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Test - Super Mario Party : Guter Wurf!

  • NSw
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Seit Jahren distanzieren sich Fans immer mehr von ihrer einst geliebten Mario-Party-Reihe. Super Mario Party wirft nun einige der verhassten Mechaniken über Bord und schlägt endlich wieder den Pfad der Tugend ein. Warum Super Mario Party trotzdem keinen 6er-Pasch würfelt, lest ihr in unserem Test.

Es wird wieder gewürfelt, auf die Knöpfe gehämmert und geklaut, aber am allerwichtigsten ist: Es werden wieder Sterne gekauft. Seit Mario Party 9 wollte das Entwicklerstudio Nd Cube das Rad neu erfinden, hat ein ebensolches unter alle vier Spielfiguren geschraubt und die geliebten Trophäen und Sterne durch Ministerne ersetzt. Obwohl alle Spieler auch in Mario Party 10 in einem Fahrzeug saßen, wurde ihnen das Steuer aus der Hand genommen, denn die Spiele waren derart vom Glück bestimmt, dass es schlicht keinen Unterschied machte, wie gut man sich schlug.

Alt und neu, aber hauptsächlich alt

Keine Ministerne mehr, kein zufällig eingestreutes Minispiel und am wichtigsten: Kein Fahrzeug! Super Mario Party wirft sich zur Feier in Schale besucht den Abschlussball als aufgebrezelte Dorfschönheit. Die lieben wir schließlich wie in jedem 08/15-Ami-Highschool-Film ohne all den Schnickschnack am meisten.

Experimentellere Elemente der jüngsten 3DS-Teile wirft Nintendo aber (zum Glück) nicht ganz über Bord. Die Regeln sind schnell erklärt. Bis zu vier Spieler werfen die Würfel und ziehen nacheinander über ein Spielbrett. Je nach Feld, auf dem sie landen, gewinnen oder verlieren sie Münzen, sammeln Items oder lösen ein besonderes Ereignis aus. Ziel ist es, während der Wanderschaft möglichst viele Sterne gegen Münzen zu tauschen. Am Ende jeder Runde wartet ein Minispiel, dessen Gewinner wiederum Münzen winken.

So weit, so bekannt. Gerade an einige Elemente aus Super Mario: Star Rush für den 3DS wollte ND Cube festhalten und bevor ihr gleich aufstöhnt und mit den Augen rollt: Das tut Super Mario Party nur gut. Denn so sehr ein neuer Teil klassischer Machart hermusste, so sehr muss auch Raum für sinnvolle Innovationen sein. Eines dieser Elemente sind Begleiter, die ihr unterwegs auf einem Feld auflesen könnt. Bis zu vier CPU-Figuren laufen euch auf dem Feld hinterher und würfeln für euch mit, was euch das eine oder andere Feld weiter Richtung Stern bringt. Vor allem aber stellen sie euch zusätzlich ihren speziellen Würfel zur Verfügung.

Neben einem gewöhnlichen Würfel mit den Augen 1 bis 6 kann jede Spielfigur auf einen ganz individuellen Spezialwürfel zurückgreifen, der anderen Regeln folgt. Daisys Würfel beispielsweise ist eine sichere Nummer: Mit gleich drei Dreien und zwei Vieren würfelt ihr nie zu niedrig, macht aber auch keine Riesensprünge. Bowsers Würfel dagegen bedeutet alles oder nichts: Entweder ihr werft extrem hohe Zahlen zwischen 8 und 10, eine 1 oder ihr verliert sogar Münzen. Das verlangt nicht nur eine Risikoabschätzung, sondern verleiht Super Mario Party auch etwas mehr strategische Tiefe.

Zwischen gehässig lachen und weinen

Sie ist wieder da: Die fiese Motivation, die dazu antreibt, bis zur letzten Runde alles daran zu setzen, in den Minispielen zu brillieren, noch einen Stern zu kaufen oder einem Rivalen den Sieg vor der Nase wegzuschnappen. Das macht zusammen auf der Couch, auf der gestichelt und gelacht wird, am meisten Spaß. Spielt ihr allein, wird die KI zumindest nicht merklich durch günstige Würfelzahlen oder Glück in Zufallsereignissen bevorzugt. Trotzdem fehlen individuelle Einstellungen für jeden Mitspieler, beispielsweise dessen Schwierigkeitsgrad, Handicap oder Ähnliches, wie es früher möglich war. Stattdessen wird zu Beginn pauschal für alle Modi ein Schwierigkeitsgrad gewählt.

Super Mario Party - Launch Trailer
Kurz vor dem Release hat Nintendo bereits den Launch-Trailer zu Super Mario Party veröffentlicht.

Das heißt nicht, dass Minispielloser völlig chancenlos sind. Super Mario Party gibt dem Letztplatzierten die Chance, wieder Boden gutzumachen, und zwar auf nachvollziehbare Art. In den letzten Runden werden gewohnt die Regeln verschärft, wodurch der Erstplatzierte gerne mal schneller nach hinten durchgereicht wird als ein Klingelsack in der Sonntagspredigt.

So mancher wird uns dafür sicher schief ansehen, aber das alte Fahrzeug hatte auch seine Vorteile. Nun nehmen einige Längen Super Mario Party wieder die Geschwindigkeit. Wenn Toadette nach einer Sterntransaktion die Position ändert, vergeht eine Ewigkeit, in der die Versuchung groß ist, sich die Zeit auf dem Handy anderweitig zu vertreiben. Umso kurzweiliger sind die rund 80 neuen Minispiele, von denen es die meisten wegen der Bewegungssteuerung und HD-Rumble in ähnlicher Form noch nicht gab.

Beispielsweise werden euch zunächst drei Aktionen unterschiedlicher Gegnertypen aus dem Mario-Universum gezeigt. Ein explodierender Bob-omb, ein Spike, der seine Eisenkugel wirft. Dabei spürt ihr je nach Schwierigkeit leicht oder schwer zu unterscheidende Erschütterungen des Joy-Con. Anschließend wird erneut eine Vibration ausgelöst und ihr müsst ihren Urheber zuordnen. Ein andermal müsst ihr ein Stück Fleisch in einer Pfanne durch Schwenkbewegungen des Controllers anbraten. Glücklicherweise halten sich Minispiele mit Bewegungs- und Knöpfesteuerung die Waage. Der Steuerung ist allerdings geschuldet, dass ihr Super Mario Party nicht im Handheldmodus spielen könnt.

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