Preview - Dragon Quest Heroes : Knuddelkrieg

Mit Dragon Quest Heroes: Der Weltenbaum und der Tyrann aus der Tiefe erhält die Rollenspielreihe ihren eigenen Musou-Ableger. Eure Aufgabe ist ähnlich wie in Dynasty Warriors oder Hyrule Warriors und beinhaltet vor allem Gegnermassen und viel Action. Trotz der bekannten Mechanik hat der Dragon-Quest-Ableger aber einen ganz eigenen Charme.

Wie in anderen Musou-Spielen ist es eure Hauptaufgabe, in einzelnen Levelabschnitten gegen riesige Gegnerhorden zu kämpfen. Die stammen allesamt aus dem Dragon-Quest-Universum. Zusammen mit einer Gruppe aus vier Charakteren zieht ihr in den Kampf gegen fröhlich dreinblickende Schleimmonster, leicht verwirrt wirkende Skelettkrieger und riesige Zyklopen, die man am liebsten knuddeln möchte. Das Monster-Design des "Dragon-Ball"-Schöpfers Akira Toriyama beeindruckt erneut und passt ideal ins neue Metzelgewand der Rollenspielserie. Gerade die gigantischen Monstertruppen haben uns in der Anspielsitzung mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht.

Zu Beginn des Spiels wählt ihr aus, ob ihr als Mann oder Frau spielen wollt. Beide Charaktere besitzen verschiedene Spezialfähigkeiten. Eure Wahl hat daher bereits eine Auswirkung auf euren Spielstil. Während die männliche Hauptfigur den Monstern mit feurigen Spezialattacken den Garaus macht, setzt die weibliche Spielfigur auf eisige Angriffe. Nach der Charakterwahl stürzt ihr euch mit einem längeren Tutorial direkt ins Getümmel.

Das fliegende Hauptquartier

Ein Luftschiff dient euch und eurem Team als Kommandozentrale. Von dort steuert ihr neue Level an, rüstet eure Spielfiguren mit Waffen und Items aus oder speichert das Spiel. Auf einer Weltkarte stehen euch verschiedene Bereiche zur Verfügung. Neben der normalen Story gibt es Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die findet ihr durch Schatzkarten, die ihr von gefallenen Gegnern erhaltet. Zwischen den Hauptmissionen wird in kleineren Zwischensequenzen die Geschichte von Dragon Quest Heroes weitergesponnen. Auf die dürfen wir aber erst in unserem Test näher eingehen.

Während des Kampfes greift ihr auf vier Charaktere zurück. Zu Beginn habt ihr keine bis wenig Auswahl. Im Verlauf der Handlung schließen sich euch aber immer mehr bekannte Gesichter aus dem Dragon-Quest-Universum an. Auf dem Schlachtfeld schaltet ihr durch alle vier Kampffiguren durch, um die Gegnerwellen in den Griff zu bekommen. Werdet ihr von mehreren Seiten gleichzeitig angegriffen, fällt es durch den Figurenwechsel leichter, mehrere Punkte auf der Karte gleichzeitig zu verteidigen. Zwar muss man sich daran erst gewöhnen, nach kurzer Zeit ist das Springen von Figur zu Figur aber kein Problem mehr.

Neben einem Standardangriff und einer Standardkombo könnt ihr Spezialfähigkeiten verwenden. Diese aktiviert ihr mit R1 und Dreieck, Viereck oder Kreis. Das Nutzen dieser Spezialattacken kostet euch Magiepunkte, die ihr in kleiner Menge nach und nach oder durch einen Stufenaufstieg regeneriert. Ein weiteres Feature ist die Konzentrationsleiste. Ist sie komplett gefüllt, könnt ihr nach dem Aktivieren für kurze Zeit Zauber wirken, ohne dass es euch Magiepunkte kostet. Der krönende Abschluss ist der Todesstoß, mit dem ihr die Konzentration beendet. Dieser mächtige Angriff räumt eine große Menge an Gegnern um euch herum aus dem Weg.

Varianz en masse

Dragon Quest Heroes legt im Gegensatz zu anderen Musou-Ablegern einen stärkeren Fokus auf Rollenspielelemente. Wahrend jedes Kampfes sammeln eure Charaktere Erfahrungspunkte. Mit jedem neuen Level erhaltet ihr Punkte, die ihr in einem Statusmenü verteilen müsst. So lernt ihr neue Angriffstechniken, erweitert eure Lebensenergie oder schaltet passive Boni für euch und eure Gruppe frei. Durch die Fülle an Spielfguren wirkte der Einstieg in dieses System für uns etwas unübersichtlich. Dafür wird jedoch viel Varianz in der Spielweise geboten.

Eine weitere Besonderheit sind die Monstermünzen, die ihr von gefallenen Gegnern erhaltet. Mit jenen wird es euch ermöglicht, befreundete Monster herbeizurufen, die euch im Kampf unterstützen. Sie werden in Angriffs- und Unterstützungsmonster unterteilt. Während die Skelettkrieger mit an eurer Seite kämpfen und die Gegnerwellen zu stoppen versuchen, sorgen Magier dafür, dass ihr eure Magieleiste regeneriert. Es liegt an euch, zwischen Boni und Angriffskraft zu wählen. Zudem könnt ihr nur eine gewisse Anzahl an Monstern herbeirufen.

Eine große Stärke von Dragon Quest Heroes scheint die Präsentation zu werden. Sowohl die putzigen Wesen als auch die Musik sorgen in der aktuellen Version dafür, dass sich Fans der Serie von Beginn an wohlfühlen. Wer mit der Serie bisher keine Berührungspunkte hatte, sollte dennoch einen leichten Einstieg haben. Serienneulinge, die zudem noch nie Erfahrungen mit einem Musou-Spiel gesammelt haben, können mit einer vereinfachten Steuermethode starten. So sind selbst Tastenkombinationen kein Problem.

Fazit

von Robin Rottmann

Ein Level noch

Die Mischung aus liebevollem Figuren-Design, einfachem Monsterverdreschen und der strategischen Komponente macht schnell Lust auf mehr. Die Präsentation spricht für sich und das Erkunden von neuen Gebieten macht großen Spaß. Bosskämpfe bringen zudem immer wieder Abwechslung in das doch schon bekannte Genre. Wir sind gespannt, was der Titel im vollen Umfang bieten kann. Etwas gedämpft ist unsere Euphorie momentan lediglich wegen der sehr langsamen Bildschirmtexte, durch die oft Wartezeiten entstanden, wo keine nötig waren. Dennoch hat Dragon Quest Heroes das Potenzial, Musou-Titel bei uns im Westen noch populärer zu machen.