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Test - The Adventures of Shuggy : Der hüpfende Vampir

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Ein Schloss voller Spaß

Zum Glück bieten aber auch genug Levels eigene Ideen. Da wären zum Beispiel die, in denen ihr den ganzen Raum oder nur einen kleinen Teil per Tastendruck kippen müsst, um an alle Diamanten zu kommen. Manchmal müsst ihr euch auch mit seinem Seil durch die Levels schwingen - Worms-Spieler werden das Prinzip kennen. An anderer Stelle werdet ihr von einem oder mehreren Vampirkumpanen unterstützt, die von der KI gesteuert werden und sich für euch auf Schalter zur Deaktivierung von Lasern stellen.

Ab und zu habt ihr sogar mehrere Versionen von Shuggy gleichzeitig, die ihr alle selbst steuern müsst, wobei ihr natürlich jederzeit per Tastendruck die Figur wechseln könnt. In einem anderen Level wiederum geht es darum, auf einer sich bewegenden Plattform stehen zu bleiben und dabei sich drehenden Kugeln mit scharfen Spitzen auszuweichen, indem ihr euch entweder auf die andere Seite der Plattform stellt oder einmal in die Luft springt. Und den einen oder anderen obligatorischen Bosskampf bestreitet ihr natürlich auch.

Was etwas nervt, sind die Missionen, in denen ihr kleine Tierchen, die sogenannten Schmu, dazu antreiben müsst, zu Kisten zu gelangen, in denen Diamanten sind. Die kleinen Viecher kriechen am Boden herum und bewegen sich nur geradeaus - gerne auch mal an Wänden hoch oder an der Unterseite von in der Luft befindlichen Plattformen. Durch bloßes Berühren springen die Tiere nach oben zur nächsten Ebene. Bis ihr genug davon bei den Kisten habt, sodass diese zerstört werden und die Diamanten freigeben, kann euch durchaus mal der Geduldsfaden reißen. Trotz dieser Levels ist es aber schön zu sehen, wie viele unterschiedliche Ideen in das Jump 'n' Run gesteckt wurden. Dadurch entwickelt sich schnell ein gewisses Suchtpotenzial, da man stets gewillt ist, noch schnell einen Level zu absolvieren oder jenen schweren Abschnitt nach dem 20. Versuch doch endlich einmal zu schaffen.

Einfaches 2-D: Braucht man eigentlich mehr?

Technisch haut The Adventures of Shuggy niemanden um. Die Entwickler setzen auf einen sehr einfachen 2-D-Stil, der technisch nicht viel fortschrittlicher als so manches Flash-Spiel im Internet-Browser ist. Das Spiel ist nicht hässlich, aber auch im 2-D-Segment gibt es schönere Titel, die uns mit ihrem Stil begeistern, wie zum Beispiel Super Meat Boy. The Adventures of Shuggy bietet optisch jedoch nichts Besonderes. Es ist alles ganz stimmig und passt zueinander, aber mehr auch nicht. Gerade bei den Animationen wäre da mehr drin gewesen, denn diese wirken doch sehr amateurhaft. Allerdings ist die Grafik eindeutig nicht das große Verkaufsargument des Spiels. Hier kommt es auf die Mechanik an, nicht auf das Drumherum.

Was uns mit der Zeit ziemlich genervt hat, ist die Musik. Die stellt sich nämlich als ein fröhliches Gedudel heraus, das man nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr hören kann. Wir haben beim Test schon relativ schnell die Kopfhörer abgesetzt und ohne Ton weitergespielt. Das war auch nicht sonderlich tragisch, da eine Sprachausgabe nicht existiert - wozu auch - und das Spiel nur über wenig verschiedene Sound-Effekte verfügt. Apropos wenig: Die Nettospielzeit reißt natürlich keine Bäume aus. Geübte Spieler werden ziemlich schnell mit allen Levels durch sein. Wenn ihr jedoch öfters mal in Gras beißt, sieht das wieder anders aus.

Trotzdem sind die Abenteuer des kleinen Shuggy kein Umfangsmonster - obwohl es einen Mehrspielermodus gibt. Dieser ist jedoch relativ mager gehalten: Zum einen könnt ihr lokal im geteilten Bildschirm 36 Levels kooperativ mit einem Kumpel spielen, zum anderen online gegen andere Spieler antreten. Das ist aber nicht sonderlich spektakulär und verlängert den Langzeitspaß nur minimal. Sehr schön wäre es, wenn die Entwickler in naher Zukunft einen Leveleditor anbieten würden, sodass die Spieler ihre eigenen Herausforderungen kreieren und diese mit anderen austauschen können. Dies würde sich bei dem Titel durchaus anbieten, eben genauso wie bei Super Meat Boy. Nur müsste dafür The Adventures of Shuggy auch gute Verkaufszahlen vorweisen. Ob das jedoch passieren wird, wagen wir zu bezweifeln, da wohl nur die wenigsten das Spiel auf dem Schirm haben. Aber vielleicht wird sich das ja durch diesen Test ändern.

Fazit

Jens Bremicker - Portraitvon Jens Bremicker
Ich mag Vampire. Und ich mag The Adventures of Shuggy. Dieses Spiel trägt zwar nicht dazu bei, die Coolness der untoten Wesen zu steigern, aber es ist für Fans klassischer 2-D-Jump-'n'-Runs ein netter Spaß für zwischendurch. Technisch sowie stilistisch darf man zwar nicht viel erwarten, dafür stimmt der spielerische Kern. Die Ideen, die die Entwickler in den Levels verbaut haben, sind wirklich gut. Besonders die Zeitlevels machen sehr viel Spaß, auch wenn diese Mechanik vielleicht etwas zu häufig angewendet wird. Trotzdem stimmt die Abwechslung, langweilig wird euch so schnell nicht. Ihr solltet jedoch etwas Frustresistenz mitbringen, denn der Schwierigkeitsgrad ist durchaus hoch angesetzt, wird aber nie unfair. Der Umfang mag zwar nicht so groß sein wie bei Super Meat Boy, wer damit aber schon jede Menge Spaß hatte, sollte sich The Adventures of Shuggy unbedingt einmal anschauen. Für 800 MS-Points kann man hier wirklich nicht meckern.

Überblick

Pro

  • einfach zu erlernende Steuerung
  • schönes Level-Design
  • ideenreiche Spielmechaniken
  • anspruchsvoll, aber nicht unfair
  • sehr abwechslungsreich
  • Koop-Modus

Contra

  • nervige Musik
  • manchmal etwas frustrierend
  • geringe Spielzeit
  • langweilige Schmu-Levels
  • schwache Animationen

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