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Test - Cold Blood : Cold Blood

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Cold Blood
Einer ist noch übrig ...

Auf dem Wege zur Lösung des Spiels stehen auch als Agent Cord einige Aufgaben und Gefahren bevor. Allein im Feindesland könnt ihr nur auf die Unterstützung eures Remora-Computers und Kostovs, eines Mitglieds der VFF, zählen. Im Wesentlichen bestehen eure Aufgaben darin, diverse Rätsel zu lösen und mit NPCs (nicht alle sind euch feindlich gesonnen) zu reden. Die Rätsel sind dabei recht knackig geraten, rutschen aber erfreulicherweise so gut wie nie in unlogische Bereiche ab. Meist geht es darum, sich in Computer einzuhacken, Sicherheitsanlagen zu umgehen und verschlossene Bereiche zu öffnen, sprich Informationen zu erlangen und sich durch die feindliche Basis durchzuschlagen. Natürlich sind auch die genre-üblichen Suche-finde-benutze-Rätsel mit enthalten. Das Inventar und auch das Interface des Remora-Computers sind dabei recht einfach gehalten und gut bedienbar.

Doch besagte Rätsel und Gespräche bilden nur einen Teil des Spieles, denn auf euch wartet auch einiges an Action. Einige Wachen können nur durch geschicktes und trickreiches Vorgehen ausgeschaltet werden, andere wiederum müssen mit Gewalt daran gehindert werden, unsern Helden aus dem Verkehr zu ziehen. Hierzu steht euch eine Pistole mit begrenzter Munition zur Verfügung, welche aber bei getöteten Gegnern wieder aufgestockt werden kann. Der direkte Weg bringt nur selten etwas, denn Cord segnet meist schon nach wenigen Treffern das Zeitliche, wobei Medipacks gelegentlich den Tod etwas herauszögern. Oft ist es ratsamer, sich zu verstecken oder hinter Gegenständen zu ducken und im richtigen Moment entweder mit der Schusswaffe oder, was oftmals angebrachter ist, lautlos per Fausthieb zuzuschlagen.

Cold Blood
Volgias Herrscher lieben es prunkvoll.

Es gibt also reichlich Arbeit für euch, und auch für die Speicherfunktion des Spieles, denn 'Cold Blood' ist alles andere als ein leichtes Adventure. Das liegt aber weniger am Schwierigkeitsgrad der Rätsel, die mit etwas Nachdenken immer in den Griff zu kriegen sind. Das Hauptproblem des Spiels ist die extrem sperrige und ungenaue Steuerung, die einen mitunter zur Verzweiflung treiben kann. Da aber eben diese Genauigkeit und auch des Öfteren Schnelligkeit gefragt sind, werdet ihr mehr als einmal unfreiwillig das Zeitliche segnen.

Immerhin gibt es mehrere Steuerungsoptionen (Maus/Tastatur, Gamepad, Joystick) und frei konfigurierbare Tasten. Ebenso kann die Bewegung wahlweise charakterorientiert oder bildschirmorientiert belegt werden, allerdings nicht bei der Verwendung der Tastatur. Ein Gamepad oder ein guter Joystick sind hier in jedem Fall empfehlenswert, um die Nerven wenigstens einigermassen ruhig zu halten. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes 'Cold Blood' gefragt, allerdings nicht lange. Geübte Spieler, für welche die Steuerung kein Hinderungsgrund ist, werden bereits nach 12 - 15 Stunden den Abspann geniessen können, während Anfänger bis dahin bereits wutentbrannt ihren Controller in die Ecke gefeuert haben dürften.

Cold Blood
Die unterirdische Mine wird streng bewacht.

Optisch und akustisch ist das Spiel jedoch sehr gut gelungen. Die vorgerenderten Hintergründe sind zum Teil animiert und extrem detailreich. Zusätzliche Augenfreude bringen die dynamischen Beleuchtungseffekte, die das ganze Spiel sehr real wirken lassen. Auch die Animationen der Charaktere im Spiel sind mit kleinen Abstrichen gut gelungen und zum Teil recht originell; zum Beispiel, wenn sich gelangweilte Wachen am Hintern kratzen. Cineastische Zwischensequenzen sorgen für zusätzliche Freude, denn auch diese sind gut gelungen und fast kinoreif. Bei dem Detailreichtum und 32 Bit Farbtiefe fällt selbst auf grossen Monitoren kaum auf, dass die Grafik nur mit der Auflösung 640 x 480 dahertuckert. Grosses Lob an die Entwickler hierfür. Allerdings ist die Szenerie nicht nahtlos begehbar, statt dessen wird von Screen zu Screen gesprungen, was im Zusammenhang mit der Steuerung zum Teil auch für etwas angespannte Nerven sorgen kann.

Die Soundkulisse kann sich sehen beziehungsweise hören lassen. Die Hintergrundmusik wird sparsam eingesetzt und erzeugt dramatische Effekte. Die Umgebungsgeräusche sind ebenfalls eher dezent und gehen qualitativ in Ordnung. Erfreulicherweise ist auch die Lokalisierung sehr gut gelungen. Die Texte sind gut und stimmig übersetzt und die Sprecher machen einen professionellen Eindruck. Alles in allem erzeugt das Spiel eine gute Spannung und Atmosphäre.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Cold Blood' hätte ein richtig gutes Spiel mit wunderschönen Grafiken, spannender Story, guten Rätseln, interessanter Erzählweise und guter Synchronisation werden können. Dummerweise trübt die sperrige und ungenaue Steuerung das Vergnügens erheblich und erschwert das Spiel unnötig. Hinzu kommt die recht kurz geratene Spielzeit: Geübte Spieler werden kaum mehr als 15 Stunden zum Durchspielen benötigen. So ist 'Cold Blood' nur das nette Adventure für zwischendurch und für Spieler mit guten Nerven, die nicht an der Steuerung verzweifeln. Anfänger sollten sich den Kauf zweimal überlegen und lieber vorher einen Blick auf die Demo-Version werfen. Schade, ich hätte von den Adventure-Profis von Revolution etwas mehr erwartet.  

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