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Test - Street Football : Kicker-Adventure in der Gosse

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Passend zur derzeit stattfindenden Fußball-EM schickt der Publisher Deep Silver ein – zumindest augenscheinlich – thematisch passendes Spiel ins Verkaufsrennen. Doch hinter dem Namen 'Street Football' versteckt sich gar nicht so viel Fußball wie der Name vermuten lässt.

Es ist an sich nicht verwerflich, ja eigentlich sogar nur logisch, dass einige Publisher auf der Euphoriewelle der Fußball-EM Euro 2008 mitschwimmen wollen. Ein Titel wie 'Street Football' kommt da gerade recht - möchte man meinen. Bevor wir die billige Maskerade gnadenlos aufdecken, kurz etwas zum Hintergrund des Spiels: Das vom französischen Team Neko Entertainment entwickelte Spiel basiert auf der hier zu Lande eher unbekannten Comic-Serie 'Foot 2 Rue' und dreht sich um einige vom Fußball begeisterte Kinder, die unbedingt zum besten Straßenteam aufsteigen wollen. Das Flair der Serie wurde recht gut eingefangen, doch schon nach wenigen Minuten wird sich bei vielen von euch ein Gefühl der Ernüchterung aufkommen - mit Fußball hat das Spiel nämlich gar nicht mal so viel zu tun.

Abenteuer Fußball

Moment, so ganz korrekt ist das auch wieder nicht. Immerhin haben die Kinder eigentlich immer einen solchen dabei. Allerdings solltet ihr keine "echten" Partien im Stil eines 'Pro Evolution Soccer' oder 'FIFA 08' erwarten. Wenn die Lederpille rollt, dann zum Großteil der Zeit in so genannten Minispielen. Minispiele? Ja, richtig gelesen. 'Street Football' ist eigentlich eine Mischung aus Action-Adventure, Rollenspiel und Jump 'n Run. Ihr steuert Fangus und seine Kameraden durch eine frei begehbare Stadt, unterhaltet euch mit anderen Charakteren und absolviert die besagten Minispiele. Diese reichen vom simplen Balljonglieren bis zum Hindernislauf samt Dosensammeln. Über eine tiefgreifende Bedeutung der Aktionen sollte man sich keine allzu großen Gedanken machen. Zudem sind besagte Minispiele weder sonderlich herausfordernd noch gut gemacht. Nach wenigen Minuten habt ihr eigentlich alles gesehen und Langeweile kommt auf - gepaart mit einer gehörigen Portion Frust.

Da die Steuerung per Touchscreen und Stylus oftmals an mangelnder Präzision scheitert oder die selbstständig scrollenden Hüpfpassagen schlecht designt sind, verliert ihr schnell die List am Spiel. Zwar könnt ihr alternativ auf das Digikreuz zurückgreifen, besser wird das Spiel dadurch allerdings auch nicht. Das schnarchige Leveldesign hilft logischerweise auch nicht gerade, um die Spielerlaune zu heben.

Kindgerechte Ballspiele

Ernsthafte Fußball-Fans sowie Jump'n'Run-Kenner werden spätestens aufgrund der mageren Präsentation abgeschreckt. Klar, man erkennt die Charaktere aus der Comic-Vorlage recht gut, doch detailarme Schauplätze, leicht abgehackte Animationen und der Mangel an Effekten tragen nicht unbedingt dazu bei, dass ihr begeistert den DS vor die Augen haltet. Die Soundkulisse ist ebenfalls mittelprächtig ausgefallen, bei der vor allem die Dudelmusik auf Dauer etwas nervt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Wenn ich böse wäre, würde ich den Verantwortlichen unterstellen, dass sie das EM-Fieber ausnutzen wollen, um mit 'Street Football' einen schnellen Euro zu machen. Abgesehen davon, dass nahezu immer ein Fußball im Spielgeschehen ist, hat es mit der eigentlichen Sportart wenig zu tun. Der Mix aus Action-Adventure, Jump’n’Run und Minigames ist zudem recht fad und bietet weder Tiefgang noch Herausforderung. Selbst Fans der Serie – wenn es die hier zu Lande überhaupt geben sollte – lassen lieber die Finger davon.

Überblick

Pro

  • Flair der Serie gut eingefangen
  • kindgerechte Präsentation

Contra

  • Minispiele schnell langweilig
  • Touchscreen-Steuerung unpräzise
  • magere Präsentation
  • kaum Tiefgang

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