Preview - Medal of Honor: Warfighter : Das harte Leben eines Elitesoldaten

Buddys und Bros

Als Erstes ging es auf die Karte "Shogore Valley", auf der wir den Modus "Combat Mission" spielten. Eine hügelige und kleine Karte, die aber trotzdem recht verwinkelt ist. Unsere Aufgabe: an bestimmten Stellen des Levels jeweils zwei Bomben zu legen und diese detonieren zu lassen, bevor der Feind es schafft, sie zu entschärfen. Sollte dies gelingen, geht es eine Basis weiter. Kommt euch bekannt vor? Nicht nur euch, auch wir dachten da direkt an den Rush-Modus aus Battlefield: Bad Company 2 oder Battlefield 3. Der zweite Modus mit dem Namen "Hot Spot" wurde auf der Karte "Novi Grad Warzone" gespielt, ein stark zerstörtes Kampfgebiet bei Nacht. Er ist im Grunde eine abgewandelte Form von "Combat Mission". Jedoch gibt es hier nur einen Bombenplatz pro Basis, der in jeder Partie zufällig aus fünf verschiedenen Positionen ausgewählt wird. Ein dicker Pluspunkt, denn so gibt es wenigstens beim ersten Ansturm keine Camper.

Als Nächstes ging es zum wohl interessantesten Spielmodus mit dem Namen "Homerun". Nein, hier wird nicht Baseball gespielt, aber nach Hause gerannt, am besten mit einer Flagge in der Hand. Und so läuft alles ab: Zwei Teams stehen sich gegenüber, wobei sich ein Team eine der zwei Flaggen schnappen und ins Ziel tragen muss, während das andere Team versucht, dies zu verhindern. Was diese Spielweise so spaßig macht, sind die Team-Arbeit und die Absprache mit den Kameraden, um den Gegnern das Leben schwer zu machen.

In kürzester Zeit begannen wir bereits, Taktiken zu entwickeln, oder warteten auf den vorbeihuschenden Feind mit der Flagge in der Nähe seines Ziels, um ihn abzufangen. Sollte das gelingen, seht ihr eine kurze Zwischensequenz, in der ihr und euer Kumpel den Sieg per „Brofist“ zelebrieren könnt. Zu guter Letzt gab es den Modus "Sector Control" auf den Karten "Somalia Stronghold" und "Al Fara Cliffside" zu spielen. Hierbei handelt es sich im Grunde um Capture the Flag mit drei Flaggenpunkten auf kleinen Karten.

Um in die Schlachten ein wenig mehr Dynamik zu bringen, erhält jeder Spieler auf dem Feld klassenbasierte Killstreak-Belohnungen: sei es einen Mörserschlag, einen Blackhawk-Helikopter, der als Unterstützung und Spawn-Punkt gilt, oder sogar den bereits bekannten Kampfroboter. Diese Extras sollte man recht schnell benutzen, da die Gefechte rasant ablaufen und auch der beste Spieler nicht allzu lange überleben wird, es sei denn, er versteckt sich nur.

Ein weiteres Feature ist das neue Spawn-System, das uns besonders gut gefallen hat. Es nennt sich Fire-Buddy und lässt euch nicht mehr in der Nähe des Feindes einsteigen, nachdem ihr das Zeitliche gesegnet habt. Wer kennt es nicht: Eine heiße Schlacht ist im Gange und ihr wollt ruckzuck wieder an die Front. Der beste Weg dorthin ist euer Team-Mitglied. Doch die Freude über den tollen Einstiegspunkt währt nicht lange, denn nur einen Bruchteil einer Sekunde später werdet ihr und euer Kumpel von einem Scharfschützen eliminiert. Mit dem Fire-Buddy-System passiert dies nicht mehr. Das Spiel lässt euch einfach nicht einsteigen, sollte euer Kamerad gerade unter Beschuss liegen. So ein System würde fast jedem Mehrspieler-Shooter gut zu Gesicht stehen.

Fazit

von Marek Orzechowski

Es ist wirklich nicht einfach, heutzutage einen militärischen Shooter zu kreieren, der etwas Neues beinhaltet. Das Genre wurde ja schon zur Genüge ausgereizt, weshalb sich viele Spieler nicht ohne Grund fragen: Brauchen wir denn jedes Jahr den gleichen Krempel? Auf der anderen Seite kaufen wir diesen „Krempel“ ja jedes Jahr aufs Neue. Wieso? Na, weil es Spaß macht à la Michael Bay alles in die Luft zu jagen, zu ballern und von einer haarsträubenden Situation in die nächste zu schlittern. Genauso ist es bei Medal of Honor: Warfighter. Das Gefühl, alles irgendwo schon mal in der Art gesehen zu haben, beschleicht uns die ganze Zeit. Die Einzelspielerkampagne wird sicherlich, wie es im Moment aussieht, kaum jemanden hinter dem Ofen hervorlocken, es sei denn, die Geschichten rund um die Soldaten oder die anderen Missionen entpuppen sich als Hit. Sollte dies nicht der Fall sein, haben wir eine weitere solide 08/15-Shooter-Kampagne. Der Mehrspielermodus hingegen versprüht einen ganz eigenen Reiz. All die Auszeichnungen, Waffen und Sonderkommandos der verschiedenen Nationen sowie die schnellen Gefechte in den unterhaltsamen Spielmodi machen Laune. Dabei gibt es auch ein paar frische Ideen, wie das Fire-Buddy-System oder den Homerun-Modus, die den Mehrspielermodus von Medal of Honor: Warfighter zum Erfolg führen könnten. Wer ein Fan von viel Krach, coolen Typen und massig Explosionen ist und einen dicken PC besitzt, kann sich auf Medal of Honor: Warfighter freuen. Liebhabern von flotten Mehrspielergefechten und fetzigen Waffen oder Ich-muss-alles-freischalten-Spielern wird voraussichtlich gelungene Langzeitunterhaltung geboten.