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Test - Tom Clancy's Ghost Recon : Tom Clancy's Ghost Recon

  • PS2
  • Xbox
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Tom Clancy's Ghost Recon
Feinde bewachen einen zu sprengenden Brückenpfeiler. (Xbox)

Vorsichtige, spezialisierte Soldaten
In der Praxis sieht das dann so aus, dass ihr zunächst in der Missionsbeschreibung über die Missionsziele aufgeklärt werdet und meist deren wichtige Punkte auf einer Karte gezeigt werden. Danach setzt ihr die beiden Teams zusammen – die Kämpfer haben jeweils zwei Waffen, so dass ihr also überlegen solltet, ob ihr nun lieber einen Scharfschützen mit Tarnung in eure Mannschaft aufnehmt oder beispielsweise lieber zu einem Panzerabwehrtyp oder einem Sprengstoffexperten greift. Des Weiteren gibt es Soldaten mit besonders viel Munition und einer MP, Granaten oder einer durchschnittlichen Wumme. Leider könnt ihr Waffen nicht tauschen und auch keine Waffen oder Munition von besiegten Gegnern oder erschossenen Kameraden aufklauben. Spielerisch unterschieden sich die PS2- und Xbox-Version ein wenig – bei der PS2 kommt ihr schneller voran und könnt euch meist auch relativ nahe an die Gegner heranwagen, bis ihr auf Gegenwehr stoßt. Außerdem hilft euch ein kleiner Radar, der die Gegner und Teamkollegen in eurer Nähe exakt anzeigt – praktisch, aber wenig realistisch.

Auf der Xbox müsst ihr gleich zu Beginn deutlich vorsichtiger vorgehen und habt auch keinen solchen praktischen Radar dabei. Das heißt, dass man nicht weit kommt, wenn man einfach nach vorne stürmt und rumballert – vielmehr müsst ihr vorsichtig Schritt für Schritt vorgehen, die Gegend per Zoom nach Gegnern absuchen und sofort in Deckung gehen, wenn geschossen wird. Zum Glück ist die KI der Gegner als auch der Kameraden ziemlich hoch ausgefallen, so dass sie selbst kaum erkennbare Kontrahenten entdecken und ins Visier nehmen. Außerdem müssen Ducken, Kriechen, Hinlegen und natürlich die Umgebung taktisch eingesetzt werden, zumal ihr je nach Trefferzone schon nach ein bis drei gegnerischen Treffern kampfunfähig ausscheidet. Die Missionsziele klingen zwar abwechslungsreich, Gameplay-technisch macht es allerdings wenig Unterschied, ob ihr nun Geiseln befreien müsst, eine gegnerische Bande ausschaltet, das Gebiet säubert, Panzer abballert, eine Brücke sprengt, Blauhelm-Soldaten zur Unterstützung eilt, einer Truppe Begleitschutz gewährt oder Panzerabwehrstellungen zerstört.

Tom Clancy's Ghost Recon
Das Nachtsichtgerät im Einsatz. (PS2)

Wer etwas Abwechslung abseits der Hauptkampagne will, hat zwei Möglichkeiten: Zum einen wären da die 'Schnellmissionen', die interessante kurze Einsätze abseits der Story bieten. Außerdem lassen sich hier schon bestrittene Missionen der Kampagne anwählen. Zum anderen wäre da der Multiplayer-Modus, der sich je nach PS2- oder Xbox-Version etwas unterscheidet. Bei der PlayStation 2 können zwei Spieler per Splitscreen antreten und entweder in der 'kooperativen Mission' gemeinsam die Einsätze bestreiten oder in 'kooperatives Feuergefecht' oder 'Überleben' eher deathmatchmässig loslegen. Da ist die Xbox-Version trotz in etwa gleicher Spielmodi deutlich interessanter – dies liegt an der Tatsache, dass ihr auf der Microsoft-Konsole nicht nur per Splitscreen oder System-Link gegeneinander antretet, sondern auch online via Xbox Live spielen könnt. Hier kommt vor allem der taktische Aspekt in den Teamkämpfen und der 'kooperativen Mission' hervorragend rüber, zumal ihr bestens per Voice-Zubehör kommunizieren könnt. Einziger Wehrmutstropfen ist allerdings, dass es zumindest während unserer Testphase nur wenige offene Server gab.

Tom Clancy's Ghost Recon
Teamwork im Online-Kampf. (Xbox)

Realistische Technik
Nicht nur das Gameplay ist im Vergleich zu sonstigen typischen Shootern realistisch gehalten, sondern auch die Grafik. Dies hat aber sowohl positive als auch negative Seiten – einerseits unterstützt es ungemein die Atmosphäre, wenn man Schritt für Schritt durch ein zumindest optisch schier unendlich weit wirkendes Gebiet schleicht, allerdings wirken weite Hügelgegenden mit Steinen, Bäumen und etwas Gestrüpp nicht gerade abwechslungsreich. Dies liegt vor allem an den nicht gerade begeisternden Texturen und den wenigen Details, sieht man einmal von den hübsch gestalteten und sich im Wind leicht bewegenden Bäumen ab. Je nach Mission durchstreift ihr allerdings nicht nur die Einöde, sondern auch mal einen nebligen Sumpf, verschiedene Städte, Dörfer und Straßenzüge. Außerdem darf hin und wieder ein Gebäude wie eine Bank, eine Militäranlage, eine bewohnte Höhle oder eine Hütte betreten werden, allerdings ist auch dort die Optik eher sparsam ausgefallen. Vergleicht man die beiden Versionen, fällt sofort auf, dass 'Ghost Recon' auf Xbox deutlich besser aussieht als das PS2-Pendant – die Texturen wirken feiner, es gibt kein Kantenflimmern und vor allem die Soldaten-Modelle wirken realistischer als die schwach texturierten und eckigen PS2-Kämpfer.

Ebenfalls recht realistisch, aber etwas karg zeigt sich der Sound – in den etwas unübersichtlichen Menüs herrscht eine militärisch-patriotische, Film-ähnliche Hintergrundmusik, während im Einsatz oftmals nur der gelungene deutsche Funkkontakt, realistische Schussgeräusche und unauffällige Nebensounds wie Wind, Schritte oder Vogelgezwitscher zu hören sind. Lobenswert ist hingegen in beiden Versionen die überzeugende Surround-Unterstützung, die vor allem in Gefechten hilfreich ist.

 

Fazit

von David Stöckli
Einen waschechten Taktik-Shooter auf Konsole sieht man nicht alle Tage – umso erfreulicher, dass 'Ghost Recon' durchaus eine gute Figur macht. Wer nach etwas Übungszeit gekonnt durch die realistische Umgebung schleicht, diese mittels Zoom nach kaum sichtbaren Gegnern absucht und strategisch geschickt seine Teamkollegen dirigiert, kommt nicht so schnell vom Spiel los, auch wenn es abgesehen von den Missionsaufgaben und der Umgebung etwas an Abwechslung mangelt. Wer die Wahl hat, sollte unbedingt zur Xbox-Version greifen, die im Vergleich zum PS2-Titel mit hübscherer Grafik, simulationslastigerem Gameplay, höherer KI und einem hervorragenden Online-Multiplayer-Modus aufwarten kann.

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