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Test - TrackMania 2 Canyon : Die perfekte Runde

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Ordentlich Staub aufwirbeln!

Im Gegensatz zu TrackMania United Forever bietet Canyon, wie der Name es schon vermuten lässt, nur eine Umgebung zum Rasen an. In staubigen Wüstenregionen mit zerklüfteten Felsformationen und Schluchten heizt ihr in Höchstgeschwindigkeit der schnellsten Zeit entgegen. Doch auch wenn die Anzahl der Bauteile stark vergrößert wurde und die Strecken nun eher wie aus einem Guss wirken, erkennt man schnell einzelne Abschnitte wieder. Die visuelle Abwechslung fehlt einfach auf Dauer.

Dafür kann sich die Grafik sehen lassen. Die Boliden bestechen nicht nur durch schickes Design, sondern auch durch scharfe Texturen, in deren Oberfläche sich die Umgebung wunderschön spiegelt. Außerdem gibt es nun sogar ein umfangreiches Schadensmodell, das zwar nicht die Steuerung beeinflusst, aber toll aussieht. Überdies setzen sich Staub und Schmutz an der Karosserie ab, wenn ihr durch den Dreck fahrt. Das ganze Spektakel läuft dabei flüssig und geschmeidig über die Bühne, Verwischeffekte verstärken den Eindruck der Geschwindigkeit. Nur wenn viele Autos gleichzeitig auf dem Bildschirm sind, kommt die Performance ab und zu ins straucheln.

Die Vier-Tasten-Steuerung

Nicht nur die Grafik wurde kräftig überarbeitet, auch am Fahrgefühl haben die Entwickler gefeilt. Ein Muscle-Car sieht nicht nur aus wie ein Muscle-Car, sondern steuert sich auch so. Vorbei die Zeiten, als ihr wie bei der Formel 1 versucht habt, möglichst genau die Kurve zu schneiden. Das Driften steht im Vordergrund! Das ist zwar mit einem kurzen Druck auf die Bremstaste relativ leicht auszuführen, aber um die größtmögliche Effizienz aus dem Schleudergang zu bekommen, ist Timing das A und O.

Anfänger freuen sich darüber, dass die Steuerung denkbar einfach ausgefallen ist. Vier Tasten, mehr müsst ihr euch nicht merken. Neben Gas geben und bremsen dürft ihr noch die Kamera wechseln und kräftig auf die Hupe drücken. Doch der Teufel steckt im Detail: Bis ihr euer Auto perfekt beherrscht und somit blind um Bestzeiten kämpfen könnt, verstreichen einige Stunden.

Der Schnittpunkt der Community

Mit dem ManiaPlanet-Netzwerk möchte Nadeo der Community einen Sammelpunkt bieten. TrackMania 2 Canyon ist das erste Spiel, das dafür erscheint. Hier dürft ihr mit den anderen Spielern interagieren, ihre Achievements begutachten und mit ihnen in Kontakt treten. In Shops könnt ihr mit der spieleigenen Währung auf Einkaufstour gehen und Kreationen der Hobbybastler käuflich erwerben. Wer jetzt jedoch befürchtet, echtes Geld investieren zu müssen, kann sich beruhigen: Die sogenannten Planets erhaltet ihr für Leistungen, die im Spiel erzielt werden. Darunter fällt unter anderem das Einloggen in ein Spiel oder das Freischalten von Medaillen.

Leute mit Programmierfähigkeiten dürfen das Spiel nach ihren Wünschen anpassen und sogar komplett eigene Spiele erstellen. Die können dann auf dem ManiaPlanet-Netzwerk veröffentlicht werden. Es gibt sogar schon Tetris- und Doodle-Jump-Klone. Sollte die Community ähnlich wie schon bei den Vorgängern am Ball bleiben, erwarten euch nahezu unendlicher Nachschub an Strecken, Lackierungen für euer Auto und kleine Spiele als Pausensnack.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
TrackMania 2 Canyon erfindet das Rad nicht neu, sondern setzt auf alte Tugenden. Aber warum auch auf Biegen und Brechen alles neu machen? Nadeo bietet mit seinem neuesten Werk das, was Fans seit jeher lieben und Neueinsteiger dank der einfachen Spielmechanik schnell ins Spiel finden lässt. "Nur noch diese eine Runde! Dieser eine Versuch, jetzt schlage ich die Bestzeit!" Man ertappt sich schon nach kurzer Zeit oft bei diesem Gedanken. Nadeos neuester Arcade-Raser schafft es wie kaum ein zweites Rennspiel, auf Dauer so sehr bei der Stange zu halten. Doch es gibt auch noch massig Raum für Verbesserungen: Mit der staubtrockenen Gebirgsumgebung gibt es zwar ein frisches Szenario, das allerdings mit der Zeit an Faszination verliert. Da boten die Vorgänger deutlich mehr. Und die Tatsache, dass nur drei Spielvarianten für Abwechslung sorgen, die sich alle auch noch gleichen, trübt das ansonsten schicke Bild. Für den Preis von knapp 20 Euro ist der Titel aber dennoch eine mehr als lohnende Investition! Man darf gespannt sein, was die Entwickler mit der Marke TrackMania und der Plattform ManiaPlanet noch vorhaben.

Überblick

Pro

  • schicke Grafik
  • mächtiger Streckeneditor
  • ausgefeilte Steuerung
  • rasantes Tempo
  • gewohnt spaßiger Mehrspielermodus

Contra

  • nur eine Umgebung
  • lediglich drei Spielvarianten
  • eintöniger Einzelspielermodus
  • leblose Strecken

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