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Test - Lexip Pu94 : Die etwas andere (Gaming-)Maus

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Mit der Lexip Pu94 will das französische Start-up frischen Wind in den Mäusestall bringen. Entstanden als Kickstarter-Projekt, ist der Nager nun verfügbar und kann derzeit über die Website des Herstellers für schlappe 129,90 Euro geordert werden. Wer möchte, bekommt dazu noch das passende Mauspad B5 RGB für 39,90 Euro und die Keramik-Gleitpads Mo42 für 19,90 Euro. Die Maus hat neben einem wieder mal unsäglichen Namen einige Features, die wir sonst nur vom Gamepad kennen. Überzeugt die innovative und nicht ganz billige Mischung im täglichen Einsatz?

Auf den ersten oberflächlichen Blick sieht die Lexip Pu94 eigentlich recht klassisch aus. Die 11,9 x 5,1 x 2,5 cm große und mit 141 Gramm saftig schwere Maus verfügt über die üblichen Elemente wie zwei Maustasten, ein erfreulich gutes Mausrad, den obligatorischen Schalter hinter dem Mausrad und zwei Daumentasten. Auch die Softtouch-Oberfläche und die gummierten Seiten sind nichts Ungewöhnliches. Der Anschluss erfolgt mittels eines 1,6 Meter langen USB-Kabels, das leider sehr starr und dick ist, aber dank Micro-USB-Anschluss problemlos ausgetauscht werden kann.

Die Verarbeitung geht ebenfalls in Ordnung, auch wenn uns die Seitenwände des Gehäuses ein wenig zu weich erscheinen und spürbar eingedrückt werden können. Ungewöhnlich sind die sechs runden Keramikgleitflächen an der Unterseite, die über gute Gleiteigenschaften verfügen würden, wenn sie nicht etwas zu tief versenkt wären. Schon bei etwas zu viel Druck (und der ist zuweilen nötig, dazu gleich mehr) kratzt die Maus hörbar über das Mauspad und verliert ihre guten Eigenschaften. Schade.

Schon fällt der Blick auf den an der linken Seite montierten Minianalogstick und ein herzhafter Griff macht klar: Hier steckt Bewegung drin. Lexip will den Spielern mit der Pu94 mehr dreidimensionale Flexibilität bei der Bedienung gewähren, als das mit den sonst bei Mäusen üblichen horizontalen Bewegungen möglich wäre. Der Ministick an der Seite ist gut mit der Daumenspitze erreichbar und funktioniert in der Tat wie der Analogstick eines Gamepads. Dank einer Deadzone-Einstellung in der Software könnt ihr auch die Empfindlichkeit des Sticks bestimmen.

Doch auch die Maus selbst ist eine Art Analogstick. Ober- und Unterteil des Nagers sind beweglich miteinander verbunden, sodass sich durch Neigen der Maus in alle Richtungen ebenfalls Steuerbewegungen ausführen lassen. So könnt ihr beispielsweise in einem Weltraumspiel euer Schiff neigen, abbremsen oder beschleunigen oder in einem Strategiespiel die Ansicht rotieren, sofern ihr denn die Achsen der Maus entsprechend belegt. Somit stehen euch im Grunde die Optionen von zwei Analogsticks in einer Maus zur Verfügung.

Das ist von der Idee her genial, hinsichtlich der Bedienung aber sehr gewöhnungsbedürftig, speziell wenn es um die parallele Nutzung der Maustasten geht. Denn um die Bewegungen auszuführen, muss in gewissem Maße etwas Druck ausgeübt werden, was tendenziell bedeutet, dass ihr ungewollt die Maustasten drückt. Um dies zu vermeiden, hat Lexip den Gehäuseteil vor den Maustasten etwas vergrößert, sodass ihr dort eine kleine Ablagefläche für die Fingerspitzen habt. Das bedeutet aber auch, dass ihr häufig umgreifen müsst. Abgesehen davon ist die Maus fast nur im Claw Grip brauchbar zu bedienen, im Palm Grip bekommt man schnell schmerzende Finger.

Man muss sich schon ein wenig mit der Maus beschäftigen, um mit den neuartigen Features warm zu werden. Gleiches gilt für die Belegung der Tasten und der verschiedenen Achsen. Dazu gibt es eine kostenlose, recht simpel gehaltene Software, in der ihr zu jedem Bedienelement per Drag-down-Menü verschiedene Funktionen belegen könnt. Dass die Software nur auf Englisch und Französisch zu haben ist, sollte für die meisten keine allzu große Hürde darstellen.

Für verschiedene Spiele und Programme sind bereits Voreinstellungen vorhanden, allerdings können aufgrund fehlenden Speichers keine Profile direkt auf der Maus abgelegt werden. Bei einigen wenigen Spielgenres und Anwendungen bieten die zusätzlichen Steuerungsmöglichkeiten durchaus einen Mehrwert, wobei uns der linke Ministick fast schon sinnvoller und flexibler einsetzbar erschien als die Achse zwischen Ober- und Unterteil der Maus mit ihrer umständlicheren Handhabung. Somit ist klar, dass die Zielgruppe der Pu94 nicht gerade die Nutzer sind, die eine Maus für den Alltag benötigen.

Im Übrigen liefert die Software erstaunlich wenige Einstellmöglichkeiten für die Maus selbst. Lediglich die dpi, die Tastenbelegungen und die Deadzone können verändert werden. Hinzu kommt die Beleuchtungssteuerung für das etwas blasse Logo sowie die Unterseite, die aber nur in dunklen Räumen überhaupt zur Geltung kommt.

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