Test - Rooms: The Main Building : Schiebe-Puzzle de luxe!
- DS(i)
Manche mögen sie, manche hassen sie: die Schiebe-Puzzles, die ab und zu YPS-, Fix-und-Foxi- und Mickey-Maus-Heften beilagen oder auch heute noch gerne mal zu Werbezwecken unters Volk gebracht werden. Dabei ist ein Bild ist in mehrere Felder aufgeteilt, die so verschoben werden müssen, dass am Ende das zerstückelte Bild wieder ein ganzes wird. Genau solche Herausforderungen tummeln sich mittlerweile in so manchem Rollenspiel oder Action-Adventure, um dem Spieler etwas Hirnschmalz abzufordern. Warum nicht gleich ein ganzes DS-Spiel um diese simple Spielerei basteln? Die Grundidee zu Rooms: The Main Building war geboren.
Zugegeben, die Idee ist nicht neu. Neu in Rooms: The Main Building ist jedoch, dass HandMade Game nicht einfach einige Dutzend zerstückelte Bilder aufs Modul packt, sondern das Konzept mit einem Knobelabenteuer verbindet. Ihr übernehmt nämlich die Kontrolle über den Helden Mr. X, der am Geburtstag ein mysteriöses Puzzle geschenkt bekommt. Dieses teleportiert ihn in die Room-Straße, wo mehrere geheimnisvolle Villen auf ihn warten. Zusammen mit einem sprechenden Buch muss Mr. X alle Puzzle-Teile finden, um heil nach Hause zu kommen.
Der Ausgang verschiebt sich
Jedes der über 100 Levels in dem DS-Titel besteht aus mehreren "Räumen", gewissermaßen die Felder eines Schiebe-Puzzles. Mr. X wandert brav von Raum zu Raum, wenn die Räume aneinanderliegen und keine Mauer den Weg versperrt. Ihr bewegt Mr. X bequem per Stylus auf dem Touchscreen, genauso verschiebt ihr einen Raum auf ein leeres Feld. Leitern ermöglichen es Mr. X, in Räume über ihm zu klettern, während Telefonzellen als Teleporter fungieren. Denn in jedem Level ist das Ziel klar: Durch cleveres Verschieben der Räume und Manövrieren des Helden müsst ihr Mr. X zum Ausgang bewegen.
Allerlei Items und Hindernisse würzen die Knobeleien mit der Zeit immer stärker. Zum Beispiel trefft ihr auf geflutete Räume: Mittels Pumpe könnt ihr dann das Wasser in einen anderen Raum ablassen. Oder aber ihr schnappt euch ein Fischglas, stülpt es Mr. X über den Kopf und spaziert wie ein Taucher durch das ansonsten tödliche Nass. Ein andermal gilt es etwa, mit einem Hammer zu hantieren, sich per Handy zu teleportieren, mittels Zauberschrank zwei Räume auszutauschen oder bestimmte Mauern mit Dynamit (und einer Kerze) in Schutt und Asche zu legen.
Dazu kommen unter anderem Türen, die sich nur aus einer Richtung öffnen lassen oder für deren Nutzung ihr erst mal einen Schlüssel auftreiben müsst. Verrückt: Sogar eine U-Bahn findet sich in einigen Levels, mit der ihr zu einem anderen Raum düst. In späteren Herausforderungen sitzt euch überdies ein Zeitlimit im Nacken oder ihr verfügt bloß über eine bestimmte Anzahl an Raumverschiebungszügen.
Genügend Futter für die grauen Zellen
Ihr seht schon, das simple Schiebe-Puzzle-Konzept haben die Entwickler ordentlich aufpoliert. Leider wird das Spiel dadurch etwas unübersichtlich. Dank des guten Leveldesigns und des fair ansteigenden Schwierigkeitsgrades werdet ihr jedoch nicht überfordert. Trotzdem ist Rooms: The Main Building alles andere als leichte Kost. Wer es zum Ausgang eines Levels schafft, hat das Level noch lange nicht gemeistert. Nur wer alle Räume an die von den Entwicklern angedachten Stellen schiebt, erhält ein goldenes Puzzle-Teil, mit dem man wieder Extras freischaltet. Außerdem muss man Schatztruhen finden, um neue Villen zu öffnen. Langzeitspielspaß ist also garantiert, zumal die über 100 Levels erst mal geknackt werden wollen. Zu guter Letzt sei der Editor erwähnt, mit dem ihr neue Rätsel basteln dürft und sie online mit anderen Spielern tauscht.
Während die Leveldesigner trotz der ganzen Puzzeleien einen kühlen Kopf bewahrt haben, gelang dies der Grafikabteilung keineswegs. Sichtlich bemühte man sich, dem Spiel einen visuellen Charme mit vielen Anleihen an das viktorianische England zu verpassen. Leider geht dieses Vorhaben angesichts der viel zu fitzelig geratenen 2D-Grafik daneben. Die vollgestopften Räume leiden an den grobschlächtigen Pixeln, dazu sind die Levels mehrheitlich arg dunkel ausgefallen, was gerade auf einem Handheld keine gute Idee ist. Selbst die eigentlich hilfreiche Karte auf dem oberen Bildschirm ist aus den genannten Gründen nicht besonders nützlich. Immerhin sind die Animationen von Mr. X recht ordentlich und erinnern zuweilen an das klassische Prince of Persia. Eher grässlich sind dagegen der Dudel-Sound und die billigen Effekte ausgefallen. Besser nicht hinhören!
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