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Glücksgefühle und Nervenkitzel: Motive fürs Glücksspiel

Glücksspiele sind Spannung und Nervenkitzel, bisweilen Herausforderung und dann wieder einfach ein geselliges Erlebnis. Keine Frage: Sie haben etwas Faszinierendes. Wie anders lässt es sich erklären, dass sie seit vielen Jahrhunderten gespielt werden? Die Geschichte des Roulette lässt sich bis zum 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Spielkarten gibt es bereits seit dem 12. Jahrhundert und die Wurzeln des Würfelspiels reichen zurück bis ins Alte Ägypten. Aber was fasziniert an Spielen wie Roulette, Poker, Würfeln und Blackjack: im Online Casino oder offline in Spielhallen oder Spielbanken? Welche Motivation treibt die Spielenden an? Der folgende Artikel sucht nach Antworten: unter anderem auf der Basis von Studien.

Hauptmotiv: die Aussicht auf Gewinn!

Mehrere Studien zum Glücksspiel beschäftigen sich unter anderem genau mit dieser Frage: der nach der Motivation der Spielenden. Zu diesen Studien gehört die seit Jahren regelmäßig durchgeführte der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie thematisiert Glücksspielverhalten in Deutschland. In der im Januar 2020 veröffentlichten Ausgabe für 2019 gaben 62,6 Prozent der Befragten an, dass die Aussicht auf einen Geldgewinn für sie ein Motiv für ein Glücksspiel sei. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten das 2019 erstmals abgefragte Motiv „Spaß haben“ (53,5 Prozent) und „Aufregung“ (32,8 Prozent).

Auffällig sind dabei gleich mehrere Dinge. So nennen Frauen die Motive „Spaß haben“ und „Aufregung“ deutlich seltener als Männer. Und bei 16- bis 17-Jährigen stehen diese beiden Motive im Vergleich zur Altersgruppe „18 bis 70“ viel deutlicher im Vordergrund. Dagegen ist die Aussicht auf den Geldgewinn als Motiv bei den 18- bis 70-Jährigen stärker ausgeprägt. Vor allem für junge Menschen scheint zudem das soziale Miteinander ein starkes Motiv zur Glücksspielteilnahme zu sein.

Der soziale Aspekt spiele insbesondere bei der Erstnutzung von Glücksspielen eine große Rolle. Darin seien sich Experten und Expertinnen einig, heißt es in der bereits 2013 veröffentlichten österreichischen Studie „Jugend und Glücksspiel". Herausgeber war das Institut für Jugendkulturforschung (jugendkultur.at). Der erste Kontakt mit den Angeboten erfolge „üblicherweise über das direkte soziale Umfeld“, heißt es in der Studie weiter: „Man spielt gemeinsam“.

Motiv zum Weiterspielen: Glücksgefühle durch Hormone

Hat man erst einmal mit dem Glücksspiel begonnen, kann ein vom Glücksspiel verursachtes Glücksgefühl als weitere Motivation hinzukommen. Ursache für dieses Glücksgefühl sind Hormone: Dopamin und Endorphine. Sie gehören zu den sogenannten Glückshormonen im Körper und damit zum Belohnungssystem des Gehirns. Hormonell sind Siege, aber auch Fast-Siege bei Glücksspielen ein bisschen wie guter Sex. Zunächst wirkt das Dopamin. Dann macht sich die Wirkung von Endorphinen bemerkbar.

Dopamin wird bei Ereignissen freigesetzt, die vom Hirn als positiv eingestuft werden. Es steigert den Antrieb und die Motivation. Endorphine gelten einerseits als vom Körper selbst produzierte Schmerzmittel. Auf der anderen Seite können sie Euphorie auslösen. Das Zusammenspiel der Hormone erzeugt das durch Glücksspiel erfahrbare Glücksgefühl. Es kann süchtig machen. Darin besteht das Risiko. Spielt man jedoch kontrolliert und mit Geld, das man im Extremfall komplett verlieren könnte, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, ist es ein sehr angenehmer zusätzlicher Reiz.

Helden und Szenarien, die begeistern!

2003 qualifizierte sich der aus Atlanta stammende US-Pokerspieler Chris Moneymaker beim Online Poker für die Teilnahme am Main-Event der „World Series of Poker“ (WSOP). Dieses Abschlussturnier der WSOP gilt als die Weltmeisterschaft des Pokerns. Moneymaker gewann das Turnier 2003 und wurde dadurch überraschend Poker-Weltmeister. Zugleich wurde er für viele Menschen, die in der Folgezeit mit dem Online Poker begannen, zu einem Vorbild. Er löste einen Boom aus und führte damit den Beweis, dass auch Heldengeschichten bisweilen zum Einstieg ins Glücksspiel motivieren.

Pokerturniere eignen sich natürlich besonders für solche Stories, weil das Bild des coolen und abgeklärten Pokerspielers in vielen Köpfen existiert und positiv besetzt ist. Aber auch Casinowelten in Medien wie Büchern und Filmen erzeugen mit Geschichten, Szenarien und Figuren bisweilen Lust auf Glücksspiel und wirken als Motivator.

Zu solchen Motivatoren zählen beispielsweise die mondänen Casinowelten in Filmen wie dem James-Bond-Klassiker „Casino Royale”. Casinos präsentieren sich in vielen Filmklassikern als extravagante Welten mit großen Siegen und Niederlagen, mit reichlich Eleganz und Reichtum, mit einer vom Alltag entrückten Atmosphäre, die Nervenkitzel und Festlichkeit miteinander verbindet. Manch ein Online Casino schafft es heute gut, ein Stück dieses Ambientes traditionsreicher Spielbanken auch ins Internet zu tragen.

Die Motive unterscheiden sich zwischen den Glücksspielarten

Wie bereits gezeigt, unterscheiden sich die Motive für das Glücksspiel teilweise bei Männern und Frauen, bei älteren und jungen Menschen. Eine Studie von 2019 liefert Indizien dafür, dass sich die Motive der Spielenden aber auch bei den verschiedenen Glücksspielarten unterscheiden. Die Studie von Jonathan Parke, Robert J. Williams und Peter Schofield trug den Titel „Erforschung der Befriedigung psychologischer Bedürfnisse durch die Teilnahme am Glücksspiel und der moderierende Einfluss der Spielpräferenzen“. Sie fand zum Beispiel heraus, dass das Motiv, ein Spiel meistern zu wollen, beim Poker ausgeprägter war als bei Automatenspielen oder Casino-Tischspielen. Motive wie Selbstbestätigung und Geselligkeit wirkten beim Poker im Vergleich zu Automatenspielen ebenfalls stärker.

Zumindest etwas Spaß sollte IMMER dabei sein!

Natürlich kann man spielen, weil man gewinnen möchte. Das ist bei Glücksspielen nicht anders als bei anderen. Allerdings sollte man auch Niederlagen stets einkalkulieren und nicht damit rechnen, dass Glücksspielgewinne es einem jeden Monat ermöglichen, die Miete zu bezahlen. Wer das berücksichtigt, kann mit einem Glücksspiel aufregende, aber auch entspannende, gesellige und Glücksgefühle weckende Momente erleben. Das ist der Spaßfaktor bei der Geschichte. Und er sollte immer mit dabei sein. Er ist es, der das Glücksspiel oft zu einem angenehmen Zeitvertreib macht. Dass man dabei von einem großen Geldgewinn träumen kann, ist ein netter Zusatz: nicht mehr und nicht weniger. Dass sich solch ein Traum bisweilen erfüllt, ebenfalls.