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Special - Download-Spiele : Im Test: Toy Soldiers, Fret Nice und mehr

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Fret Nice (Xbox 360)

Genre: Jump'n'Run/Geschicklichkeitsspiel
Spieleranzahl: 1-2
Pegi/USK: 7+ / Ab 6 Jahren
Entwickler: Pieces Interactive
Publisher: Tecmo Koei
Kosten: 1200 MS (14 Euro, 25 CHF )
Kostenlose Demo: Ja

Es hätte so schön sein können: Endlich mal wieder ein richtig originelles Download-Spiel-Projekt, das die ganzen Kritiker bereits im Vorfeld entzückte. Kultige Freak-Ware vom Feinsten in schönster Kunstaufmachung und mit Musikspiel-Touch wollte das schwedische Indie-Team Pieces Interactive (Puzzlegeddon) mit Fret Nice abliefern. Herausgekommen ist leider eine unausgegorene Spielerfahrung, die sich eher wie der Morgen nach einer üblen Rocknacht als wie ein genialer Gig anfühlt.

Doch der Reihe nach: Fret Nice versetzt euch in die Rolle des Frontmanns beziehungsweise der Frontfrau der gerade angesagtesten Rockband der Welt namens Vibrant Chordmasters. Dooferweise mögen die Bösewichter des Heavy-Metal-Landes, die Hair Bängers, die neuen Softie-Klänge gar nicht und terrorisieren die Welt mit schwarzen Monstern. Da die ganze Welt den Jungspunden die Misere in die Schuhe schiebt, ist es an Vibrant Chordmasters, mit viel Rock'n'Roll die Dinge wieder ins rechte Licht zu rücken. Die durchgedrehte Geschichte ist der Aufhänger für ein im Grunde recht konservatives Jump'n'Run, das in Sidescrolling-Manier abläuft. Beim Leveldesign haben die Entwickler merklich bei Genre-Klassikern, aber auch bei moderneren Titeln wie etwa Lost Winds, LittleBigPlanet und LocoRoco geklaut.

So weit, so unspektakulär. Das große Feature von Fret Nice birgt jedoch die Steuerung: Anstatt zum gewöhnlichen Controller zu greifen, steuert ihr die Spielfigur mittels Gitarren-Controller durch die zwölf 2D-Stages. Die Tasten am Gitarrenhals benötigt ihr zum Gehen nach links und rechts sowie in Kombination mit der Strum-Bar auch zum Spielen von Akkorden, mit denen ihr die Gegner eliminiert. Gesprungen wird mit dem Hochziehen der Gitarre. Eine Handvoll Minispiele, wie etwa eine Lorenfahrt, lockern das Spielgeschehen auf.

Die Steuerung ist genauso gewöhnungsbedürftig, wie sie klingt. Tatsächlich ist sie auch der größte Schwachpunkt. Denn mal ehrlich: Eine originelle Steuerung ist ja schön und gut, wenn sie aber nicht richtig funktioniert, macht das Ganze einfach keinen Spaß. Vor allem das Springen sowie das umständliche Kampfsystem sind ungefähr so unterhaltsam, wie in einem großen Instrumentenladen alle Gitarren mit neuen Saiten zu beziehen.

Natürlich könnt ihr wahlweise auch einen Standard-Controller verwenden, damit verliert Fret Nice aber endgültig seine Daseinsberechtigung. Denn die zwölf Levels sind nicht gerade herausragend gestaltet. Logischerweise machen weder die Levels noch die Gitarrensteuerung mehr Spaß, wenn ihr das Spiel zu zweit im Koop-Modus in Angriff nehmt. Etwas besser gefällt die Grafik. Der charmante Collagenstil erinnert irgendwie an frühe MTV-Cartoons, Plattencover aus den 60er- oder 70er-Jahren und an Monty Python. Etwas enttäuschend fällt die Musik aus: Die Hintergrundmusik dudelt zuweilen uninspiriert vor sich hin, sie müsste - gerade was das Grundthema und die Kämpfe von Fret Nice anbelangt - jedoch viel dominanter sein. Übrig bleibt ein krampfhaft auf originell gemachtes Jump'n'Run in hübscher Verpackung, das für mehr Frust als Lust sorgt. Schade um die witzige Grundidee!

Bewertung: Befriedigend

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