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Preview - Skullgirls : Anime-Prügler aus dem Westen

  • PS3
  • X360
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Beat'em-ups gibt es wie Sand am Meer. Da wären die großen Titel wie Tekken, Street Fighter oder Dead Or Alive. Aber es gibt auch kleinere Spiele, die durchaus ihre Fan-Gemeinden haben. Man schaue sich nur die BlazBlue-Spiele an. Doch so unterschiedlich die ganzen Prügler im Detail sein mögen, eine Gemeinsamkeit haben sie: Sie stammen fast alle aus Japan. Ein kleines Entwicklerteam aus Kanada möchte nun in die Fußstapfen der großen Genre-Klassiker treten. Dessen Spiel heißt Skullgirls und soll im Frühjahr 2012 als Download erscheinen. Wir hatten zwei der Entwickler in der Redaktion zu Besuch und konnten einen ersten Blick auf den Titel werfen.

Dass Skullgirls von einem westlichen Studio stammt, sieht man dem Spiel überhaupt nicht an. Die Optik orientiert sich an japanischen Mangas und Animes und die Musik wirkt ebenfalls so, als würde sie aus dem fernen Osten kommen (wobei der Komponist tatsächlich ein Japaner ist). Hinzu kommt das Charakterdesign: Wie der Name vermuten lässt,verkloppen sich ausschließlch weibliche Charaktere, die allesamt sehr jung aussehen und teilweise dem japanischen Stereotyp entsprechen: bunte Haare, Kulleraugen, kurze Röcke – eine Figur in Schuluniform darf dabei selbstverständlich nicht fehlen. Grafisch basiert das Ganze zwar auf einer 3-D-Engine, sämtliche Figuren sind aber in 2-D gestaltet. Das wird vor allem bei den Animationen deutlich, die zwar mit viel Charme gemacht sind und zu gefallen wissen, aber nicht so flüssig sind, wie beispielsweise in Rayman Origins.

Club der Kämpferinnen

Insgesamt bietet das Spiel sieben Charaktere. Ihr meint, das sind zu wenige? Ja, da habt ihr nicht Unrecht. Doch zum einen verrieten uns die Entwickler, dass sie nicht die Kapazitäten haben, um 40 unterschiedliche Kämpfer zu kreieren, wie sie manche Genrekonkurrenten bieten. Zum anderen unterscheiden sich die Figuren stark voneinander. Da hätten wir zum Beispiel Cerebella, die einen magischen Hut trägt, der sich zu zwei gewaltigen Armen formt. Oder Peacock, deren Vorlage aus Cartoons der Zwanziger Jahre stammt und die als Spezialattacke Gegenstände auf die Gegnerin fallen lassen kann. Je länger ihr die passende Taste drückt, desto größer werden die Objekte. Neben dem klassischen Klavier gehört auch ein Elefant zu ihrem Reportoire. Ansonsten hätten wir da zum Beispiel noch Parasoul, die einen Schirm hat, der Napalm-Kugeln abfeuert. Zudem kann sie die Soldaten ihres Königreiches zur Hilfe rufen. Jeder Charakter hat also seine individuellen Attacken, Dopplungen bleiben bei so einer kleinen Kämpferinnenriege natürlich aus – im Idealfall zumindest. Abgesehen davon sind aber schon Download-Inhalte geplant, die neue Charaktere hinzufügen sollen – vielleicht sogar männliche.

Ob sich die Charaktere jedoch spielerisch unterscheiden oder die Angriffe letztendlich nur optische Differenzen bieten, muss sich noch zeigen. Wir hatten zwar die Gelegenheit, selber Hand anzulegen, doch um diese Frage beantworten zu können, fehlte uns die Zeit. Neben einigen Matches konnten wir das Tutorial anspielen, auf dass die Entwickler viel Wert legen. Schließlich soll Skullgirls nicht nur die Beat'em-up-Profis ansprechen. Man möchte auch Einsteiger erreichen, die noch nicht viel Erfahrung mit dem Genre haben. Deshalb werden im Tutorial nicht nur die komplexen Combos erklärt, sondern auch ganz banale Dinge. Nehmen wir als Beispiel mal den aller ersten Abschnitt, der das Vor- und Zurücklaufen behandelt: Hier müsst ihr herab fallenden Gegenständen ausweichen, die sich durch Schatten am Boden andeuten. So werdet ihr Stück für Stück auf unterhaltsame Weise mit der Steuerung vertraut gemacht.

Skullgirls - Painwheel Character Trailer
Das Prügelspiel Skullgirls erhält mit Painwheel einen neuen Charakter, der hier vorgestellt wird.

Kein Spam

Gerade online wird man von machen Spielern in Beat'em-ups häufig dadurch zur Weißglut getrieben, dass sie durchgehend nur eine Attacke oder eine Abfolge von immer gleichen Angriffen ausführen. Dagegen soll es in Skullgirls Abhilfe geben. So erkennt die Software, wenn ein Spieler die ganze Zeit die gleichen Attacken nutzt und gibt dem Gegner so die Möglichkeit, sich mit einem Tastendruck „zu befreien“. Dadurch wird die Balance gestärkt und Einsteiger haben zumindest gegen die nicht ganz so fairen Spieler eine Chance. Geratet ihr an jemanden, der starke Kombos auf Lager hat, bei denen sich nicht immer die gleichen Angriffe wiederholen, hilft euch das Spiel natürlich nicht.

Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, mit bis zu drei Charakteren zu kämpfen. Diese könnt ihr dann per Tastendruck im Gefecht austauschen oder auch nur für kurze Spezialattacken rufen. So etwas hat man zwar auch schon in anderen Beat'em-ups gesehen, aber Skullgirls lässt euch die freie Wahl, ob ihr mit einer, mit zwei oder mit drei Kämpferinnen antreten wollt. Das Ganze ist nicht abhängig vom Spielmodus, sodass ihr auch mit einem Charakter gegen drei kämpfen könnt. Habt ihr euch für eine einzelne Figur entschieden, ist diese mächtiger, indem sie mehr Schaden anrichtet und mehr Lebensenergie hat. Mit zwei oder drei Kämpferinnen seid ihr aber natürlich flexibler und habt Zugriff auf die Assist-Attacken.

Fazit

Jens Bremicker - Portraitvon Jens Bremicker
Skullgirls sieht sehr japanisch aus, kommt aber aus Kanada. Das hat mich wahrlich überrascht. Mir gefallen sowohl die 2-D-Optik als auch das Charakterdesign. Vor allem die starken Unterschiede zwischen den Kämpferinnen wissen zu gefallen. Jedoch sind sieben Prügeldamen schon arg wenig. Dafür dürfte der Titel mit seinem Tutorial und den guten Ideen, wie dem „Spamschutz“ bei ständig wiederholenden Angriffen, punkten. Ich wäre definitiv nicht abgeneigt, das Spiel im Frühjahr auf meine Festplatte herunterzuladen.

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