Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - MMO-Finanzierung : Alles Mist, oder?

  • Multi
Von  |  |  | Kommentieren

Zwar vermelden Free-to-play-Betreiber immer recht beeindruckende User-Zahlen, die sind allerdings mit äußerster Vorsicht zu genießen. Gern wird dort nämlich jede Anmeldung eingerechnet, auch wenn Spieler nur einmal hineingeschnuppert haben. Anders ist wohl kaum zu erklären, warum man bei nicht wenigen Spielen mit „X Millionen Mitspielern“ auf den Servern ein einsames Leben führt. Unabhängig davon hat free to play aber durchaus Potenzial für die Zukunft. Nicht zuletzt lockt die Möglichkeit des kostenlosen Spielens auch solche User an, die bei einem kostenpflichtigem Spiel eher einen Rückzieher gemacht hätten. Dafür müssen aber hochwertigere Produktionen kommen und der schlechte Ruf muss abgearbeitet werden. Erste Schritte sind zwar getan, aber der Free-to-play-Sektor hat da noch einiges aufzuarbeiten.

Als drittes Modell wäre noch buy to play zu nennen. Prinzipiell ist das ein Ableger von free to play, bei dem die Anschaffungskosten für das eigentliche Spiel hinzukommen, ergänzt meist durch ein Mikrotransaktionssystem. Solch ein Modell wird zum Beispiel von Titeln wie Guild Wars 2 verwendet. Für den Entwickler hat dieses System den Vorteil, dass zumindest schon ein Teil der Entwicklungskosten direkt nach der Veröffentlichung abgedeckt wird.

Wer ist der Gewinner?

Doch welches System wird sich durchsetzen? Abomodelle sind ein Auslaufmodell, wird immer wieder behauptet. Free-to-play-Spiele sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, heißt es. Im Grunde würde das also bedeuten, dass es kein funktionierendes System für MMOs gibt. Jedes System hat schlussendlich seine Vor- und Nachteile. Abomodelle ermöglichen grundsätzlich eine höhere Sicherheit für den Entwickler und höhere Budgets für Ausbau und Betrieb - so der Titel denn erfolgreich wird. Dafür muss der Spieler aber auch tiefer in die Tasche greifen, unabhängig davon, ob er häufig oder nur ab und zu ins Spiel eintaucht.

Free-to-play-Modelle wiederum haben einen schlechten Ruf, wirken oft „billig“, pay to win ist ein Thema und nicht selten grenzen Preise in den Item-Shops an Abzocke. Doch ganz ohne Finanzierung geht es halt nicht. Einen Titel wie Guild Wars 2 kann man heutzutage einfach nicht mehr ohne Mikrotransaktionen am Leben erhalten, auch wenn drei Millionen verkaufte Exemplare zu je 40 bis 50 Euro erst mal nach viel klingen. Dafür steckt aber auch ein Riesen-Team nebst laufenden Kosten für Support und Server-Betrieb dahinter und die Spieler fordern neue Inhalte, die aber auch erst einmal entwickelt werden wollen.

Die Zukunft ist offen

Kommen wir zur viel gescholtenen Ankündigung des Abomodells für The Elder Scrolls: Online zurück. Ich selbst habe grundsätzlich kein Problem mit Abomodellen - sofern denn das Gebotene die Gebühren rechtfertigt und ordentlich „nachgeschoben“ wird. Wenn TESO es schafft, mich wirklich zu fesseln, bin ich gern bereit, dafür einen monatlichen Obolus abzudrücken. Ich finde auch Free-to-play- oder Buy-to-play-Modelle ab und zu recht reizvoll, wenn sie denn fair sind. Die bieten sich einfach an, wenn man von vornherein weiß, dass man nicht regelmäßig spielt.

Vielleicht ist der Stolperstein bei TESO, dass Gebühren von 12 bis 15 Euro nicht mehr tragbar sind und nur bei langfristigen Abos günstigere Preise drin sind. Meines Erachtens muss in dieser Hinsicht etwas passieren und dem Spieler mehr Flexibilität geboten werden. Nicht zuletzt auch, weil ohnehin immer mehr Abos auf einen einprasseln: PlayStation Plus, Xbox Live, diverse Videodienste, all das kostet monatliche Gebühren. Ich würde mir wünschen, dass die Gebühren enger mit dem Spielverhalten verknüpft werden. Wenn ich nur einmal in der Woche ins MMO eintauche, will ich dafür keine 14 Euro im Monat zahlen. Ebenso wie ich als Vielspieler eines Titels vermutlich durchaus bereit bin, diesen Betrag zu investieren. Vielleicht mal weg von starren Abonnements oder zweifelhaften Mikrotransaktionen, dafür hin zu spielzeitbasierten Abrechnungen, bei denen der Spieler nur für die Zeit bezahlt, die er tatsächlich im Spiel verbracht hat.

Es bleibt schwierig. Wie ist eure Einstellung zu den Finanzierungsmodellen in MMOs?

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel