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Test - Wolfenstein: The Old Blood : Shooter-Spaß der alten Schule

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Der Entwickler MachineGames hat mit The New Order der angestaubten Shooter-Marke Wolfenstein im vergangenen Jahr neues Leben eingehaucht, und zwar durchaus mit Erfolg. Den soll das jetzt nachgelegte Add-on The Old Blood wiederholen – wenn auch auf etwas andere Art und Weise.

Um gleich zu Beginn die Bedenken zu zerstreuen: Bei Wolfenstein: The Old Blood handelt es sich um ein eigenständiges Add-on, für das ihr nicht zwingend das Hauptspiel Wolfenstein: The New Order benötigt. Und auch einen weiteren vermeintlichen Kritikpunkt können wir bereits im Keim ersticken: Der Umfang ist für ein 20-Euro-Produkt erfreulich groß. Selbst erfahrenere Shooter-Spieler werden bis zu sechs Stunden benötigen, um den Abspann zu Gesicht zu bekommen.

Wolfenstein: The Old Blood - Launch Trailer
Mit Wolfenstein: The Old Blood erschien heute der Standalone-DLC zu Wolfenstein: The New Order. Hier ist der Trailer.

Wie alles begann

Die Story von The Old Blood spielt nicht nach, sondern vor den Ereignissen von The New Order. Somit müsst ihr das Hauptspiel auch nicht unbedingt kennen, um der Handlung folgen zu können – sehr löblich. Abermals schlüpft ihr in die Rolle des Protagonisten B. J. Blazkowicz, der diesmal ein zweigeteiltes Abenteuer erlebt. Ja, ihr habt richtig gelesen: Wolfenstein: The Old Blood besteht aus zwei Missionen, die jeweils in mehrere Kapitel unterteilt sind.

Den Anfang macht „Rudi Jäger und die Höhle der Wölfe“. Hierbei verschlägt es euch in die namensgebende Burg Wolfenstein, in der euch zahlreiche Gegner erwarten. Teilweise habt ihr es mit ein paar neuen Widersachern wie zum Beispiel dem Scharfschützen zu tun. Doch das ist nicht die größte Neuerung. Deutlich interessanter ist das zunächst recht unscheinbare Metallrohr, das ihr gleich zu Beginn der Mission findet. Dieses Utensil eignet sich nicht nur hervorragend dazu, es seinen Feinden im Nahkampf über die Rübe zu ziehen. Zusätzlich dient es als eine Art Kletterhaken, mit dessen Hilfe Blazkowicz an bestimmten Wänden nach oben kraxeln kann. Auch zum Aufbrechen von Türen, als improvisierter Haken für Seilbahnen oder als Hebel lässt sich das Rohr verwenden.

Abseits davon vertrauen die Entwickler von MachineGames größtenteils auf die bewährte Spielmechanik aus Wolfenstein: The New Order. Spieltechnische Innovationen werdet ihr keine finden, es bleibt der vertraute Mix aus Feuergefechten, Schleicheinlagen und Minirätseln. Allerdings ist diesmal alles etwas linearer, was vor allem an den verwinkelten Gängen von Burg Wolfenstein liegt. Ein enormer Kontrast zu den großen Außenarealen des Hauptspiels. Das gilt übrigens auch für den Humor des Add-ons.

Zombie-Trash im Shooter-Gewand

Spätestens in der zweiten Episode namens „Die finsteren Geheimnisse der Helga von Schnabbs“ rückt der Trash-Faktor immer mehr in den Vordergrund. Bei diesen Missionen habt ihr es unter anderem mit Okkultismus, Zombies und anderen skurrilen Dingen zu tun, die von ihrem Grundton her eher an das erste – hierzulande indizierte – 3-D-Spiel der Serie erinnern. Das ist aber keinesfalls ein Nachteil, denn trotz dieser trashigen Note fällt auch die zweite Episode von The Old Blood durchweg gut und spaßig aus. Euch erwartet abermals grundsolide Shooter-Kost im klassischen Gewand. Lediglich die beiden Oberschurken der beiden Teilgeschichten verblassen gegenüber dem Antagonisten des Hauptspiels ein wenig. Mit den Logiklöchern fangen wir besser gar nicht erst an – die sind in diesem Fall auch eher zweitrangig.

Zudem wollen wir lobend erwähnen, dass es MachineGames gelungen ist, die Grafik-Engine etwas aufzupeppen. Auch hierbei dürft ihr keine revolutionären Sprünge erwarten, doch insgesamt wirkt alles etwas „polierter“ und flüssiger als noch in The New Order.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Schön trashiges Shooter-Add-on

Bei einem Add-on schraube ich meine Erwartungen im Vorfeld generell immer etwas herunter. Die DLC-Politik vieler Entwickler aus der jüngeren Vergangenheit hat mich diesbezüglich etwas sensibilisiert. Doch was das Team von MachineGames in Form von Wolfenstein: The Old Blood abliefert, kann sich absolut sehen lassen. Klar, wie schon das Hauptspiel gibt es keine revolutionären Neuerungen und auch die trashige Story ist objektiv betrachtet ziemlich hanebüchen. Doch das ist letztendlich egal, denn gerade die zweite Episode des Add-ons ist so herrlich trashig, dass es eine wahre Freude ist. Wer das Hauptspiel Wolfenstein: The New Order mag, kann sich das Add-on ungesehen kaufen.

Überblick

Pro

  • für ein eigenständiges Add-on großer Umfang
  • schön trashiger Humor
  • tolle Inszenierung
  • solide Shooter-Kost ohne größere Schnörkel
  • guter Soundtrack
  • Technik im Vergleich zum Hauptspiel etwas optimiert

Contra

  • recht linearer Aufbau
  • Oberbösewichte nicht ganz so imposant
  • weiterhin KI-Aussetzer
  • verwaschene Texturen
  • Logiklöcher

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