Preview - True Crime: Streets of L.A. : True Crime: Streets of L.A.

Rasen, Prügeln, Ballern satt
Im Kampf gegen die Gangster stehen euch drei Hauptaktivitäten zur Wahl: Fahren, Waffeneinsatz und Martial Arts. Im Auto erwarten euch wilde Verfolgungsjagden, Crashs und natürlich eine Unmenge an Fahrzeugen - insgesamt 212 Modelle und Varianten sind enthalten, die ihr nach und nach durch die Stadt jagen könnt. Zudem könnt ihr aus dem Auto heraus auch schießen, und das nicht nur in Fahrtrichtung. Dabei geht natürlich auch mal einiges in der Stadt zu Bruch und auch die Autos geben irgendwann ihren Geist auf, können aber in Garagen repariert werden. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, einen Fahrer zu stoppen und sein Fahrzeug zu beschlagnahmen.

Für den Waffeneinsatz stehen euch 67 Waffen zur Verfügung, die ihr auch jederzeit von erlegten Gegnern einsammeln könnt. Eine Zielhilfe ist ebenso vorhanden wie ein First-Person-Modus für Präzisionsschüsse, auch wenn das Spiel generell aus der Third-Person-Perspektive gesteuert wird. Ihr könnt auch Gegner packen und als lebenden Schutzschild missbrauchen und auch ein Slow-Motion-Modus, ähnlich der bekannten 'Bullet Time', fehlt nicht in der Sammlung.

Im Martial Arts-Bereich stehen euch etliche Moves und Manöver aus verschiedenen Kampfstilen von Boxen bis Karate zur Verfügung. Schläge, Tritte, Kombos, Stealth-Moves und vieles mehr erwarten euch und sind sowohl in Bezug auf die Steuerung als auch optisch ansprechend umgesetzt. Auch Trainings-Sessions werden geboten, in denen ihr eure Moves bis zur Perfektion auf Vordermann bringen könnt. Sollte es euch bei den Gefechten dennoch mal etwas härter erwischen, fahrt ihr zum nächsten Krankenhaus und lasst euch dort verarzten.

Es gibt also reichlich zu tun im sonnigen Kalifornien. Die Steuerung des gesamten Spiels ist dabei trotz der vielen Möglichkeiten erfreulich eingängig geraten und geht bereits nach kurzer Eingewöhnung gut von der Hand, auch wenn es im Eifer des Gefechts schon mal passieren kann, dass ihr einen Passanten niederschlagt, anstatt ihn auf Illegales hin zu untersuchen. Auch das Fahrmodell wurde nicht überkompliziert, sondern geht eher in Richtung Arcade-Stil. Für die Orientierung steht eine Minimap zur Verfügung, auf der wichtige Locations als Symbol angezeigt werden, aber auch einen Stadtplan gibt es.

Nur Sonnenschein in Kalifornien?
Passend dazu entpuppt sich auch die grafische Umsetzung als recht gelungen. Speziell die Charaktere wirken schön detailliert und auch die Fahrzeuge sehen ansprechend aus, wobei auch Schäden am Fahrzeug gut sichtbar sind. Die Locations in Los Angeles sind durchaus wiedererkennbar, lediglich die Gebäudetexturen und einige Straßenzüge wirken derzeit zum Teil doch etwas detailarm oder verwaschen, was allerdings aber auch bewirkt, dass die Stadt stets ohne Ladezeiten auskommt. Insgesamt hinterlässt die Xbox-Version den optisch besten Eindruck, zumal dort Effekte und Schattenwürfe ansprechender rüberkommen. Die in München erstmals gezeigte GCN-Version kann sich ebenfalls sehen lassen und sieht einen Hauch besser aus als die PS2-Version. Gegenüber der auf der E3 gezeigten Version weisen jedoch alle Versionen einen deutlichen Fortschritt auf.

Teure Sprecher und fette Beats
Vor allem bei der akustischen Umsetzung des Spiels haben sich Activision und Luxoflux immense Mühe gegeben und keine Kosten gescheut. So wurden für das Voice-Acting etliche bekannte Schauspieler wie Gary Oldman oder Christopher Walken verpflichtet. Die Hauptrolle von Nick Kang übernimmt dabei Russell Wong, den meisten wohl bekannt als Kai in 'Romeo Must Die'. Kein Wunder also, dass Activision auf eine Lokalisierung der Sprachausgabe verzichtet und stattdessen die Original-Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln unterlegen wird.

