Spiel, sondern das Spiel euch. Natürlich wünschen sich gerade alte Hasen aus längst vergangenen LucasArts-Zeiten anspruchsvolle Kopfnüsse. Telltale entschied sich allerdings dafür, den Fokus auf die Geschichte zu legen. Und ganz ehrlich: Wer bis jetzt damit leben konnte, wird sich auch in der finalen Episode nicht daran stören.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Es ist vorbei. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Spiel. Die fünfte Episode von The Walking Dead ist der grandiose Abschluss einer Geschichte, die mich emotional so stark gepackt hat wie kaum ein anderes Spiel davor. Rückblickend betrachtet bot die Serie dermaßen viele denkwürdige Ereignisse und Situationen, dass ich noch heute in Erinnerungen schwelge. Das letzte halbe Jahr war nicht ohne. Ich werde Lee, Clementine und alle anderen vermissen. Wer jetzt noch nicht zugeschlagen hat, sollte die Adventure-Serie dringend nachholen. Ein heißer Kandidat für das Spiel des Jahres.

Überblick

Pro

  • konsequentes Ende der Geschichte
  • dramaturgisch top
  • tolle Dialoge
  • denkwürdige Charaktere

Contra

  • zu kurz

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