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Test - The Legend of Spyro: Dawn of the Dragon : Comeback für den flügellahmen Drachen?

  • PS3
  • Wii
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Die Fans von Spyro haben es nicht leicht: Noch beim Start der Serie wurden ihnen einige unterhaltsame Spiele serviert, doch mit zunehmenden Alter schwankte die Qualität der folgenden Abenteuer immer stärker. Mit Dawn of the Dragon will Sierra die Reihe wieder auf Vordermann bringen. Das hat allerdings nicht ganz geklappt. Doch fangen wir von ganz vorne an.

Drachenstarkes Duo?

Dawn of the Dragon bildet den Abschluss einer Trilogie und setzt genau dort an, wo der Vorgänger The Eternal Night sein Ende fand. Ihr schlüpft demnach in die Rollen von Spyro und seinem Drachenfreund Cynder, die dem fiesen Obermotz Malefor den Garaus machen wollen. Die Story war schon in den beiden vorherigen Episoden nicht gerade brillant und auch jetzt solltet ihr besser kein Füllhorn an Innovationen und geschickten Spannungsbögen erwarten. Zudem ist das Geschehen unserer Meinung nach etwas zu stark auf diejenigen Leute zugeschnitten, die zumindest The Eternal Night gespielt haben. Einige Zusammenhänge werden sich Einsteigern nicht oder erst sehr spät erschließen - eine kurze Rückblende hätte dieses Manko aufgefangen.

Sei es drum, schauen wir lieber mal auf das eigentliche Spielgeschehen. Diesbezüglich sind die Entwickler keine großen Experimente eingegangen und haben sich größtenteils auf die bewährten Mechanismen verlassen. Ihr steuert Spyro (auf Knopfdruck auch Cynder) durch mehrere Schauplätze, bekämpft unzählige Feinde und löst nebenbei so manches Rätsel. Letztere sind teilweise nur mit Teamwork zu lösen, sodass beide Drachen ranmüssen. Die KI ist allerdings oftmals ein Klotz am Bein und bleibt an den blödesten Stellen hängen.

So passiert es mehr als einmal, dass ihr eine soeben erklommene Klippe wieder verlassen müsst, um dem KI-Drachen zu helfen - nervig. Zum Glück gibt es einen kooperativen Spielmodus, bei dem ein Freund zu jeder Zeit aktiv ins Geschehen eingreifen kann. Dann gewinnt das Ganze etwas an Fahrt und macht auch deutlich mehr Spaß. Allerdings sind einige der Rätsel dann doch etwas zu offensichtlich, sodass die echten Herausforderungen fehlen. Man kann wohl nicht alles haben.

Auch im Kampf stellt sich der Kamerad nicht immer sonderlich geschickt an, erledigt seine Arbeit aber insgesamt ordentlich. Apropos Kämpfe: Diese bestehen aus einer Mixtur von Nahkampfattacken und Elementarangriffen. Die beiden Drachen setzen bei den Scharmützeln, ausreichend Energie vorausgesetzt, unter anderem Feuer-, Blitz- oder Windattacken ein. Zudem beherrschen sie diverse Kombo-Angriffe, um ihren Widersachern zuzusetzen.

The Legend of Spyro: Dawn of the Dragon - Ray of Hope Trailer
Bewegte Szenen aus dem Action-Adventure 'The Legend of Spyro: Dawn of the Dragon'.

Das hört sich nach viel Abwechslung an, scheitert in der Praxis jedoch an einigen Macken. Einerseits reicht es oftmals einfach aus, wild auf die Tasten zu hämmern, um Erfolg zu haben. Zudem fängt die Kamera das Geschehen häufig recht unvorteilhaft ein, sodass ihr in unübersichtlichen Situationen landet. Das ist umso ärgerlicher, weil der Schwierigkeitsgrad manchmal merkwürdig schwankt. Insgesamt ist Dawn of the Dragon ein in dieser Hinsicht eher moderates Spiel, doch manche Passagen sind ziemlich knackig.

Wackeliger Flug

Diese Unausgeglichenheit zieht sich durch das gesamte Spiel und kratzt oft an der Motivation. Immer wieder hat man das Gefühl, ein wirklich gutes Action-Adventure vor Augen zu haben, doch dann verdirbt wieder mal ein kleiner Schnitzer den Spaß. So ist beispielsweise die Idee der rudimentären Rollenspielaspekte (Charakterentwicklung, Verstärkung der Attacken) lobenswert, doch wirkt sie sich zu wenig auf das Spielgeschehen aus. Ähnlich sieht es bei den Flugeinlagen aus: Zwar können sich die Drachen elegant in die Lüfte heben, doch immer wieder stößt man auf unsichtbare Barrieren, die das eben noch gewonnene Gefühl der Freiheit wieder zunichte machen.

Die Wii-Version hat zudem mit der etwas fummeligen Steuerung zu kämpfen. Der Zwang, unbedingt auf Bewegungserkennung mithilfe der Wiimote zu setzen, steht dem Spielspaß im Weg. Aktionen des Spielers werden oft nicht richtig oder zu spät erkannt, sodass Spyro die falschen Aktionen ausführt - im schlimmsten Fall sogar gar keine. Da macht die Steuerung per PS3-Pad aufgrund besserer Präzision spürbar mehr Spaß.

Vor allem die Präsentation des Spiels hat ein deutlich besseres Spiel erwarten lassen. Zwar kommt es stellenweise zu einigen Rucklern und nicht jeder Schauplatz glänzt mit schicken Texturen. Doch der Großteil der Animationen, Effekte und Details hinterlässt einen positiven Eindruck und sorgt sogar für das eine oder andere Staunen. Okay, die Wii-Version fällt im direkten Vergleich zur PS3-Fassung optisch etwas ab. Akustisch trumpfen jedoch alle Versionen mit toller Musik und guter Sprachausgabe auf - wahlweise sogar im englischen Original. Dort kommen immerhin mehr oder weniger bekannte Hollywoodschauspieler wie Christina Ricci, Mark Hamill und Gary Oldman zu Wort.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ich hatte wirklich gehofft, dass mit Dawn of the Dragon ein vernünftiger Abschluss der Trilogie abgeliefert wird. Die guten Ansätze sind nicht zu übersehen: Teamwork, nette Flugeinlagen, hübsche Präsentation und manches mehr. Doch vieles bleibt eben in diesem Ansatz stecken und verschenkt aufgrund der Mängel (Kamera, KI etc.) einiges an Potenzial. Schade eigentlich, denn Spyro hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er es doch besser kann.

Überblick

Pro

  • einige gute Teamaufgaben
  • guter Soundtrack
  • größtenteils ansprechende Optik
  • kooperativer Modus

Contra

  • Kamera macht Probleme
  • Potenzial im Kampf bleibt ungenutzt
  • einige nervige Passagen
  • Story für Einsteiger kaum nachvollziehbar
  • KI oftmals dämlich
  • Wii-Steuerung mit Macken

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