CHRISTOPHER WALKEN
“George”
Sleepy Hollow (2000) – The Hessian Horseman
Antz (1998) – Colonel Cutter
The Prophecy (1995) – Gabriel
Pulp Fiction (1994) – Captain Koons GARY OLDMAN
“ Rocky”
“ Rafferty”
Hannibal (2003) – Mason Berger
The Contender (2000) – Rep. Sheldon Runyon
Air Force One (1997) – Egor Korshunov
Immortal Beloved (1994) – Beethoven
Romeo is Bleeding (1993) – Drexel Spivey RUSSELL WONG
“Nick Kang”
Blackout (2003)
The Lost Empire (2001) – The Monkey King
Romeo Must Die (2000) – Kai
The Joy Luck Club (1993) – Lin Xiao MICHELLE RODRIGUEZ
“ Rosie Velasco”
SWAT (2000) – Denise Sanchez
Blue Crush (2002) – Eden
Resident Evil (2002) – Rain Ocampo
The Fast and the Furious (2001) – Letty MICHAEL MADSEN
“Masterson”Kill Bill (2003) – Budd
Die Another Day (2002) Damian Falco
Species (1995) – Preston Lennox
Reservoir Dogs (1992) - Mr. Blond JAMES HONG
“ Ancient Wu”
The Art of War (2000) - Ambassador Wu
Mulan (1998) – Mr. Chen
Blade Runner (1997) – Dr. Chew
Big Trouble in Little China (1986) – David Lo Pan RON PERLMAN
“Misha”
Shakedown (2002) – St Joy
Blade II (2002) – Dieter Reinhardt
Alien Resurrection (1997) – Johner
City of Lost Children (1995) - One CCH POUNDER
“ The Chief”
The Shield (2002) – Claudette Wyms
Boycott (2001) – Jo Ann Robinson
Batman Beyond: The Movie (1999) – News Anchor
End of Days (1999) – Detective Margie Francis KEONE YOUNG
“ Jimmy Fu”
“ Big Chong”
Dr. Doolittle 2 (2001) – The Bee
Dude, Where’s My Car (2000) – Chinese Taylor
Jack (1996) – Dr. Young
The Brady Bunch Movie (1995) – Mr. Watanabe MAKO
“General Kim”
Samauri Jack (2001) – Aku
Pearl Harbor (2001) – Admiral Yamamoto
Seven Years in Tibet (1997) – Jungo Tsarong
Kung Fu (1986) – The Manchu KEVIN M. RICHARDSON
“ FBI Agent”
Ozzy & Drix (2002) – Rescue Cell
Tarzan and Jane (2002) – Merkus
The Powerpuff Girls (2002) Rocko Socko
Lilo and Sitch (2002) – Captain Gantu GREY DELISLE
“Jill”
“Lola”
What’s New Scooby Do (2002) – Daphne Blake
The Mummy Animated Series (2001) – Evy O’Connell
Jack the Dog (2001) – Estella
The Powerpuff Girls (1998) – Femme Fatale

Auch beim Soundtrack wurde nicht gespart, so finden sich unter anderem auch einige Westcoast-Größen wie Ice Cube im Lineup des Soundtracks wieder, wobei zum Teil auch exklusive Stücke vertreten sind. Natürlich gibt es aber auch einiges an nicht so sehr im Hip-Hop-Bereich gelagertem Material als Untermalung für die Action auf dem Bildschirm. Aber auch die Geräuschkulisse des Spiels selbst kann sich hören lassen und sorgt allzeit für ein akustisches Action-Gewitter, von donnernden Explosionen bis zu quietschenden Reifen.

 

Fazit

von Andreas Philipp

Zugegeben, einiges vom Spiel kommt einem doch aus der 'GTA'-Reihe arg bekannt vor. Auch ist die Grafik aufgrund der recht schwachen Umgebungs-Texturen nicht gerade eine Offenbarung vor dem Herrn, wenn auch immer noch sehr ansehnlich. Dennoch hat 'True Crime' durchaus Hitpotential, denn das Spielprinzip an sich hat eine Menge Fans und bietet in mancherlei Hinsicht andere Ansätze und auch einiges an frischen Features. Vor allem gefällt die Handlungsfreiheit, es macht schon Spaß, den einen Abend mal die Story weiterzuzocken oder am anderen Abend einfach durch das nachgebildete L.A. zu cruisen und auf Notrufe zu warten, sei es als guter oder als böser Bulle. Auch die Martial-Arts-Gefechte wissen zu überzeugen, wohingegen die Feuergefechte für meinen Geschmack etwas zu langatmig geraten sind. Wer sich für 'GTA: Vice City' begeistern konnte, sollte sich 'True Crime' durchaus mal auf die Vormerk-Liste setzen - es lohnt sich.