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Test - Evil Twin : Evil Twin

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Evil Twin
Ein gezielter Schuss und man kann den Weg fortsetzen.

Die Mächte in Dir
Um den zahlreichen Gefahren Herr zu werden, ist der junge Sprössling nicht auf sein Dasein als Kind beschränkt. Schon in einem der ersten Gespräche spricht euch eurer Helfer Wilbur auf einen Superhelden an, der angeblich in euch stecken soll. Und tatsächlich, voll Erstaunen entdeckt Cyprien, welche Kräfte tatsächlich in ihm stecken und der erste Bezug auf den Titel 'Evil Twin' wird hergestellt. Rechts oben am Bildschirm befindet sich ein kleiner Balken, der sich beim Aufsammeln von gewissen 'Power Ups' ein Stückchen weiter auflädt. Mit einer kurzen Tastenkombination kann man sich nun sozusagen in das böse Ich des Charakters verwandeln - SuperCyp. In dem kleinen Horror-Superhelden, der mit seinen weißen Haarbüscheln und den feuerroten funkelnden Augen eher an einen Voodoo-Priester erinnert, stecken wahrlich Ehrfurcht erregende Kräfte, die im Grunde aber nur eine stärkere Variante der üblichen Standartaktionen darstellen. Besonders nützlich ist SuperCyps Fähigkeit, sich mittels Schweben länger über dem Erdboden zu halten, als es bei einem normalen Sprung der Fall ist. Somit können ohne weiteres längere Strecken, die von heißen Lavaströmen oder giftigen Gewässern unterbrochen sind, in der Luft zurückgelegt werden, ohne wertvolle Energie zu verlieren. Der Rage-Zustand hält leider jedoch nur für eine kurze Zeit an, da sich der Balken stetig entlädt. Je nachdem was für Aktionen man durchführt, umso langsamer oder schneller nähert sich die Verwandlung zum einfachen Kind, das man allerdings auch keineswegs unterschätzen darf.

Evil Twin
Längere Sprungpassagen sind unumgänglich.

Genre-Mix
Will man 'Evil Twin' einem Genre zuordnen, so wird man feststellen, dass dies kaum möglich ist. Zumindest nicht, wenn man alle Aspekte des Spiels in Betracht gezogen hat. Auf den ersten Blick erinnert es ohne Zweifel an ein typisches 'Jump´n´Run'. Dies zeigt sich vor allem durch das Aufsammeln verschiedenster Goodies, welche die unterschiedlichsten Zwecke erfüllen. Des öfteren muss man auch sein Geschick beweisen, indem man mehrere Sprungpassagen überwindet. Recht viel Neues bietet 'Evil Twin' in dieser Hinsicht kaum und es wäre nichts weiteres als ein gewöhnlicher Vertreter des Genres mit überdurchschnittlicher Graphik, wären nicht die vielen Action- und Adventure-Einlagen, die für ein wenig Abwechslung sorgen. Besonders erwähnenswert ist die märchenhafte Storyline, die im Spiel auf geniale und beeindruckende Art und Weise umgesetzt wird. Natürlich ist dadurch eine gewisse Linearität gegeben, die man aber ohne weiteres verschmerzen kann.

Evil Twin
Mit den 'Power Ups' füllt sich der Balken rechts oben.

Für Atmosphäre ist gesorgt!
Diese wird zusätzlich durch eine - zur Abwechslung mal - gelungene deutsche Synchronisierung noch einmal verstärkt. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass mich die deutschen Synchronstimmen überzeugen konnten, aber im Fall von 'Evil Twin' übertreffen diese sogar die englische Fassung noch um Längen. Leider passen dann die gesprochenen Wörter überhaupt nicht mehr mit den Bewegungen des Mundes zusammen und so entstehen oft unliebsame Wartezeiten, bis der nächste Satz ausgesprochen wird.

Auch die musikalische Untermalung ist den ohnehin düsteren Szenarien hervorragend angepasst. Und obwohl sich die Stücke des öfteren wiederholen, drohen sie eigentlich nie langweilig zu werden.

Das aufwendige Leveldesign erinnert ein wenig an 'American McGee´s Alice', ist aber dennoch auf gewisse Art und Weise ganz anders. Bizarre Gebäude, riesige Pflanzen und weitaus interessantere Gebilde prägen die Landschaften von 'Evil Twin'. Leider wirken die Texturen manchmal ein wenig schlecht ausgereift, was schnell unschöne Bilder entstehen lassen kann.

 

Fazit

von Seventh Solid
Es ist gut zu wissen, dass das Jump´n´Run-Genre am Computer noch nicht ausgestorben ist und immer wieder durch Titel wie 'Evil Twin - Cyprien´s Chronicles' aufgefrischt wird. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass das Spiel nicht unbedingt für die Augen jüngerer Kinder gedacht ist, sondern eher die ältere Zocker-Generation ansprechen soll. Vor allem die Steuerung und deren Grundelemente können Anfangs noch für Ärger sorgen, insbesondere wenn man nicht in Besitz eines Joysticks oder -pads ist. Die aufwendige Story und der gewisse Touch an Horrorelementen machen Cypriens Abenteuer aber zu einem tollen Erlebnis. Trotz vieler Stärken weißt auch 'Evil Twin' wieder einige Mankos auf, wobei besonders die allzu am Genre orientierten Jump´n´Run-Einlagen nicht unbedingt hätten sein müssen. Besonderes Lob verdient die akustische Untermalung, insbesondere die gelungene deutsche Synchronisation und der fantastische Soundtrack. Und sollte man kein Fan der deutschen Sprache sein, so kann man die Charaktere auch auf Englisch oder gar Französisch sprechen lassen. Die Graphik hingegen entspricht leider nur mehr gehobener Mittelklasse, da sich doch zu viele kleine Schönheitsfehler bemerkbar machen. Zu einer Award-Nominierung reicht es nicht aus, was allerdings nicht bedeuten soll, dass 'Evil Twin' es nicht wert ist, einen Blick darauf zu werfen.  

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