Test - UFC Personal Trainer : Nur die Harten kommen in den Garten

UFC Personal Trainer beansprucht insbesondere bei manchen Bodenübungen sehr viel Platz im Raum - mehr noch als die meisten anderen Kinect-Spiele. Das wäre zu verschmerzen, doch leider gibt es noch ein paar andere Probleme. So werden viele Techniken nicht ausreichend erklärt. Sportunerfahrene werden so zwangsläufig Fehler machen, die euer virtueller Trainer zudem nicht richtig kommentiert oder verbessert.

Stattdessen wirken die Kommentare oft wie zufällig gewählt, anstatt dynamisch auf das zu reagieren, was ihr vor dem Kinect-Sensor oder der PlayStation-Kamera veranstaltet. Und dann ist da noch dieser schon fast peinliche Moment der Stille, der während der Aufwärmphasen des Öfteren auftritt: Ihr seid fertig mit einer bestimmten Übung, aber euer Trainer starrt euch nur stillschweigend an. Erst nach rund 15 Sekunden geht es weiter.

Sport mit Lolli

Abgesehen von den erwähnten akustischen Problemen ist die englische Sprachausgabe aber in Ordnung. Die Sprecher klingen zwar nicht übermäßig motiviert, aber auch nicht vollkommen gelangweilt - es reicht, um den Zweck zu erfüllen. Ebenso zweckmäßig ist die grafische Gestaltung, die sich im guten Durchschnitt bewegt. Im Gegensatz zu farbenfrohen Konkurrenzprodukten wie Your Shape: Fitness Evolved fällt hier allerdings alles ein wenig düster und schon fast bedrückend aus. Dafür sind die Animationen flüssig und wirken natürlich, was für ein Fitness-Programm äußerst wichtig ist. Lobend zu erwähnen sind zudem die aufgeräumten Menüs und Anzeigen während der Übungen.

Wie sieht es nun beim direkten Vergleich zwischen der Kinect- und der Move-Version aus? Kurz gesagt: Kinect gewinnt in diesem Fall. Zwar wird der PS3-Version eine Beinschlaufe für den Move-Lolli beigelegt, aber das ändert nichts daran, dass nur Kinect euren Körper und damit auch eure Bewegungsabläufe vollständig erfassen kann. Move sieht derweil nur sein leuchtendes Bällchen - und das merkt man während des Trainings deutlich. Wer die Wahl hat, sollte also definitiv zur Kinect-Version greifen. Oder gleich das bessere Your Shape: Fitness Evolved kaufen.

Fazit

von Michael Zeis

Der Untertitel des UFC Personal Trainers lautet: ″The Ultimate Fitness System″ - das ist er leider eindeutig nicht. Zwar hat man offensichtlich viel Aufmerksamkeit auf eine klare Anwendungsstruktur und viele Übungen und Programme gelegt und nicht umsonst die professionellen UFC-Trainer an Land gezogen, doch an wichtigen Stellen versagt das Programm. Eine bewegungsgesteuerte Trainingsanwendung hat nur Sinn, wenn sie richtig auf den Trainierenden reagiert, seine Fehler korrigiert und ihm genügend Hilfestellungen bietet. So aber nützt der UFC Personal Trainer nur denjenigen, die bereits sporterfahren sind und selbst erkennen können, ob sie eine Übung richtig ausführen oder nicht.

Überblick

Pro

• gute grafische Präsentation
• schöne Animationen
• verschiedene Kampfsportarten
• viele Übungen

Contra

• zu wenig Erklärungen
• tranige Trainer
• Zufallskommentare
• hoher Platzbedarf