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Preview - Tabula Rasa : Neues Werk des 'Ultima'-Schöpfers

  • PC
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Das Gegner- und Monsterdesign ist stimmig. Die Bane sehen durch die Bank richtig fies aus. Allerdings rutscht einem das Herz in die Hose, wenn zum ersten Mal die riesigen Stalker das Schlachtfeld betreten. Diese Roboter laufen auf drei Beinen und tragen eine riesige Kanone an der Front. Einmal bezwungen, stürzen sie wundervoll animiert zu Boden und explodieren. Dann gibt es aber auch noch andere Blechkameraden, die wie eine billige Kopie von C3PO aussehen und denen man die zentrale Prozessoreinheit rausreißen muss, ansonsten stehen die Kerle immer wieder auf. Aber auch die Tiere und Monster, die sich sonst noch in der Welt herumtreiben, sind schön designt und animiert. Keiler mit riesigen Hauern, riesige Spinnenviecher und andere kleine oder größere Monster sorgen für ein wenig Abwechslung.

Dolly lässt grüßen

Eines der besten Features ist allerdings die Möglichkeit, den eigenen Charakter zu klonen. Immer wenn ihr an einen Scheidepunkt des Charakters kommt, solltet ihr von der Möglichkeit Gebrauch machen, um vielleicht begangene Fehler beim Verteilen von Fertigkeitspunkten rückgängig zu machen oder eine andere Klasse auszuprobieren, ohne wieder von Null anfangen zu müssen. Wird ein Charakter geklont, erhält er automatisch den Nachnamen des Originals und kann sogar im Aussehen komplett umgestaltet werden. Alle Entscheidungen, die den Weg des Charakters bestimmen, werden rückgängig gemacht und man kann bei Bedarf einen völlig anderen Weg auf demselben hohen Level einschlagen. Stark schwankend ist die grafische Qualität der Landschaften. Während manche Gegenden technisch veraltet daherkommen, sehen die Instanzen zum Teil beeindruckend aus und erreichen fast schon die Qualität von Shooter-Toptiteln. Der langen Entwicklungszeit ist es wohl geschuldet, dass es hier und da noch Ecken gibt, die vor einiger Zeit entworfen wurden und seitdem kein Update mehr erhalten haben. Man darf davon ausgehen, dass bis zum Release noch einige Verbesserungen eingebaut werden.

Alles Gold?

Zum Schluss müssen wir leider doch noch ein paar kritische Töne anschlagen. Richard Garriott ist sicher ein Mann mit großen Visionen und hat auch schon unheimlich viel erreicht in seinem Leben, aber mit 'Tabula Rasa' hat er nach Sternen gegriffen, die dann doch ein wenig zu weit weg sind. Vieles, was er in der Präsentation versprochen hat, stimmt so derzeit einfach nicht und wir sind auch skeptisch, ob sich bis zum Release noch so viel ändern wird. Die Geschichte im Spiel wird ohne Frage toll, doch das Missionsdesign ist wie in jedem anderen Spiel auch: Bring dies von hier nach dort oder tötet X davon und bring Y von dem zu mir. Dass sich quasi fast die gesamte Karte in ein Schlachtfeld verwandelt ist sehr lobenswert, aber die hoch gelobte Dynamik und das Gefühl von „man weiß nie, wann wo was passiert“ wollte sich bisher nicht einstellen.

Auch sehen wir die Reduzierung der Möglichkeiten nicht in jeder Hinsicht positiv. Gerade mal fünf verschiedene Rüstungsteile dürften Sammlern zu wenig sein und auch die Anzahl der Fähigkeiten ist noch nicht so, dass man von großer Abwechslung im Spielgeschehen sprechen kann. Außerdem hat man ein bisschen aufs falsche Pferd gesetzt, was das quasi Nichtvorhandensein von PvP (Spieler gegen Spieler) betrifft. Nur wenn man herausfordert und wenn der Kampf angenommen wird, kann man sich mit anderen Spielern, Gruppen oder ganzen Clans messen. Ob aber in dem ganzen Getümmel wirklich davon Gebrauch gemacht wird, wagen wir zu bezweifeln.

Fazit

von Dennis Hartmann
'Ultima Online' war für mich der Einstieg ins MMO-Genre, und genau deshalb schätze ich Richard Garriott sehr! Ob 'Tabula Rasa' sein nächster großer Wurf wird, möchte ich nicht abschätzen. Die Steuerung ist okay, die Möglichkeiten im Spiel sind mir allerdings noch zu dünn. Irgendwie hat man meiner Meinung nach zu viel weggelassen oder will zu viel anders machen, woran sich die Spielergemeinde über die Jahre gewöhnt hat. Viele gute Ideen stecken in dem Spiel und ich mag die Symbolsprache, nur fühlt sich 'Tabula Rasa' wie ein Weichspül-Shooter mit ein paar Rollenspielelementen an und nicht wie ein Rollenspiel mit Shooter-Steuerung.

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