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Test - Eledees : Bunte Heinzelmännchen auf der Wii

  • Wii
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’Eledees’ ist also gewissermaßen eine Art "umgedrehtes Aufräumen". Und es macht auch genauso viel Spaß. Zu Anfang bekommt ihr kaum eine Blumenvase vom Boden hoch, zusätzliche Power für euren Fangstrahler steht also ganz oben auf der Agenda. In jedem Level gibt es einige elektrische Geräte, die ihren Dienst verweigern, bis ihr eine vorgegebene Anzahl an Watt gesammelt habt. Schaltet ihr dann Fernseher, Computer oder Spielzeugeisenbahn ein, spucken die Stromverschwender Kraft-Eledees aus, die eurem Fangstrahl zusätzliche Pferdestärken kredenzen. Stufe um Stufe steigt ihr auf, bis ihr das gesamte Interieur, vom Stubentisch über den Flachbildfernseher bis zur Schlafcouch, ordentlich durchschütteln könnt.

Insgesamt wuseln zwölf Gattungen unterschiedlichster Eledees durch die Wohnung und sorgen für ein wenig Abwechslung. Wenngleich es auch immer darauf hinausläuft, möglichst jedes Eledee mit der Fernbedienung zu treffen, verlangen teleportierende oder aggressive Energiespender doch immer eine leicht angepasste Taktik. Genau das gilt auch für die Bosse, die euch im Story-Modus an bestimmten Stellen zum Tanz bitten. Trotz prinzipiell gleichförmigen Spielablaufes bleibt die Motivation, die die Verwirklichung eures ganz persönlichen Chaos‘ ausübt, so auf einem durchgehend hohen Niveau. Sie reicht sogar aus, um euch immer mal wieder zur fröhlichen Punktejagd in bereits bestandene Levels zu locken. Wer bedacht spielt, findet Mittel und Wege, einen noch besseren Highscore aufzustellen – gerade weil auch die Gemütslage der Pikmin-Verschnitte eine gewichtige Rolle spielt: relaxte oder schlafende Eledees bringen die meisten Zähler.

Die Sache mit Elefanten und Porzellanläden …

Knifflig wird’s, wenn ihr strenge Zusatzvorgaben befolgen müsst. So darf in bestimmten Missionen nur eine begrenzte Anzahl an Gegenständen zu Bruch gehen oder ein bestimmter Lautstärkepegel nicht überschritten werden. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad aber sehr gut ausbalanciert. Wirkliche Probleme bereitet nur die öfters störrische Kollisionsabfrage: Ab und an passiert es, dass ihr ein Eledee oder ein Item zwar korrekt anvisiert, der Rand eines anderen Gegenstandes aber irgendwie verhindert, dass ihr es trefft. Ärgerlich ist es im Eifer des Gefechtes meist auch, wenn just geöffnete Schrank- und Wohnungstüren ungestüm wieder zufallen oder sich nicht öffnen lassen, weil manches Gerümpel im Weg liegt. Überhaupt sollte man ein Faible für eher hektische Spiele haben, um den größten Spaß aus dem putzigen Suchspiel zu ziehen. Lässt man sich darauf ein, weiß man schon bald die Vorzüge der zahlreichen Extras, wie zum Beispiel des Eledee-anlockenden Kekses, des EMP-Impulses oder des Zielsuchlasers, zu schätzen, die man vorher noch links liegen ließ, weil einem die Anwendung zu indirekt erschien. Es ist eben alles nur eine Frage der Übung.

Übung braucht ihr auch für den ausgefallenen, aber nicht ganz einfach geratenen Editor-Modus, in dem ihr freigespielte Räume nach Belieben umgestaltet und über WiiConnect24 an Freunde verschickt. "Echte" Internet-Spielvarianten werden allerdings nicht geboten. Dafür dürfen sich aber bis zu drei Kumpels mit je einer Wiimote zu euch auf die Couch setzen und den virtuellen Wohnraum auf den Kopf stellen. Alles in allem fällt die einfallslose Mehrspielervariante aber gegenüber dem Hauptspiel deutlich ab. Anders als die quirligen Fantasiewesen müssen sich Grafik und Sound ganz und gar nicht verstecken. Konami bringt die Wii zwar nicht unbedingt ins Schwitzen, mogelt seine Eledees mit putzigen Animationen und verhältnismäßig detaillierten Umgebungen in die Herzen selbst mürrischer Spieler – den Rest Überzeugungsarbeit erledigt dann die witzige Musikuntermalung.

Fazit

von Alexander Bohn
’Eledees’ ist endlich mal wieder ein Wii-Titel, der nicht nach schnellem Dollar müffelt. Schon lange investiert Konami Kreativität und Herzblut in diesen Titel, und das merkt man in jeder Minute. Natürlich ist das Prinzip – wenn man es im Einzelnen betrachtet – alles andere als neu. Die ausgeflippte Umsetzung, die Miniatur-Charmebolzen und die fast immer sehr gelungene Steuerung sind es aber, die bis über das Ende des Hauptmodus hinaus noch eine gewisse Anziehung ausüben. Ab und an ärgert man sich zwar darüber, dass einem die etwas überdrehte Spielphysik besonders in hohen Punkteregionen gerne mal einen Strich durch die Rechnung macht – aber als Turnierspiel war ’Eledees’ ohnehin nie gedacht. Wer seiner Wii endlich mal wieder ein handwerklich durchweg gelungenes Spiel spendieren will, das darüber hinaus mehr als nur eine Hand voll Stunden begeistern kann, der meldet sich am besten noch heute zum "umgedrehten Aufräumkommando"!

Überblick

Pro

  • motivierendes Spielprinzip
  • feinfühlige Steuerung
  • niedliche Aufmachung
  • Grafik und Musik auf gehobenem Wii-Niveau

Contra

  • teils seltsame Physik
  • oft sehr hektisch
  • Kollisionsabfrage macht stellenweise Ärger
  • Mehrspielermodus eher langweilig
  • miserables Voice-Acting

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