Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Freshly Picked: Tingle's Rosy Rupeeland : Ein skurriler Geselle veralbert 'Zelda'.

  • DS(i)
Von  |  | Kommentieren

Wenn ein 35jähriger Loser sich plötzlich in ein hautenges Latexkostüm zwängt und nur noch Rubine sammeln will, wird er entweder in die Klapse eingeliefert oder kommt ins TV-Nachmittagsprogramm. Nintendo widmet solch einer skurrilen Figur gleich ein ganzes Spiel.

Ein neuer Held wird geboren

Wenn ein 35jähriger Loser, der bislang sein Leben als Allergiker, Muttersöhnchen und Computernarr frönte, sich plötzlich in ein hautenges Latexkostüm zwängt, sich auf in die weite Welt macht, um Abenteuer zu erleben, und nur noch Rubine sammeln will, wird er entweder in die Klapse eingeliefert oder kommt ins TV-Nachmittagsprogramm auf RTL und Konsorten. Nintendo widmet solch einer skurrilen Figur gleich ein ganzes Spiel namens ’Freshly Picked: Tingle’s Rosy Rupeeland’. Der Hauptcharakter des Spiels erfährt eines Tages von einer kräftigen Fee, dass er die Chance hat, in eine andere Welt zu gelangen, wo er so viel essen darf, wie er will, und dabei auch noch den ganzen Tag von sexy Mädels umgarnt wird. Um in dieses Paradies zu kommen, muss er allerdings viele Rubine in einen magischen See werfen. Sind genügend Klunker drin, öffnet sich ein Portal. Dies lässt sich unser nerdiger "Held" natürlich nicht zweimal sagen und geht in einem seltsamen Gewand fortan als Tingle auf die Rubinsuche.

Schräges Abenteuer

Schon die allzu weltlichen Paradiesaussichten deuten es an, aber auch viele Situationen im späteren Abenteuer. Der schräge Held, die latent tuntig wirkende Welt und die ungehemmt gierige Suche nach Rubinen machen deutlich: ’Tingle’s Rosy Rupeeland’ ist eine Groteske, genauer gesagt eine Parodie auf japanische Rollenspiele und Action-Adventures. Besonders deutlich werden Parallelen zu ’Legend of Zelda’ – kein Wunder, schließlich tauchte Tingle bereits im engen Link-Outfit in ’The Legend of Zelda: WindWaker’ auf. Auch spielerisch gibt es einige Übereinstimmungen: Ihr steuert Tingle per Digi-Kreuz oder Action-Buttons wie in klassischen ’Zelda’-Episoden aus einer Art Vogelperspektive durch die Gegend, entdeckt allerlei Geheimnisse, geht Nebenaufgaben und Hauptquests nach, unterhaltet euch mit anderen Figuren, heimst neue Items ein, erforscht Dungeons und gelangt immer mal wieder in neue Gebiete – immer auf der Suche nach mehr Rubinen. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz, auch wenn das Niveau irgendwo zwischen deftiger Operette, Schwank und Schenkelklopfer-Comedy anzusiedeln ist. Sicher nicht jedermanns Geschmack. Immerhin dürften die witzigen Animationen von Tingle sowie einige Dialoge aber allen Spielern das eine oder andere Grinsen ins Gesicht zaubern.

Schnöder Mammon

Die Klunker sind deshalb so wichtig, weil sie euch nicht nur den Weg ins Paradies weisen, sondern zugleich Zahlungsmittel und sogar Lebensenergievorrat sind. Gerät Tingle in einen Kampf und wird getroffen, verliert er also gleich ein paar Rubine. Deshalb ist es besonders nervig, dass ihr die Kämpfe im Grunde nicht beeinflussen könnt: Trifft Tingle auf einen Feind, folgt eine automatische Rangelei, die ihr per Stylus nur etwas beschleunigen könnt. Immerhin dürft ihr einen Leibwächter anheuern, der die Fights übernimmt. Weiterer Verlust droht durch das Feilschen. Ständig muss Tingle im Umgang mit den raffgierigen Charakteren sein Geld aufs Spiel setzen: Um etwas zu erreichen, muss er einen bestimmten Rubinbetrag setzen – ist er zu niedrig, verliert ihr die Rubine ohne Ergebnis, ist der Betrag okay oder zu hoch, ist euch die andere Figur wohl gesinnt. Da ihr gerade zu Beginn des Spiels aber keine Hinweise bekommt, wie viel die jeweilige Dienstleistung wert ist, verspekuliert ihr euch öfters mal mit unschönen Folgen. Ähnliches gilt für die Special-Items: Ihr könnt diverse Gegenstände zu neuen Hilfsmitteln zusammenmischen, bekommt dabei aber auch nur wenig Hilfestellung. Überhaupt ist ’Tingle’s Rosy Rupeeland’ hin und wieder frustrierend und verschreckt im Gegensatz zu den meisten sonstigen Nintendo-Titeln gerade die unerfahrenen Spieler.

Fazit

von David Stöckli
Das skurril-schräge Action-Adventure rund um den tuntigen Rubingrabscher Tingle hat nicht zuletzt durch die humorigen Seitenhiebe auf ’Zelda’ & Co. seinen Charme. Allerdings sorgt das Spielkonzept oftmals für mehr Frust als Lust. Nur etwas für geduldige Spieler.

Überblick

Pro

  • einige nette DS-Spielelemente
  • schräger Humor
  • einfache Steuerung

Contra

  • öde Kämpfe
  • nerviges Feilschen
  • nicht einsteigerfreundlich

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel