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Special - Videospiel-Prequels : Fortschritt durch Rückschritt

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Manchmal können Videospiel-Prequels eine Story erweitern, die in einem anderen Medium gestartet wurde. Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay erzählt die Vorgeschichte zu den Filmen um Berufsverbrecher Richard B. Riddick; deren Hauptdarsteller Vin Diesel war eng in die Produktion des Spiels eingebunden. Das Action-Adventure zeigt unter anderem, wie Riddick zu seiner besondere Sehfähigkeit kommt, die seitdem sei Markenzeichen ist. Escape from Butcher Bay gilt auch heute noch als ein Paradebeispiel dafür, dass sich aus Filmlizenzen sehr wohl hervorragende Spiele machen lassen.

Der Kreis schließt sich

Ein Problem von Prequels ist die Vorhersehbarkeit der Handlung. Da diese auf bereits Bekanntes hinsteuert, bleiben große Überraschungen oftmals aus. Eine gute Inszenierung kann diesen Nachteil allerdings wettmachen. Bei Halo Reach war vielen Fans das unausweichliche Schicksal des namensgebenden Planeten bewusst, dennoch findet der Auftrag von Spartan-Soldat Noble Six ein episches Ende und leitet geschickt die sich zeitlich anschließenden Titel rund um den Master Chief ein.

Ähnlich verhält es sich mit Gears of War: Judgment. Anstelle von Marcus Fenix stehen hier die zuvor nur als Nebendarsteller in Erscheinung getretenen Damon Baird und Augustus "Cole Train" Cole im Mittelpunkt. Borderlands: The Pre-Sequel hingegen führt das Prequel zwar schon im Namen, ist aber eher ein Interquel – ja, das Wort gibt es –, da es zwar vor der Handlung von Teil 2, aber erst nach der Handlung von Teil 1 angesiedelt ist.

Eines der beliebtesten Rollenspiele aller Zeiten hat fast genau zehn Jahre nach seinem Release ein Prequel bekommen. Crisis Core: Final Fantasy VII endet, just bevor die Ereignisse von FF7 ins Rollen kommen. Als SOLDIER-Mitglied Zack Fair trefft ihr auf viele bekannte Gesichter des Originals, darunter auch der gehassliebte Sephiroth, dessen Hintergrundgeschichte neues Futter erhält, und Cloud Strife, dem am Ende des Spiels das berühmte Buster Sword überreicht wird.

Weitere bekannte RPG-Prequels sind Kingdom Hearts: Birth by Sleep, das zehn Jahre vor Kingdom Hearts spielt, und Tales of Symphonia, das gar tausend Jahre vor Tales of Phantasia über die Bühne geht. In letzterem Fall ist die Verwandtschaft allerdings nicht klar herausgestellt, sondern wird nur durch recht subtile Referenzen im Spiel deutlich. Auch dass BioShock Infinite ein Quasi-Prequel zum ersten BioShock ist, wird erst ganz am Ende des Spiels offenbart - und selbst dann nur als Mindfuck allererster Güte.

Prequels sind mittlerweile ein beliebtes Stilmittel geworden, um ein Videospieluniversum um neue Episoden und Aspekte zu bereichern, auch wenn sich einige Entwickler – vielleicht nicht ganz zu Unrecht – mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, einen bekannten Namen noch ein wenig mehr melken zu wollen. Doch solange die Spiele qualitativ gut und ihre Inhalte schlüssig sind, freuen wir uns auch in Zukunft auf mehr Vergangenheit.

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