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Special - Beyond Beyond : Spiel(-Film)?

  • PS3
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Schon sein Erstlingswerk The Nomad Soul war ein ambitioniertes Werk, das kurz vor der Jahrtausendwende für den PC und wenig später für SEGAs Dreamcast erschien. Es bot nicht nur völlige Bewegungsfreiheit in einer futuristischen Welt, sondern mischte auch Elemente aus Beat-'em-ups, Adventures und First-Person-Shootern munter zusammen. Die deutschen Synchronstimmen von Al Pacino, Kevin Costner, Bruce Willis, Jean Reno und Pamela Anderson verliehen dem Titel Filmflair. Der Soundtrack stammt aus der Feder von David Bowie, der sechs Stücke komponierte und sogar eine Rolle im Spiel übernahm. Und schon damals arbeitete Quantic Dream im Auftrag von Eidos mit dem Motion-Capturing-Verfahren. Für die damalige Zeit bahnbrechend.

Wie wichtig ist Freiheit?

Doch nicht nur Quantic Dream produziert Spiele auf Blockbuster-Niveau. Konami wandert mit der Metal-Gear-Solid-Serie schon seit 1998 auf filmreifen Pfaden. Besonders die epischen Zwischensequenzen, die gerne mal eine Viertelstunde dauerten, sind noch heute vielen Spielern im Gedächtnis. Naughty Dog ließ nicht nur mit der Uncharted-Reihe seine Muskeln auf der PlayStation 3 spielen, sondern auch erst kürzlich mit The Last of Us. Und auch Rockstar Games zeigt stets aufs Neue, zu was Spiele in der Lage sind. Tomb Raider, die Mass-Effect-Trilogie und auch Tom Clancy's Splinter Cell: Blacklist setzen vermehrt auf cineastische Stilmittel. Die Zwischensequenzen in Sam Fishers aktuellem Schleichabenteuer wurden mit speziellen Kameras aufgezeichnet, die die fertig animierte Zwischensequenz bereits während des Filmens zeigen. Mehr Film geht fast nicht mehr.

Alle genannten Titel haben eins gemeinsam: Sie bekommen deutlich mehr Aufmerksamkeit - sogar von Publikationen, die weit über die Fachpresse hinausgehen. Berichte im Fernsehen oder Artikel im Feuilleton namhafter Zeitungen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt aber noch eine weitere Gemeinsamkeit. Diese Titel bieten spielerisch gesehen bekannte Kost. Natürlich sind diese Spielelemente handwerklich gut bis ausgezeichnet umgesetzt, trotzdem vermisst man das gewisse Etwas. Spielerische Leichtfüßigkeit. Auch die Spielebranche ist mittlerweile ein Geschäft, in dem viel Geld gemacht wird. Fehlschläge und Ladenhüter sind Katastrophen, die viele Menschen den Job kosten können. Studios werden geschlossen, wenn Wertungen und Verkaufszahlen nicht passen. Also eigentlich ist ja Hollywood näher, als wir alle denken.

Trotzdem: Die Identitätsfrage bleibt offen. Sie kann auch gar nicht richtig beantwortet werden. Spiele adaptieren zwar einerseits seit Jahren vom Celluloidverwandten Techniken und Stilelemente, aber sie sind so viel mehr. Spieler können alles haben, alles sein. Sie nehmen aktiv an aufwendig inszenierten interaktiven Filmen teil und gestalten den Ausgang maßgeblich mit, sie bauen Welten und tragen Verantwortung für ganze virtuelle Völker und sie laufen einfach nur von links nach rechts und retten Prinzessinnen. Es gibt die dicken Fische, es gibt die kleinen Perlen und die abgedrehten Kreationen. David Cages Beitrag ist "nur" ein weiterer Teil eines großen Gesamtbildes.

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